Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)
anmutig und fast sanft wirken. Sie beobachteten die Asha’man ebenfalls, ohne indes den Anschein zu erwecken, und betrachteten dann beide Gruppen Aes Sedai genauso wohlüberlegt. Nandera benutzte die Zeichensprache der Töchter des Speers. Perrin wünschte sich nicht zum ersten Mal, er könnte sie verstehen, aber eine Tochter des Speers würde eher den Speer aufgeben, um einen Schwächling zu heiraten, als dass sie einen Mann ihre Zeichensprache lehrte. Eine Tochter des Speers, die Perrin noch nicht bemerkt hatte und die an einem Wagen wenige Schritte von Gedwyn entfernt auf den Fersen hockte, antwortete gleichermaßen, wie auch eine weitere, die bis zu diesem Moment in der Nähe der Gefangenen mit einer Speerschwester Fadenfingerspiele gespielt hatte.
Amys brachte die Weisen Frauen heran und führte sie beiseite, um sich mit Sorilea und einigen anderen zu beraten, die in den Wagen geblieben waren. Trotz ihres für ihr hüftlanges weißes Haar zu jungen Gesichts, war Amys eine beeindruckende Frau, nach Sorilea die Zweite der Weisen Frauen. Sie benutzte die Eine Macht nicht, um ungehört zu bleiben, aber sieben oder acht Töchter des Speers bildeten sofort einen Kreis um sie und begannen leise vor sich hin zu singen. Einige saßen, andere standen, einige hockten auf den Fersen, jede für sich und alle wie zufällig. Wenn man töricht genug war, es zu glauben.
Perrin hatte den Eindruck, dass er sehr häufig seufzte, seit er mit Aes Sedai und Weisen Frauen und auch Töchtern des Speers zu tun hatte. Frauen schienen ihn in letzter Zeit nur noch aufzuregen.
Dobraine und Havien, die ihre Pferde führten und ohne ihre Soldaten kamen, bildeten die Nachhut. Havien hatte endlich einen Kampf gesehen. Perrin fragte sich, ob er jetzt noch genauso erpicht auf den nächsten war. Er war ungefähr im gleichen Alter wie Perrin, wirkte aber heute nicht mehr so jung wie zuvor. Dobraine, der den vorderen Teil seines langen, überwiegend grauen Haars in der Art der cairhienischen Soldaten geschnitten hatte, war nicht mehr jung, und der gestrige Kampf war bestimmt nicht sein erster gewesen, aber die Wahrheit war, dass auch er jetzt noch älter und besorgter aussah. Ihre Blicke suchten Perrin.
Zu einem anderen Zeitpunkt hätte er abgewartet, um zu erfahren, worüber sie sprechen wollten, aber jetzt glitt er aus dem Sattel, übergab Aram die Zügel und trat zu Rand. Andere waren vor ihm. Nur Sulin und Nandera schwiegen.
Kiruna und Bera waren in dem Moment zurückgewichen, als Rand den Wagenkreis betrat, und als Perrin sich näherte, sagte Kiruna gerade bedeutungsschwer zu Rand: »Ihr habt gestern das Heilen verweigert, aber jedermann kann erkennen, dass Ihr noch immer Schmerzen habt, auch wenn Alanna nicht bereit war, aus ihrer …« Sie brach ab, als Bera ihren Arm berührte, fuhr aber dann fast ohne Pause fort. »Vielleicht seid Ihr jetzt bereit, geheilt zu werden?« Es klang wie: »Vielleicht seid Ihr inzwischen wieder zur Vernunft gekommen?«
»Die Angelegenheit der Aes Sedai muss unverzüglich geklärt werden, Car’a’carn «, sagte Amys unmittelbar nach Kiruna förmlich.
»Sie sollten unserer Obhut überlassen werden, Rand al’Thor«, fügte Sorilea in dem Augenblick hinzu, als auch Taim zu sprechen begann.
»Die Angelegenheit der Aes Sedai braucht nicht geklärt werden, mein Lord Drache. Meine Asha’man wissen, wie man mit ihnen umgehen muss. Sie könnten ohne Weiteres in der Schwarzen Burg festgehalten werden.« Dunkle, leicht schräg stehende Augen zuckten zu Kiruna und Bera, und Perrin erkannte bestürzt, dass Taim alle Aes Sedai meinte und nicht nur jene, die Gefangene waren. Amys und Sorilea sahen Taim stirnrunzelnd an, aber die Blicke, die sie den beiden Aes Sedai zuwarfen, bedeuteten das Gleiche.
Kiruna lächelte Taim und den Weisen Frauen zu, ein dünnes Lächeln, das zu ihren Lippen passte. Es wurde vielleicht ein wenig härter, als sie den Mann in dem schwarzen Mantel ansah, aber sie schien seine Absicht noch nicht erkannt zu haben. Es genügte, dass er war, wer er war. Und was er war. »Unter den gegebenen Umständen«, sagte sie kühl, »werden mir Coiren Sedai und die anderen sicherlich ihr Ehrenwort geben. Ihr braucht Euch keine Sorgen mehr zu machen …«
Die anderen sprachen alle auf einmal.
»Diese Frauen haben keine Ehre«, sagte Amys verächtlich, und dieses Mal wurde deutlich, dass sie alle meinte. »Wie könnte ihr Ehrenwort etwas bedeuten? Sie …«
»Sie sind Da’tsang «, sagte Sorilea mit
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