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Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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wüsste …«
    »Was sagt Ihr da?« Perrin verschluckte sich fast, während er sich kerzengerade aufsetzte. Er fragte sich nicht zum ersten Mal, ob in Aram noch etwas von dem ehemaligen Kesselflicker zurückgeblieben war.
    »Sie sind hilflos, Aram! Wehrlose Frauen!«
    »Sie sind Aes Sedai.« Die dunklen Augen hielten Perrins Blick stand. »Man kann ihnen nicht trauen, und man kann sie nicht laufen lassen. Aber wie lange kann man Aes Sedai gegen ihren Willen festhalten? Sie gehen ihrer Art schon weitaus länger nach als die Asha’man. Sie müssen mehr wissen. Sie sind eine Gefahr für den Lord Drache, und für Euch, Lord Perrin. Ich habe bemerkt, wie sie Euch ansehen.«
    Jenseits des Wagenkreises sprachen die Schwestern so leise miteinander, dass selbst Perrin es nicht verstehen konnte. Hin und wieder schaute eine der Frauen zu ihm und Aram. Oder nur zu ihm. Er hatte einige Namen aufgeschnappt. Nesune Bihara. Erian Boroleos und Katerine Alruddin. Coiren Saeldain, Sarene Nemdahl und Elza Penfell. Jaine Pavlara, Beldeine Nyram, Marith Riven. Jene Letzteren waren die jungen Schwestern, aber ob jung oder alterslos – sie beobachteten ihn mit solch ernsten Gesichtern, dass es schien, als hätten sie und nicht die Asha’man die Oberhand. Es war nicht leicht, Aes Sedai zu besiegen. Und es war völlig unmöglich, sie dazu zu bringen, eine Niederlage zuzugeben.
    Perrin zwang sich, die Hände ruhig auf die Knie zu legen und den Anschein einer Ruhe zu erwecken, die er nicht im Mindesten empfand. Sie wussten, dass er ein Ta’veren war, einer jener wenigen, um die sich das Muster einige Zeit herumgestaltete. Noch schlimmer war, dass sie wussten, dass er auf gewisse Weise, die niemand verstand – am wenigsten er selbst oder Rand oder Mat – an Rand gebunden war. Mat war auch darin verstrickt, ein weiterer Ta’veren , wenn sie auch beide nicht so stark waren wie Rand. Wenn jene Frauen auch nur die geringste Chance bekämen, würden sie ihn – und Mat – so schnell in die Weiße Burg schaffen, wie sie Rand dorthin schaffen wollten, gebunden wie Ziegen, bis der Löwe käme. Und sie hatten Rand entführt und misshandelt. Aram hatte in einem recht: Man konnte ihnen nicht trauen. Aber er würde Arams Vorschlag nicht unterstützen. Der Gedanke ließ ihn sich unbehaglich fühlen.
    »Ich will nichts mehr davon hören«, grollte er. Der einstige Kesselflicker öffnete den Mund, aber Perrin schnitt ihm das Wort ab. »Kein Wort mehr, Aram, hört Ihr mich? Kein einziges Wort!«
    »Wie mein Lord Perrin befiehlt«, murmelte Aram und neigte den Kopf.
    Perrin wünschte, er könnte das Gesicht des Mannes sehen. Er roch nicht zornig, sondern nur verstimmt. Das war das Schlimmste daran. Aram hatte auch nicht zornig gerochen, als er den Mord vorschlug.
    Zwei Männer von den Zwei Flüssen stiegen auf die Räder des nächststehenden Wagens und spähten über den Wagenboden den Hügel in Richtung Norden hinab. Sie trugen beide einen prall gefüllten Köcher an der rechten Hüfte und einen wuchtigen Dolch mit langer Klinge – fast ein Kurzschwert – an der linken. Gut dreihundert Mann aus der Heimat waren Perrin hierhergefolgt. Er verfluchte den Ersten, der ihn Lord Perrin genannt hatte, und verfluchte den Tag, an dem er den Versuch aufgegeben hatte, dies zu unterbinden. Er hatte selbst bei dem in einem Lager dieser Größe üblichen Gemurmel und Lärm keine Schwierigkeiten, die beiden zu hören.
    Tod al’Caar, ein Jahr jünger als Perrin, seufzte tief, als sehe er das, was unter ihnen lag, zum ersten Mal. Perrin konnte den Kiefer des schlaksigen Mannes fast arbeiten spüren. Tods Mutter hatte ihn nur bereitwillig gehen lassen, weil es eine Ehre für ihren Sohn war, Perrin Goldauge folgen zu dürfen. »Ein ruhmreicher Sieg«, sagte Tod schließlich. »Den haben wir errungen. Stimmt’s nicht, Jondyn?«
    Der grauhaarige Jondyn Barran, der knorrig wie eine Eichenwurzel wirkte, war einer der wenigen älteren Männer unter den dreihundert Kämpfern. Er war ein besserer Bogenschütze als jeder andere Mann in den Zwei Flüssen außer Meister al’Thor und ein besserer Jäger als überhaupt jeder andere. Jondyn hatte, seit er alt genug gewesen war, den Bauernhof seines Vaters zu verlassen, keinen Tag mehr gearbeitet, als er musste. Er interessierte sich nur für die Wälder und die Jagd – und dafür, an Festtagen zu viel zu trinken. Jetzt spie er geräuschvoll aus. »Wenn du das sagst, Junge. Irgendwie haben ihn diese verdammten Asha’man

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