Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)
Mädchen zu Hause, die sein Herz besaß. Darüber lachte sie wahrhaftig.
»Was sie nicht weiß, kann ihr nicht schaden«, murmelte sie, während ihre zwanzig Hände keinen Moment innehielten.
Jemand klopfte an die Tür.
Er befreite seinen Mund und schrie: »Wer ist da?« Nun, es war wahrhaftig ein Schrei. Ein schriller Schrei. Er war immerhin außer Atem.
Tylin war so schnell von seinem Schoß aufgesprungen und hatte sich drei Schritte entfernt, dass es schien, als könne sie zaubern. »Mat? Ich war mir nicht sicher, dass du es warst. Oh, Majestät!« Für einen hageren, alten Gaukler konnte Thom trotz seines Hinkens eine hervorragende Verbeugung vollführen. Juilin konnte es nicht, aber er riss seine lächerliche rote Mütze herunter und tat ebenfalls sein Bestes. »Ich bitte um Vergebung. Wir wollten nicht stören …«, begann Thom, aber Mat unterbrach ihn hastig.
»Komm herein, Thom!« Er zog den Mantel wieder an und wollte aufstehen, als er erkannte, dass die verdammte Frau irgendwie den Gürtel seiner Hose geöffnet hatte, ohne dass er es bemerkt hatte. Die beiden würden vielleicht nicht beachten, dass sein Hemd bis zur Taille aufgeknöpft war, aber sie würden eine herunterfallende Hose sehr wohl bemerken. Tylins blaues Gewand war nicht im Geringsten in Unordnung! »Juilin, komm herein!«
»Ich bin froh, dass Euch Eure Räume gefallen, Meister Cauthon«, sagte Tylin, die fleischgewordene Würde – bis auf ihre Augen, als sie so stand, dass Thom und Juilin ihr Gesicht nicht sehen konnten. Ihr Blick verwob harmlose Worte mit besonderer Bedeutung. »Ich freue mich darauf, Eure Gesellschaft genießen zu können. Es wird sicherlich interessant für mich, einen Ta’veren in Reichweite zu haben. Aber ich muss Euch jetzt Euren Freunden überlassen. Nein, bleibt bitte sitzen.« Letzteres mit nur der Andeutung eines spöttischen Lächelns.
»Nun, Junge«, sagte Thom und strich sich über seinen Schnurrbart, nachdem Tylin gegangen war, »du hast Glück, dass du von der Königin mit offenen Armen empfangen wirst.« Juilin interessierte sich plötzlich sehr für seine Mütze.
Mat beobachtete sie aufmerksam und warnte sie im Geiste, noch ein Wort zu sagen – nur ein Wort! –, aber als er dann nach Nynaeve und Elayne fragte, vergaß er die Sorge, wie viel sie vermuteten. Die Frauen waren noch nicht zurückgekehrt. Trotz seiner geöffneten Hose wäre er beinahe aufgesprungen. Sie versuchten sich bereits jetzt aus ihrer Vereinbarung herauszuwinden. Lautstark verlieh er seiner Meinung über die verdammte Nynaeve al’Meara und Elayne, die verdammte Tochter-Erbin, Ausdruck. Es war unwahrscheinlich, dass sie ohne ihn in den Rahad aufgebrochen waren, aber er hätte es ihnen durchaus zugetraut, auf eigene Faust Carridin auszuspionieren. Elayne würde ein Geständnis fordern und erwarten, dass der Mann zusammenbräche. Nynaeve würde es aus ihm herauszuprügeln versuchen.
»Ich glaube nicht, dass sie Carridin belästigen werden«, sagte Juilin und kratzte sich hinter dem Ohr. »Nach dem, was ich gehört habe, kümmern sich Aviendha und Birgitte um ihn. Wir haben sie nicht fortgehen sehen. Du brauchst dir gewiss keine Sorgen darüber zu machen, dass er erkennt, was er sieht, selbst wenn er direkt an ihnen vorbeispaziert.« Thom, der sich gerade gewürzten Wein in einen vergoldeten Becher goss, den Mat in seinen Räumen vorgefunden hatte, fuhr mit seiner Erklärung fort.
Mat legte eine Hand über die Augen. Mit der Macht gestaltete Verkleidungen. Kein Wunder, dass sie wie Schlangen davongeschlüpft waren, wann immer sie wollten. Diese Frauen würden Schwierigkeiten machen. Das konnten Frauen am besten. Es überraschte ihn kaum zu erfahren, dass Thom und Juilin noch weniger über diese Schale der Winde wussten als er.
Nachdem sie gegangen waren, um sich auf einen Besuch des Rahad vorzubereiten, hatte er Zeit, seine Kleidung zu richten, bevor Nynaeve und Elayne zurückkämen. Er nutzte die Gelegenheit, ein Stockwerk tiefer nach Olver zu sehen. Die hagere Gestalt des Jungen hatte durch Enid und die übrigen Köche der Wanderin ein wenig Speck angesetzt, aber er würde selbst für einen Cairhiener immer klein bleiben, und auch wenn seine Ohren und sein Mund auf die Hälfte zusammenschrumpften, würde seine Nase noch immer bewirken, dass er nicht allzu gut aussah. Nicht weniger als drei Schenkmädchen machten ein Aufhebens um ihn, während er mit gekreuzten Beinen auf seinem Bett saß.
»Mat, hat Haesel nicht
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