Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
Vom Netzwerk:
wie Therava. Sie hatte gesehen und verstanden. Sie war für eine Feuchtländerin aufmerksam.
    »Kommt mit«, wies Sevanna Caddar an. »Wir werden in meinem Zelt Tee trinken.« Sie würde gewiss kein Wasser mit ihm teilen. Sie raffte ihre Röcke und stieg den Hang hinauf.
    Auch Caddar war zu ihrer Überraschung aufmerksam. »Ihr müsst nur Eure Aes Sedai« – er schritt auf seinen langen Beinen leicht neben ihr aus und grinste Rhiale und Therava plötzlich an – »oder eine andere Frau, welche die Macht lenken kann, den Stab halten und die Versprechen äußern lassen, die Ihr hören wollt, während jemand derweil ein wenig Geist webt. Ihr könnt sie auch benutzen, um sie zu befreien, aber das ist schmerzhafter. Zumindest habe ich es so verstanden.«
    Sevanna berührte den Stab leicht. Eher Glas als Elfenbein und sehr kühl. »Er wirkt nur bei Frauen?« Sie betrat vor ihm gebückt das Zelt. Die Weisen Frauen und die Anführer der Kriegergemeinschaften waren gegangen, aber das Dutzend Baummörder- Gai’chain war geblieben und kniete geduldig auf einer Seite des Zeltes. Niemand hatte jemals zuvor ein Dutzend Gai’chain beschäftigt, und sie besaß noch weitere. Man würde sich jedoch einen neuen Namen für sie überlegen müssen, da sie das Weiß niemals ablegen würden.
    »Frauen, welche die Macht lenken können, Sevanna«, erklärte Caddar, während er ihr ins Zelt folgte. Der Mann klang unglaublich anmaßend. Seine dunklen Augen schimmerten vor offener Belustigung. »Ihr werdet warten müssen, bis Ihr al’Thor habt, bevor ich Euch gebe, was ihn unter Kontrolle halten wird.«
    Er nahm den Sack von seiner Schulter und setzte sich hin, natürlich auf kein in ihrer Nähe befindliches Kissen. Maisia fürchtete keine Klinge in ihren Rippen. Sie lehnte nahe Sevanna auf einem Ellbogen. Sevanna sah sie von der Seite an und öffnete dann beiläufig ihre Bluse etwas weiter. Sie hatte den Busen der Frau nicht so rundlich in Erinnerung. Auch ihr Gesicht erschien ihr jetzt hübscher. Sevanna versagte es sich, mit den Zähnen zu knirschen.
    »Wenn Ihr natürlich einen anderen Mann meint …«, fuhr Caddar fort. »Es gibt einen sogenannten Bindungsstuhl. Menschen zu binden, die nicht die Macht lenken können, ist schwieriger als bei Machtlenkern. Vielleicht hat ein Bindungsstuhl die Zerstörung überstanden, aber Ihr werdet warten müssen, bis ich ihn finde.«
    Sevanna berührte den Stab erneut und befahl dann einem der Gai’chain ungeduldig, Tee zu bringen. Sie konnte warten. Caddar war ein Narr. Früher oder später würde er ihr alles geben, was sie von ihm haben wollte. Und jetzt konnte der Stab Maisia von ihm lösen. Dann würde die Frau ihn gewiss nicht mehr beschützen. Er würde für seine Unverschämtheiten Schwarz tragen. Sevanna nahm einen kleinen grünen Porzellanbecher von dem Tablett, das der Gai’chain ihr hinhielt, und reichte es der Aes Sedai eigenhändig. »Er ist mit Pfefferminze gewürzt, Maisia. Er wird Euch erfrischen.«
    Die Frau lächelte, aber diese schwarzen Augen … Nun, was einer Aes Sedai angetan werden konnte, konnte auch zwei Aes Sedai angetan werden. Oder mehr.
    »Was ist mit den Reisekammern?«, fragte Sevanna schroff.
    Caddar winkte den Gai’chain fort und tätschelte den neben ihm liegenden Sack. »Ich habe so viele Nar’baha mitgebracht – so wurden sie genannt –, wie ich auftreiben konnte. Genug, um Euch alle bei Einbruch der Nacht zu befördern, wenn Ihr es eilig habt. Und ich hätte es an Eurer Stelle eilig. Al’Thor will Euch anscheinend vernichten. Zwei Clans kommen von Süden heran, und zwei weitere nähern sich von Norden mit ihren Weisen Frauen, die alle bereit sind, die Macht zu lenken. Ihre Befehle lauten zu bleiben, bis auch die Letzte von Euch tot oder gefangen ist.«
    Therava schnaubte. »Das ist gewiss ein Grund, etwas zu unternehmen, Feuchtländer, aber kein Grund davonzulaufen. Selbst vier Clans können Brudermörders Dolch nicht an einem Tag leer fegen.«
    »Habe ich es nicht erwähnt?« Caddar lächelte unangenehm. »Al’Thor hat offenbar auch einige Aes Sedai an sich gebunden, und diese haben die Weisen Frauen gelehrt, zumindest über kurze Entfernungen ohne Nar’baha zu reisen, zwanzig oder dreißig Meilen weit. Anscheinend wurde es erst kürzlich wiederentdeckt. Sie könnten – nun, heute hier sein. Alle vier Clans.«
    Vielleicht log er, aber das Risiko … Sevanna konnte sich nur zu gut vorstellen, in Sorileas Gewalt zu sein. Sie unterdrückte ein Schaudern

Weitere Kostenlose Bücher