Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition)
glitt er um das Gestrüpp auf dem Hügel herum, ohne dass bei seinem Vorübergehen ein Zweig knackte oder ein Stängel brach. Perrin hatte ihn eine, wie ihm schien, sehr lange Zeit nicht mehr gesehen.
Als sie den Hügelkamm erreichten, betrachtete Elyas Machera Perrin, wobei seine goldenen Augen im Schatten seiner Hutkrempe schwach schimmerten. So hatten seine Augen schon Jahre vor Perrins ausgesehen. Elyas hatte Perrin den Wölfen vorgestellt. Damals war er in Felle gekleidet gewesen. »Ich freue mich, dich wiederzusehen, Junge«, sagte er ruhig. Schweiß glänzte auf seinem Gesicht, aber kaum mehr als auf Gauls. »Hast du die Streitaxt letztendlich weggegeben? Ich hätte nicht geglaubt, dass du jemals aufhören würdest, sie zu hassen.«
»Ich hasse sie noch immer«, erwiderte Perrin ebenso ruhig. Der ehemalige Behüter hatte ihm geraten, er solle die Streitaxt behalten, bis er es nicht mehr hasste, sie zu benutzen. Licht, er hasste es noch immer! Inzwischen hatte er noch neue Gründe für diesen Hass gefunden. »Was führt dich in diesen Teil der Welt, Elyas? Wo hat Gaul dich gefunden?«
»Er hat mich gefunden«, sagte Gaul. »Ich erkannte erst, dass er hinter mir war, als er hustete.« Er sprach laut genug, dass die Töchter des Speers ihn hören konnten, und die plötzliche Stille unter ihnen war fast greifbar.
Perrin erwartete zumindest einige schneidende Bemerkungen – der Aiel-Humor konnte einem fast das Blut in den Adern gefrieren lassen, und die Töchter des Speers ergriffen jede Gelegenheit, den grünäugigen Mann anzugreifen –, aber stattdessen nahmen die Frauen ihre Speere und Schilde auf, um damit geräuschvoll ihre Zustimmung auszudrücken. Gaul nickte anerkennend.
Elyas brummte verlegen und zog seinen Hut tiefer herab, aber er roch zumindest erfreut. Die Aiel billigten auf dieser Seite der Drachenmauer nicht viel. »Ich ziehe gern umher«, sagte er zu Perrin, »und ich war gerade zufällig in Ghealdan, als mir einige gemeinsame Freunde erzählten, dass du mit diesem Zug reist.« Er benannte die gemeinsamen Freunde nicht. Es war nicht ratsam, offen darüber zu sprechen, sich mit Wölfen unterhalten zu haben. »Sie haben mir vieles gesagt. Sie erzählten mir, sie hätten eine bevorstehende Veränderung gerochen. Sie wussten nicht, was es ist, aber vielleicht weißt du es. Ich hörte, dass du mit dem Wiedergeborenen Drachen zusammen warst.«
»Ich weiß auch nicht, was es sein könnte«, erwiderte Perrin nachdenklich. Eine Veränderung? Er hatte die Wölfe lediglich gefragt, wo sich große Gruppen Menschen aufhielten, damit er sie umgehen konnte. Selbst hier in Ghealdan fühlte er sich unter ihnen manchmal für die bei den Brunnen von Dumai umgekommenen Wölfe verantwortlich. Welche Art Veränderung? »Rand verändert gewiss einiges, aber ich weiß nicht, was sie meinen. Licht, die ganze Welt steht auf dem Kopf, auch ohne ihn.«
»Alle Dinge ändern sich«, sagte Gaul. »Bis wir erwachen, schwebt der Traum auf dem Wind.« Er betrachtete Perrin und Elyas einen Moment lang und verglich ihre Augen, wie Perrin vermutete. Er schwieg jedoch. Die Aiel nahmen goldene Augen anscheinend nur als weitere Eigentümlichkeit unter Feuchtländern hin. »Ich werde euch beide allein lassen. Freunde, die lange getrennt waren, müssen ungestört miteinander reden können. Sulin, sind Chiad und Bain in der Nähe? Ich sah sie gestern auf der Jagd und dachte, ich könnte ihnen zeigen, wie man einen Bogen spannt, bevor eine von ihnen sich selbst erschießt.«
»Ich war überrascht, Euch heute zurückkommen zu sehen«, erwiderte die weißhaarige Frau. »Sie sind unterwegs, um Kaninchenfallen aufzustellen.« Die Töchter des Speers lachten und verständigten sich rasch in der Zeichensprache.
Gaul rollte seufzend die Augen. »In diesem Fall muss ich sie wahrscheinlich befreien.« Fast ebenso viele Töchter des Speers lachten auch darüber, einschließlich Sulin. »Mögest du heute Schatten finden«, sagte er an Perrin gewandt, ein zwangloser Abschied unter Freunden, aber Elyas fasste er um die Unterarme und sagte: »Meine Ehre ist die Eure, Elyas Machera.«
»Ein seltsamer Bursche«, murmelte Elyas, während er beobachtete, wie Gaul den Hügel mit leichten Schritten wieder hinabstieg. »Als ich hustete, wandte er sich um, vermutlich bereit, mich zu töten, und dann begann er stattdessen einfach zu lachen. Hast du Einwände dagegen, irgendwo anders hinzugehen? Es gefällt mir nicht in Gesellschaft von Aes Sedai.« Er
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