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Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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al’Thor, auch bekannt als der verfluchte Wiedergeborene Drache! Du wirst mich nicht zurücklassen!«
    »Der Gedanke ist mir nie gekommen«, log er. Er war zu schwach, er konnte sich nicht dazu überwinden, die Worte auszusprechen, sie zum Bleiben zu überreden. Zu schwach, dachte er verbittert, und das könnte ihren Tod bedeuten, ach, soll mich das Licht für alle Zeiten zu Asche verbrennen!
    Das wird es auch!, versprach Lews Therin leise.
    »Ich bin nur gerade zu dem Schluss gekommen, dass du wissen solltest, was das hier zu bedeuten hat und wie es weitergeht«, fuhr Rand fort. »Ich schätze, ich war nicht sehr mitteilsam.« Er sammelte seine Kräfte und ergriff Saidin . Das Zimmer schien sich um ihn zu drehen; er ritt die Lawine aus Feuer und Eis und Unreinheit ab, während Übelkeit in seinem Magen brodelte. Aber es gelang ihm, mit erhobenem Kopf zu stehen, ohne zu schwanken. So gerade eben. Wie er es auch nur so gerade eben schaffte, die Machtstränge des Wegetors miteinander zu verweben, das sich auf eine verschneite Lichtung öffnete, auf der zwei gesattelte Pferde an einem niedrigen Ast einer Eiche festgezurrt waren.
    Er sah erleichtert, dass die Pferde noch immer da waren. Die Lichtung war ein gutes Stück von der nächsten Straße entfernt, aber es gab immer Wanderer, die ihren Familien und Höfen oder ihrem Handwerk den Rücken zugewandt hatten, weil der Wiedergeborene Drache alle Bande zerstört hatte. Das sagten die Prophezeiungen. Andererseits waren viele dieser Männer und Frauen, die jetzt mit wund gelaufenen Füßen und halb erfroren umherirrten, die Suche leid, zumal sie nicht wussten, wonach sie eigentlich suchten. Selbst diese unscheinbaren Reittiere wären mit Sicherheit von dem ersten Mann mitgenommen worden, der sie allein dort gefunden hätte. Rand hatte Gold genug, um andere zu kaufen, aber er glaubte nicht, dass Min der einstündige Fußmarsch zu dem Dorf, in dem sie die Lasttiere zurückgelassen hatten, gefallen würde.
    Er eilte durch das Tor auf die Lichtung, gab vor, dass der Wechsel vom ebenen Boden in knietiefen Schnee an seinem Stolpern Schuld war, und wartete kaum ab, bis sie ihre Büchertaschen ergriffen und ihm mühsam gefolgt war, bevor er die Macht losließ. Sie waren fünfhundert Meilen von Cairhien entfernt und näher an Tar Valon als an jedem anderen halbwegs wichtigen Ort. Alanna war in seinen Gedanken verblasst, nachdem sich das Tor geschlossen hatte.
    »Nicht sehr mitteilsam?«, sagte Min voller Misstrauen. Er hoffte, es galt seinen Motiven oder sonst etwas, nur nicht der Wahrheit. Das Schwindelgefühl und die Übelkeit schwanden langsam. »Rand, du warst so offen wie eine Miesmuschel, aber ich bin nicht blind. Zuerst sind wir nach Rhuidean gereist, wo du so viele Fragen über diesen Ort namens Shara gestellt hast, dass jeder zu dem Schluss kommen musste, du wolltest dorthin.« Mit einem leichten Stirnrunzeln schüttelte sie den Kopf, während sie eine ihrer Lasten an dem Sattel ihres braunen Pferdes befestigte. Die Anstrengung ließ sie ächzen, aber sie hatte nicht vor, die andere Büchertasche im Schnee abzusetzen. »Ich hätte mir die Aiel-Wüste niemals so vorgestellt. Diese Stadt ist größer als Tar Valon, selbst wenn sie zur Hälfte zerstört ist. Und all diese Brunnen und der See … Ich konnte nicht mal bis zum anderen Ufer sehen. Ich dachte immer, in der Wüste gäbe es kein Wasser. Und es war kalt da; ich dachte immer, in der Wüste wäre es heiß!«
    »Im Sommer glühst du am Tag, aber in der Nacht frierst du.« Er fühlte sich erholt genug, um seine eigenen Lasten am Sattel des Grauen zu befestigen. Fast erholt genug. Er tat es trotzdem. »Wenn du schon alles weißt, was habe ich denn außer Fragen zu stellen noch gemacht?«
    »Das Gleiche wie in Tear letzte Nacht. Dafür gesorgt, dass jede Katze und jede Amsel von deiner Anwesenheit erfuhr. In Tear hast du dich nach Chachin erkundigt. Es ist offensichtlich. Du willst jeden verwirren, der herauszufinden versucht, wo du als Nächstes hingehst und was du dort im Schilde führst.« Die zweite Büchertasche stützte die erste hinter ihrem Sattel, und sie band die Zügel los und stieg auf. »Also, bin ich blind?«
    »Du hast die Augen eines Adlers.« Er hoffte, seine Verfolger sahen genauso klar. Oder derjenige, der ihnen Befehle gab. Es wäre schlecht gewesen, wenn sie sonst wo hingeeilt wären. »Ich glaube, ich muss noch ein paar falsche Spuren legen.«
    »Warum sich die Zeit dazu nehmen? Ich weiß, dass du

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