Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)
Stich. Diese Männer nannten sich Meradin , die Bruderlosen, ein passender Name, und er hatte zweihundert …
Die Öffnung wurde jäh zu einem senkrechten Silberschlitz, der zehn der Bruderlosen durchschnitt. Körperteile fielen auf den Hang, Arme, Beine. Der Rumpf eines Mannes schlitterte fast vor Maerics Füße.
Er starrte die Stelle an, wo sich die Öffnung befunden hatte, und drückte mit dem Daumen auf den roten Fleck. Er wusste, dass es sinnlos war, aber … Darin, sein ältester Sohn, war einer der Steinsoldaten, die als Nachhut gewartet hatten. Sie wären als Letzte hindurchgekommen. Suraile, seine älteste Tochter, war bei dem Steinsoldaten geblieben, für den sie vielleicht ihren Speer aufgeben wollte.
Sein Blick begegnete dem Dyreles, so grün und wunderschön wie an dem Tag, an dem sie ihm den Kranz zu Füßen gelegt hatte – und gedroht hatte, ihm die Kehle durchzuschneiden, wenn er ihn nicht aufhöbe. »Wir können warten«, sagte er sanft. Der Feuchtländer hatte von drei Tagen gesprochen, aber vielleicht irrte er sich. Maeric drückte erneut mit dem Daumen auf den roten Fleck. Dyrele nickte ruhig. Er hoffte, dass sie einander nicht weinend in die Arme sinken müssten, wenn sie erst allein sein könnten.
Eine Tochter des Speers rutschte den Hang von oben herab, senkte eilig ihren Schleier und keuchte tatsächlich schwer. »Maeric«, sagte Naeise und wartete nicht einmal ab, bis er sie ansah, »im Osten stehen Speere, nur wenige Meilen entfernt und unmittelbar auf uns zustrebend. Ich glaube, es sind Reyn. Mindestens sieben- oder achttausend Reyn.«
Er konnte weitere Algai’d’siswai auf sich zulaufen sehen. Ein junger Bruder des Adlers, Cairdin, kam schlitternd zum Stehen und sprach, sobald Maeric ihn sah. »Ich grüße Euch, Maeric. Keine fünf Meilen nördlich stehen Speere und Feuchtländer auf Pferden. Vielleicht jeweils zehntausend. Ich glaube nicht, dass unsere Männer die Hügelkämme schon überschritten hatten, aber einige der Speere haben sich uns zugewandt.«
Maeric wusste es, bevor der grauhaarige Wassersucher namens Laerad den Mund öffnete. »Drei oder vier Meilen südlich kommen Speere über einen Hügel. Achttausend oder mehr. Einige von ihnen haben einen der Jungen gesehen.« Laerad verschwendete niemals Worte, und er würde niemals verraten, welcher Junge, der für Laerad tatsächlich jedermann ohne graues Haar sein konnte.
Maeric wusste auch, dass keine Zeit war, Worte zu verschwenden. »Hamal!«, rief er. Es war auch keine Zeit für angemessene Höflichkeit gegenüber einem Schmied.
Der große Mann begriff, dass etwas nicht stimmte. Er kletterte den Hang hinauf und bewegte sich dabei wahrscheinlich schneller als jemals zuvor, seit er zum ersten Mal den Hammer aufgenommen hatte.
Maeric reichte ihm den Steinwürfel. »Ihr müsst auf den roten Fleck drücken und ihn gedrückt halten, egal was geschieht und egal wie lange es dauert, bis sich diese Öffnung bildet. Das ist der einzige Ausweg für Euch alle.« Hamal nickte, aber Maeric wartete nicht einmal darauf, dass er die Anweisung bestätigen würde. Hamal würde verstehen. Maeric berührte Dyreles Wange, ungeachtet dessen, wie viele Augen sie beobachteten. »Schatten meines Herzens, du musst darauf vorbereitet sein, Weiß zu tragen.« Sie streckte die Hand nach ihrem Gürteldolch aus – sie war eine Tochter des Speers gewesen, als sie ihm den Kranz zu Füßen gelegt hatte –, aber er schüttelte energisch den Kopf. »Du musst leben, Frau, Dachherrin, um zusammenzuhalten, was verbleibt.« Sie nickte und presste die Finger an seine Wange. Er war überrascht. Sie war in der Öffentlichkeit stets sehr zurückhaltend gewesen.
Maeric hob seinen Schleier und stieß den Speer hoch über den Kopf. »Moshaine!«, brüllte er. »Wir tanzen!«
Sie folgten ihm den Hang hinauf, Männer und Töchter des Speers, fast eintausend Menschen, wenn man die Bruderlosen mitzählte – vielleicht konnte man sie zur Sept dazurechnen –, den Hang hinauf und westwärts. In dieser Richtung lag der nächste und zahlenmäßig geringste Feind. Vielleicht könnten sie genug Zeit herausschinden, obwohl er es nicht wirklich glaubte. Er fragte sich, ob Sevanna hiervon gewusst hatte. Ach, die Welt war sehr merkwürdig geworden, seit Rand al’Thor gekommen war. Einige Dinge konnten sich jedoch nicht ändern. Er begann lachend zu singen.
»Wasch den Speer – wenn die Sonn’ am Himmel steht.
Wasch den Speer – wenn die Sonne sinkt.
Wasch den
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