Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
Vom Netzwerk:
Kopf. Corele rollte ihre blauen Augen und grinste aus irgendeinem Grund breit, aber Cadsuane kümmerte es anscheinend nicht.
    »Die Hälfte der Gerüchte, die ich gehört habe«, sagte sie, »betreffen den Umstand, dass die Verlorenen angeblich freigekommen sind. Es wäre kaum überraschend, wenn man alles andere bedenkt, aber habt Ihr irgendwelche Beweise für oder gegen dieses Gerücht?«
    Merana war froh, sich hinsetzen zu können. Sie wusste schon bald, wie sich Wäsche fühlte, die durch die Mangel gedreht wurde. Cadsuane übernahm alle Fragen und sprang von Thema zu Thema, sodass man niemals wusste, was als Nächstes kam. Corele bewahrte, außer dass sie manchmal kicherte oder hin und wieder den Kopf schüttelte, ihre Ruhe, doch Daigian gelang natürlich nicht einmal das. Merana erwischte es am schlimmsten, sie und Kiruna und Bera, aber auch Annoura wurde gewiss nicht verschont. Jedes Mal, wenn sich Berelains Beraterin entspannte und glaubte, sie wäre befreit, setzte Cadsuane ihr erneut zu.
    Die Frau wollte alles wissen, von al’Thors Autorität über die Aiel bis zu dem Grund, warum eine Meervolk-Herrin der Wogen im Fluss ankerte, von der Frage, ob Moiraine wirklich tot war bis zu dem Thema, ob der Junge tatsächlich das Schnelle Reisen wiederentdeckt hatte und ob Berelain mit ihm geschlafen hatte oder Absichten in dieser Richtung hegte. Was Cadsuane von den Antworten hielt, konnte man nicht sagen – bis auf das eine Mal, als sie erfuhr, dass Alanna mit al’Thor den Behüterbund eingegangen war und wie sie es getan hatte. Da presste sie den Mund zusammen und bohrte mit ihrem Blick stirnrunzelnd ein Loch in die Wand, aber während alle anderen Abscheu erwarteten, erinnerte Merana sich daran, dass Cadsuane gesagt hatte, sie hätte selbst erwogen, sich einen weiteren Behüter zu nehmen.
    Zu häufig waren die Antworten unzureichend, aber zu sagen, man wüsste etwas nicht, konnte Cadsuanes Wissbegier nicht stillen. Sie erfragte jedes einzelne Stückchen und Teilchen, das man wusste, selbst wenn man nicht wusste, dass man es wusste. Es gelang ihnen, einige Informationen zurückzuhalten, wenigstens das meiste von dem, was zurückgehalten werden musste, aber einige überraschende Dinge kamen doch heraus, sogar von Annoura, die, wie sich herausstellte, fast von dem Tage an, als sie nach Norden geritten war, ausführliche Briefe von Berelain erhalten hatte. Cadsuane forderte Antworten, gab aber selbst keine, und das machte Merana besorgt. Sie beobachtete, wie die Gesichter verbissen und abwehrend wurden und fragte sich, ob ihr Gesicht einen ähnlichen Ausdruck aufwies.
    »Cadsuane.« Es war keine weitere Bemühung nötig. »Warum habt Ihr Euch entschlossen, Euch jetzt für al’Thor zu interessieren?« Ein steter Blick begegnete dem ihren einen Augenblick lang, und dann wandte Cadsuane ihre Aufmerksamkeit Bera und Kiruna zu.
    »Also ist es ihnen tatsächlich gelungen, ihn aus dem Palast zu entführen«, sagte die grauhaarige Frau und hielt Daigian ihren leeren Becher hin, damit sie ihn erneut füllte. Niemandem sonst war Tee angeboten worden. Cadsuanes Gesichtsausdruck und Tonfall waren so neutral, dass Merana sich am liebsten die Haare gerauft hätte. Al’Thor wäre nicht erfreut zu erfahren, dass Kiruna die Entführung offenbart hatte, wie unbeabsichtigt auch immer. Cadsuane benutzte jeden Versprecher dazu, mehr aus einem herauszupressen, als man sagen wollte. Zumindest hatte Kiruna keine Einzelheiten seiner Behandlung verraten. Er hatte deutlich gemacht, wie wenig es ihm gefallen würde, wenn dies geschähe. Merana dankte dem Licht, dass die Frau kein Thema lange verfolgte.
    »Seid Ihr sicher, dass es Taim war? Und Ihr seid sicher, dass diese Schwarzmäntel nicht zu Pferde angekommen sind?« Bera antwortete widerwillig und Kiruna mürrisch. Sie waren so sicher, wie sie sein konnten. Niemand hatte die Asha’man tatsächlich kommen oder gehen sehen, und die Öffnung, die sie alle hierherbrachte, hätte von al’Thor gestaltet sein können. Was Cadsuane natürlich überhaupt nicht zufriedenstellte.
    »Denkt nach! Ihr seid keine albernen Mädchen mehr, oder solltet es zumindest nicht mehr sein. Puh! Ihr müsst etwas bemerkt haben.«
    Merana fühlte sich schlecht. Sie und die anderen hatten die halbe Nacht darüber gestritten, was ihr Eid bedeutete, bevor sie beschlossen, dass er genau das bedeutete, was sie gesagt hatten, ohne Hintertürchen, durch das man entkommen konnte. Schließlich räumte sogar Kiruna ein,

Weitere Kostenlose Bücher