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Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Bögen und von Wolken von Staub und einem Steinhagel. Die Schultern zusammengezogen und einen Arm über sein Gesicht gelegt, lief Rand hustend durch einen weiten Raum, dessen zitternde Gewölbe die Decke noch trugen und wo nur kleine Steine herabregneten.
    Er geriet auf eine Straße hinaus, bevor er es merkte, und stolperte drei Schritte, bevor er innehielt. Der Schmerz an seiner Seite wollte ihn sich vornüberbeugen lassen, aber er dachte, seine Beine könnten vielleicht nachgeben, wenn er es täte. Sein verletzter Fuß pochte. Es schien ein Jahr her, dass jener rote Draht aus Feuer und Luft ihn in die Ferse gestochen hatte. Sein Retter beobachtete ihn. Von Kopf bis Fuß staubbedeckt gelang es dem Burschen, wie ein König dazustehen.
    »Wer seid Ihr?«, fragte Rand erneut. »Einer von Taims Männern? Oder habt Ihr Euch selbst gelehrt? Ihr könntet nach Caemlyn gehen, wisst Ihr, zur Schwarzen Burg. Ihr müsst nicht in Angst vor den Aes Sedai leben.« Diese Worte veranlassten ihn aus einem unbestimmten Grund, die Stirn zu runzeln. Er konnte nicht verstehen warum.
    »Ich habe noch niemals Angst vor den Aes Sedai gehabt«, fauchte der Mann und atmete dann tief durch. »Ihr wärt gut beraten, von hier fortzugehen, aber wenn Ihr zu bleiben und Sammael zu töten beabsichtigt, solltet Ihr versuchen, wie er zu denken. Ihr habt gezeigt, dass Ihr es könnt. Es gefiel ihm schon immer, einen Menschen im Angesicht dessen zu vernichten, was einer der Triumphe dieses Menschen war. Ist dies nicht möglich, genügt auch irgendein Ort, den dieser Mensch beansprucht.«
    »Das Tor der Kurzen Wege«, sagte Rand. Wenn man behaupten konnte, dass er etwas in Shadar Logoth beansprucht hatte, dann musste es der Zugang zu den Kurzen Wegen sein. »Er wartet in der Nähe des Tors zu den Kurzen Wegen, und er hat Fallen errichtet.« Anscheinend auch Wachvorrichtungen wie jene in Illian, um jemanden zu entdecken, der die Macht lenkt. Sammael hatte dies gut vorbereitet.
    Der Mann lachte verzerrt. »Ihr könnt den Weg offensichtlich finden, wenn Ihr an der Hand geführt werdet. Versucht, nicht zu stolpern. Viele Pläne werden neu überdacht werden müssen, wenn Ihr Euch jetzt töten lasst.« Er wandte sich um und ging die Straße hinab auf eine Gasse unmittelbar vor ihnen zu.
    »Wartet«, rief Rand. Der Bursche ging weiter, ohne zurückzuschauen. »Wer seid Ihr? Welche Pläne?« Der Mann verschwand.
    Rand schwankte hinter ihm her, aber als er den Eingang zu der schmalen Gasse erreichte, war sie leer. Unversehrte Mauern verliefen gut hundert Schritt bis zu einer weiteren Straße, wo ein Glühen von einem weiteren Teil Mashadars weithin sichtbar war, aber der Mann war fort. Was einfach unmöglich war. Der Bursche hatte natürlich Zeit gehabt, ein Wegetor zu eröffnen, aber die Überreste dessen hätten noch zu sehen sein müssen, und außerdem wäre es Rand gewiss nicht entgangen, wenn jemand so nahe so viel Saidin gewoben hätte.
    Plötzlich erkannte er, dass er Saidin auch nicht gespürt hatte, als der Mann Baalsfeuer wob. Nur daran zu denken, dass sich die beiden Stränge berührten, ließ ihn erneut doppelt sehen. Nur einen Augenblick lang konnte er das Gesicht des Mannes erneut deutlich erkennen, obwohl alles andere verschwommen war. Er schüttelte den Kopf, bis sich seine Sicht wieder klärte. »Wer, im Licht, seid Ihr?«, flüsterte er. Und kurz darauf: »Was, im Licht, seid Ihr?«
    Wer oder was auch immer er war – der Mann war fort. Aber Sammael befand sich weiterhin in Shadar Logoth. Rand gelang es mühsam, das Nichts erneut zurückzuerlangen. Der Makel auf Saidin vibrierte jetzt, bahnte sich seinen Weg summend tief in ihn hinein. Das Nichts selbst vibrierte. Aber die Schwäche der Muskeln und der Schmerz der Verletzungen schwanden. Er würde einen der Verlorenen töten, bevor diese Nacht vorüber war.
    Er geisterte humpelnd durch die dunklen Straßen, wobei er seine Füße mit großer Sorgfalt setzte. Er verursachte noch immer Geräusche, aber die Nacht war jetzt erfüllt von Geräuschen. Schreie und gutturale Rufe klangen in der Ferne. Der geistlose Mashadar tötete, was immer er fand, und Trollocs starben heute Nacht in Shadar Logoth, wie es auch schon vor langer, langer Zeit gewesen war. Manchmal sah Rand eine kreuzende Straße hinab Trollocs, zwei oder fünf oder ein Dutzend, gelegentlich zusammen mit einem Halbmenschen, aber meist allein. Niemand bemerkte ihn, und er störte sie nicht. Nicht nur, weil Sammael jegliches Machtlenken

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