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Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Zumindest hatte sich ihr Kopf so angefühlt, als sie das eine Mal zu viel getrunken hatte. Aber natürlich würde er nicht daraus lernen. Männer hielten stets die Hände ins Feuer und glaubten, dieses Mal werde es sie nicht verbrennen, wie Lini stets sagte.
    »Du kannst kaum erwarten, dass wir die Schale beim ersten Versuch finden«, fuhr Nynaeve fort, » Ta’veren oder nicht. Jeden Tag hinauszugehen, wird weitaus einfacher sein, wenn du nicht den Platz überqueren musst.« Wenn sie nicht jeden Morgen auf ihn warten müssten, meinte sie damit. Ihrer Meinung nach war Trunkenheit bei Weitem nicht die einzige Entschuldigung, die er dafür finden könnte, den ganzen Tag im Bett zu bleiben.
    »Außerdem«, fügte Elayne hinzu, »kannst du uns so im Auge behalten.« Nynaeve gab einen Laut von sich, der einem Stöhnen nahe kam. Erkannte sie nicht, dass er gelockt werden musste? Es bedeutete nicht, dass sie ihm tatsächlich erlaubt hätte, sie im Auge zu behalten.
    Er schien sie oder Nynaeve jedoch nicht gehört zu haben. Er schaute mit gequältem Blick unmittelbar durch sie hindurch. »Warum mussten sie, verdammt noch mal, jetzt aufhören?«, stöhnte er so leise, dass sie ihn kaum hörten. Was, unter dem Licht, meinte er?
    »Die Räume wären einem König angemessen, Meister … Mat. Tylin selbst hat sie ausgewählt, sie liegen unweit ihrer eigenen Räume. Die Königin hat ein sehr persönliches Interesse daran bekundet. Mat, du willst doch nicht, dass wir Tylin beleidigen, oder?«
    Ein Blick in sein Gesicht genügte, dass Elayne eilig die Macht lenkte, um das Fenster zu öffnen und die Waschschüssel auszuschütten. Wenn sie jemals einen Mann erlebt hatte, der im Begriff stand, seinen Magen zu entleeren, dann sah er sie genau in diesem Augenblick an.
    »Ich verstehe nicht, warum ihr solch ein Aufhebens macht.« In Wahrheit wusste sie es vermutlich doch. Einige der Schenkmädchen hier ließen sich wahrscheinlich von ihm begrapschen, aber sie bezweifelte, dass es im Palast auch so viele Frauen zulassen würden, wenn überhaupt welche. Er würde seine Nächte auch nicht mehr mit Trinken und Spielen verbringen können. Tylin würde sicherlich kein schlechtes Beispiel für Beslan zulassen. »Wir müssen alle Opfer bringen.« Hier hielt sie mühsam inne und sagte ihm nicht, dass sein Opfer nur klein und lediglich gerechtfertigt war, während ihres gewaltig und ungerechtfertigt war, ungeachtet dessen, was Aviendha behauptete. Nynaeve hatte natürlich gegen jegliches Opfer gewettert.
    Er legte den Kopf erneut in die Hände und stieß unterdrückte Laute aus, während seine Schultern bebten. Er lachte! Sie hob die Waschschüssel auf einen Strang Luft und erwog, sie auf ihn zu schleudern. Als er den Blick jedoch wieder hob, wirkte er aus einem unbestimmten Grund zornig. »Opfer?«, höhnte er. »Wenn ich euch auffordern würde, dasselbe Opfer zu bringen, würdet ihr um euch schlagen und das Dach über meinem Kopf einstürzen lassen!« War er etwa noch immer betrunken?
    Sie beschloss, seinen furchterregenden Blick nicht zu beachten. »Da wir gerade von deinem Kopf sprechen – wenn du Heilung willst, würde Nynaeve sie dir gewiss gern gewähren.« Wenn sie jemals ausreichend zornig war, die Macht zu lenken, dann jetzt.
    Nynaeve zuckte kurz zusammen und sah sie aus den Augenwinkeln an. »Natürlich«, sagte sie eilig. »Wenn du willst.« Die Farbe ihrer Wangen bestätigte alle Vermutungen Elaynes über diesen Morgen.
    Er höhnte, freundlich wie immer. »Vergesst meine Kopfschmerzen einfach. Ich komme sehr gut ohne Aes Sedai zurecht.« Und dann, sicher um die Dinge bewusst zu komplizieren, fügte er mit zögernder Stimme hinzu: »Ich danke euch jedoch für das Angebot.« Es klang fast, als meinte er es ernst!
    Elayne hätte beinahe den Mund aufgesperrt. Ihre Kenntnis über Männer war auf Rand und das beschränkt, was Lini und ihre Mutter ihr erzählt hatten. Würde Rand sie genauso verwirren wie Mat Cauthon?
    Sie ermahnte sich, dass sie als Letztes, bevor sie gingen, ein Versprechen von ihm fordern müsste, dass er unverzüglich zum Palast aufbräche. Nynaeve hatte ihr klargemacht, dass er sein einmal gegebenes Wort hielt, wie widerwillig auch immer, dass er aber, wenn man ihm auch nur eine Lücke ließ, hundert Möglichkeiten fände hindurchzuschlüpfen. Das hatte sie nur zu eifrig betont. Er gab das Versprechen mit freudloser, bedauernder Miene. Oder vielleicht lag es auch nur wieder an seinen Augen. Als sie die Waschschüssel zu

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