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Das Rätsel deiner Leidenschaft

Das Rätsel deiner Leidenschaft

Titel: Das Rätsel deiner Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn DeHart
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waren glatt und kalt, aber er fand nichts Ungewöhnliches.
    Doch dann kam er in die letzte Ecke, und als er mit der Hand über den Stein strich, merkte er, dass er einen Spalt gefunden hatte. »Eine optische Täuschung!«, sagte er zu Sabine. »Sieh mal, die Wand ist so bemalt, dass es wie eine weitere Ecke aussieht, damit der Raum quadratisch erscheint.«
    Sie ging zu Max und beugte sich vor, um etwas zu sehen. »Das ist ein Gang. Sehr lang und schmal, aber trotzdem ein Gang«, sagte sie mit einem erfreuten Lächeln.
    »Sollen wir?«, fragte Max. Er streckte Sabine seine Hand hin, und sie folgte ihm.
    Schweigend gingen sie durch den unterirdischen Tunnel, ohne zu wissen, wohin er führte. Max hoffte, dass er das Rätsel richtig aufgelöst hatte und sie nicht einfach nur in einem sehr sonderbaren Haus gelandet waren.
    Sie erreichten eine weitere Treppe, die noch tiefer hinunterführte, aber diese war aus Stein. Über diese nicht sehr lange, aber in einem Bogen nach rechts verlaufende Treppe gelangten sie in einen großen, rechteckigen Raum. Von Säulen getragene Bogengänge wie die in Bath säumten ein nicht sehr tiefes, aber geräumiges Bassin.
    »Du hattest recht«, flüsterte Sabine erstaunt.
    »Offensichtlich ja. Aber du brauchst gar nicht so überrascht zu tun.«
    Das im Boden eingelassene Becken war leer, die Quelle, die es einst gefüllt hatte, schon seit langer Zeit versiegt. Einige Statuen waren intakt geblieben, andere hatten schon begonnen zu zerfallen. An einer Seite des Beckens befanden sich Marmorstatuen von vier von der Taille aufwärts nackten Frauen, die ein wenig vorbeugt dastanden und aus großen Amphoren Wasser in das Becken gossen. Zur Blütezeit dieses römischen Bades musste es sehr luxuriös und dekadent gewesen sein, auf diese Weise Wasser in das Becken einzuspeisen. Und technisch sehr geschickt gestaltet.
    »Wie schön«, sagte Sabine. Sie ging an Max vorbei und durch einen der Bögen bis zum Rand des Beckens. »Und die Taube? Wo könnte man sie hier versteckt haben?«, flüsterte sie und ging zu den Stufen, die in das leere Becken hinunterführten.
    »Such überall«, riet Max. »Wie es aussieht, müssen wir ein sehr großflächiges Gebiet absuchen.« Seine Stimme hallte von den steinernen Wänden wider.
    Sabine nickte und stieg in das leere Becken hinunter.
    Max blickte sich um und beschloss, mit seiner Suche bei den vier Frauenstatuen zu beginnen. Er trat hinter die erste und suchte sie nach Anhaltspunkten ab. Der Faltenwurf des knöchellangen Hüfttuches, das die Frau trug, war meisterhaft in Marmor gemeißelt worden. Es war eine exquisite Skulptur mit sehr realistischen Details, von den Zehennägeln bis zu den sanft gewölbten Wangenknochen. Die Frau trug eine kleine Harfe, die von einem Band um die Taille gehalten wurde. Ihr Haar war lockig und umrahmte ihr Gesicht, einige der Locken fielen bis auf die runden Brüste. Ihr leichtes Lächeln war für immer in dem Stein verewigt worden. Als Max keinen Hinweis auf die Taube oder einen anderen Vogel fand, ging er zu der nächsten Statue.
    Sie wies nur wenige Unterschiede zur ersten auf. Trotzdem nahm Max die Statue sehr genau in Augenschein – man konnte nie wissen, wo man das Unerwartete entdecken würde. Nach einer Weile hörte er ein ärgerliches kleines Schnauben. Es kam von Sabine, und als er sich umdrehte, sah er, dass sie ihn mit bösen Blicken maß.
    »Was ist?«, fragte er.
    Sie kam auf ihn zu, blieb aber im Becken stehen und sah verärgert zu ihm hoch. »Wir suchen nach einem Hinweis, und das Einzige, was du tust, ist nackte Frauen zu begaffen?« Sie zeigte auf die Statuen.
    Max blickte sich zu der um, die er betrachtet hatte. »Ich suche lediglich nach einem Anhaltspunkt.«
    »Indem du ihre Brüste anstarrst?« Sabine nickte wissend. »Ja, da findest du die Taube ganz gewiss.«
    »Ist es dir peinlich?«, fragte er und legte, wie um seine Worte noch zu unterstreichen, seine Hände um die Brüste der Statue.
    »Was? Dein kindisches Benehmen?«, versetzte sie und stemmte ihre Hände in die Hüften.
    Er sprang in das leere Becken hinunter. Es gab ein dumpfes Poltern, als er auf dem Boden aufkam. »Ich kann dir versichern, dass ich in meinem Leben schon genug Brüste gesehen habe. Und damit meine ich echte und nicht welche aus Marmor. Und sollte ich in nächster Zeit das Bedürfnis haben, wieder welche zu sehen«, erklärte er mit einem vielsagenden Blick auf Sabines Brüste, »dürfte das nicht schwierig sein.« Er war zu Sabine

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