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Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition)

Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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hatte. Er brauchte aber Monate. Licht, er brauchte Jahre, die er niemals zur Verfügung hätte!
    Sein Hörvermögen war durch die Macht verstärkt, sodass er einiges von dem verstehen konnte, was die Männer hinter ihm sprachen. Gregorin und Marcolin ritten dicht nebeneinander, versuchten ihre Umhänge im Wind festzuhalten und sprachen leise über die Männer vor ihnen, über ihre Angst davor, dass die Männer kämpfen könnten. Keiner von beiden zweifelte daran, dass sie vernichtet würden, wenn sie sich auf einen Kampf einließen, aber sie fürchteten die Auswirkungen auf Rand und seine Wirkung auf Illian, wenn die Illianer ihn bekämpften, jetzt, da Brend tot war. Sie konnten sich noch immer nicht dazu überwinden, Brend bei seinem wahren Namen Sammael zu nennen. Die bloße Vorstellung, dass einer der Verlorenen in Illian regiert hatte, ängstigte sie noch mehr als die Tatsache, dass jetzt der Wiedergeborene Drache dort herrschte.
    Dashiva, der wie ein Mensch, der niemals zuvor ein Pferd gesehen hatte, im Sattel kauerte, murrte verärgert vor sich hin – in der Alten Sprache, die er so flüssig wie ein Gelehrter sprach und schrieb. Rand beherrschte sie ein wenig, aber nicht genug, um verstehen zu können, was der Bursche murmelte. Wahrscheinlich Klagen über das Wetter. Dashiva hielt sich, obwohl er ein Bauer war, nicht gern draußen auf, es sei denn, der Himmel war wolkenlos.
    Nur Hopwil ritt schweigend und blickte manchmal stirnrunzelnd auf etwas jenseits des Horizonts, Haar und Umhang peitschten ebenso wild im Wind wie Dashivas. Hin und wieder umfasste er unbewusst das Heft seines Schwertes. Rand musste ihn dreimal ansprechen, das letzte Mal mit Nachdruck, bevor er überrascht zusammenzuckte und seinen schlanken Kastanienbraunen neben Tai’daishar lenkte.
    Rand betrachtete ihn. Der junge Mann, trotz seines Alters kein Kind mehr, war voller geworden, seit Rand ihm zum ersten Mal begegnet war, obwohl seine Nase und Ohren noch immer für einen größeren Mann gemacht schienen. Ein Drache in mit rotem Emaille belegtem Gold ergänzte jetzt ebenso wie bei Dashiva das silberne Schwert an seinem hohen Kragen. Er hatte einst gesagt, er würde ein Jahr lang vor Freude lachen, wenn ihm der Drache erst gehörte, aber jetzt betrachtete er Rand ausdruckslos, als blicke er durch ihn hindurch.
    »Was Ihr erfahren habt, waren gute Nachrichten«, belehrte Rand ihn. Nur mit Mühe konnte er sich daran hindern, das Drachenszepter in seiner Hand zu zerbrechen. »Ihr habt es gut gemacht.«
    Er hatte erwartet, dass die Seanchaner zurückkehren würden, hatte jedoch gehofft, dass es nicht so bald geschehen würde und nicht im Handumdrehen Städte erobert wurden. Als er herausfand, dass Händler in Illian schon Tage vorher Bescheid gewusst hatten, bevor jemand von ihnen die Neun informierte – das Licht verhüte, dass sie eine Möglichkeit, etwas zu verdienen, verlören, weil zu viele zu viel wussten! –, hätte er die Stadt beinahe bis auf die Grundmauern niedergerissen. Aber es war dennoch eine gute Nachricht, oder zumindest so gut, wie sie unter den gegebenen Umständen sein konnte. Hopwil war nach Amador und in die umliegende Gegend Gereist und hatte herausgefunden, dass die Seanchaner anscheinend abwarteten. Vielleicht mussten sie erst verdauen, was sie vereinnahmt hatten. Das Licht gebe, dass sie daran erstickten! Rand zwang sich, seinen Griff um das Drachenszepter zu lockern. »Wenn Morr nur halb so gute Nachrichten bringt, habe ich Zeit, Illian zu festigen, bevor ich mich um sie kümmere.« Und auch Ebou Dar! Das Licht verbrenne die Seanchaner! Sie bedeuteten eine Ablenkung, die er weder brauchte noch ignorieren durfte.
    Hopwil schwieg und schaute nur.
    »Seid Ihr aufgebracht, weil Ihr Frauen töten musstet?« Desora, von den Musara Reyn, und Lamelle, von den Rauchwasser-Miagoma, und … Rand verdrängte die Litanei wieder, sobald sie durch das Nichts zu schweben begann. Neue Namen waren auf dieser Liste aufgetaucht, Namen, die hinzugefügt zu haben er sich nicht erinnern konnte. Laigin Arnault, eine Rote Schwester, die bei dem Versuch umgekommen war, ihn als Gefangenen nach Tar Valon zu bringen. Sie hatte gewiss kein Recht auf einen Platz, hatte aber dennoch einen beansprucht. Colavaere Saighan, die sich lieber erhängt hatte, als Gerechtigkeit zu akzeptieren. Und weitere. Auch Männer waren zu Tausenden gestorben, durch Weisung oder durch seine eigene Hand, aber es waren die Gesichter der Frauen, die seine Träume

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