Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition)
verengte die Augen. »Gaul sagt, es waren drei bei dir. Du erwartest doch nicht, noch weitere zu treffen?«
»Ich hoffe nicht«, erwiderte Perrin. Masuri schaute zwischen Schlägen mit ihrem Klopfer in ihre Richtung. Sie würde noch früh genug von Elyas’ Augen erfahren und nachforschen, was ihn noch mit Perrin verband. »Komm mit. Ich sollte schon längst wieder in meinem Lager sein. Machst du dir Sorgen darüber, einer Aes Sedai zu begegnen, die dich kennt?« Elyas’ Zeit als Behüter hatte geendet, als bekannt wurde, dass er mit Wölfen sprechen konnte. Einige Schwestern hielten dies für ein Mal des Dunklen Königs, und er hatte andere Behüter töten müssen, um zu entkommen.
Der ältere Mann wartete, bis sie auf ein Dutzend Schritte an die Zelte herangelangt waren, bevor er antwortete, und selbst dann sprach er so leise, als argwöhne er, dass jemand hinter ihnen ebenso gute Ohren hätte wie sie. »Nur eine, die meinen Namen kennt, ist schon schlimm genug. Behüter laufen nicht allzu oft davon, Junge. Die meisten Aes Sedai lassen einen Mann gehen, der wirklich gehen will – die meisten –, aber sie können dich aufspüren, wie weit du auch läufst, wenn sie beschließen, dich zu jagen. Und jede Schwester, die einen Abtrünnigen findet, wird jede freie Stunde darauf verwenden, ihn wünschen zu lassen, er wäre niemals geboren.« Er erschauderte leicht. Er roch nicht nach Angst, aber nach der Erwartung von Schmerz. »Dann wird sie ihn seiner Aes Sedai übergeben, um die Lektion zu vollenden. Anschließend ist ein Mann niemals wieder ganz derselbe.« Am Rande des Hanges schaute er zurück. Masuri schien den Teppich töten zu wollen, legte ihre ganze Wut in den Versuch, ein Loch hineinzuschlagen. Elyas erschauderte jedoch erneut. »Das Schlimmste, was passieren könnte, wäre, unverhofft Rina zu begegnen. Ich wäre lieber mit zwei gebrochenen Beinen in einem Waldbrand gefangen.«
»Rina ist deine Aes Sedai? Aber wie könntest du Rina unverhofft begegnen? Der Bund vermittelt dir, wo sie sich aufhält.« Das rührte an etwas in Perrins Erinnerung, aber was auch immer es war, bei Elyas’ Erwiderung schmolz es dahin.
»Viele können den Bund gewissermaßen verfälschen. Vielleicht können sie es alle. Man weiß nicht viel mehr, als dass sie noch lebt, und das weiß ich ohnehin, weil ich nicht wahnsinnig geworden bin.« Elyas sah den fragenden Ausdruck auf Perrins Gesicht und lachte laut auf. »Licht, Mann, eine Schwester besteht auch aus Fleisch und Blut. Die meisten jedenfalls. Denk darüber nach. Würdest du jemanden in deinem Kopf haben wollen, während du ein vielversprechendes Mädchen herzt? Tut mir leid, ich vergaß, dass du jetzt verheiratet bist. Es sollte keine Beleidigung sein. Ich war jedoch überrascht zu hören, dass du eine Saldaeanerin geheiratet hast.«
»Überrascht?« Perrin hatte den Bund der Behüter niemals so betrachtet. Licht! Was das betraf, hatte er Aes Sedai niemals so betrachtet. Elyas’ Andeutung schien ungefähr so vorstellbar wie … wie ein Mensch, der mit Wölfen spricht. »Warum überrascht?« Sie stiegen ohne Eile und fast geräuschlos durch den Wald auf dieser Seite des Hügels hinab. Perrin war stets ein guter Jäger gewesen, der an die Wälder gewöhnt war, und auch Elyas rührte kaum die Blätter unter seinen Füßen auf, sondern glitt geschmeidig durch das Unterholz, ohne einen Zweig zu bewegen. Er hätte sich seinen Bogen wieder über den Rücken schlingen können, aber er trug ihn noch immer schussbereit in der Hand. Elyas war vorsichtig, besonders in der Nähe von Menschen.
»Nun, weil du sehr ruhig bist. Ich dachte, du würdest eine Frau heiraten, die deinem Naturell entspricht. Nun, du weißt inzwischen, dass Saldaeaner nicht ruhig sind. Außer gegenüber Fremden und Außenseitern. Im Nu entflammt, ist die Glut im nächsten Moment erloschen und vergessen. Sie lassen Arafeller schwerfällig und Domani regelrecht stumpfsinnig wirken.« Elyas grinste plötzlich. »Ich habe einmal ein Jahr lang mit einer Saldaeanerin zusammengelebt. Merya hat mich fünf Tage in der Woche angeschrien und mir auch Teller an den Kopf geworfen. Jedes Mal, wenn ich ans Gehen dachte, wollte sie es jedoch wiedergutmachen, und ich kam anscheinend niemals bis zur Tür. Letztendlich hat sie mich verlassen. Sie sagte, ich wäre für ihren Geschmack zu zurückhaltend.« Er lachte in der Erinnerung rau, rieb aber über eine noch schwach sichtbare, von damals stammende Narbe an seinem Kinn. Ein
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