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Das Rätsel der Hibiskus-Brosche

Das Rätsel der Hibiskus-Brosche

Titel: Das Rätsel der Hibiskus-Brosche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott - Joyce West
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erfüllte.
    »Hallo, ihr beiden!
Donnerwetter, hier sieht’s gut aus. Wie wär’s, wenn ihr einen Kuchen für uns
abzweigtet? So ein Stück Sandtorte wäre gerade das Richtige für einen Kerl, der
den ganzen Tag schwer gearbeitet hat, nur um diesen blöden Basar zu bestücken.«
    Alice lachte. »Nichts da! Die
Kuchen sind tabu! Überhaupt: Kuchen um diese Zeit ist der reine Frevel. Mach
dir ein Butterbrot, wenn du irgend etwas essen
willst, und trink deinen Tee! Und dann sei ein guter Junge: Geh zu Alec und
wecke ihn. Er ist erst spät in der Nacht heimgekommen, und wir haben heute alle
tüchtig zu tun. Da kommt Leo mit der Milch. Dein Frühstück ist in einer halben
Stunde fertig, Leo! Hättest du wohl Zeit, die Hühner zu füttern? Ich bin
einfach noch nicht dazu gekommen.«
    Jerry erschien wieder in der
Küche und sagte: »Du lieber Himmel, Alec geht es nicht gerade blendend. Er hat
nur gebrummt, als ich ihm seinen Tee brachte, und als ich ihn bloß antippte,
schrie er mich an: >Laß das, verflucht noch mal! In meinem Kopf ist die
Hölle los. Hol mir ein Aspirin!<«
    »Wirklich, Jerry, wie redest du
bloß!« sagte seine Schwester, worauf Jerry nur beleidigt dreinschaute und sein
Butterbrot dick mit Erdbeermarmelade bestrich.
    »Immer mußt du meckern! Ich
habe doch nur wiederholt, was er zu mir gesagt hat. Das ist doch wohl noch
erlaubt!«
    Dann setzte er nachdenklich
hinzu, wobei er an seinem Marmeladebrot kaute: »Ich will froh sein, wenn ich
alt genug bin, um nicht mehr auf eine so alberne Ziege von Schwester hören zu
müssen, die so tut, als ob sie wer weiß wie entsetzt ist.« Und schon eine Spur
fröhlicher fuhr er fort: »Wenn ich mit den anderen Jungs in der Schule bin und
der alte Spears hört es nicht, fluche ich auch drauflos.«
    »Alberne Ziege von Schwester,
wo ich zwölf Jahre älter bin als du!« gab sie schlagfertig zurück. Doch dann
bemerkte sie den bekümmerten Gesichtsausdruck ihrer Mutter, der nichts zu tun
hatte mit den so wohlgelungenen Sandtorten. Als Jerry endlich aus der Küche
flitzte, weil er seinen Kätzchen nachrennen mußte, legte sie ihren Arm um
Alices Taille und sagte: »Sorg dich nicht, Mutter! Alec ist schon in Ordnung.
Die jungen Leute trinken heutzutage alle ein bißchen.«
    Ihre Mutter lächelte leise über
diese weltkluge Bemerkung, doch dann meinte sie bekümmert: »Das glaube ich
schon. Aber ich wäre heilfroh, wenn dieses Hotel mitsamt dieser schrecklichen
Gesellschaft nicht in so unmittelbarer Nähe läge. Doch laß nur, Beth! Bill
sagt, es würde sich alles wieder einrenken, und die Hauptsache wäre, nicht mit
ihm herumzustreiten. Also, kein Wort, wenn er kommt, und mag er noch so
verkatert sein.«
    Beth nickte, und als Alec
reichlich spät zum Frühstück erschien, höchst verdrossen und mit rotumränderten
Augen, und seinen Teller unberührt zur Seite schob, verbiß sie sich die scharfe Bemerkung, die er wegen seines Aussehens und seiner
Manieren eigentlich verdient hätte. Es war ein Jammer, dachte sie, so
auszusehen, wo er doch so viel hübscher war als der gute Jerry — ein großer
junger Mann mit dunklen Augen und reizvollen Gesichtszügen! Er saß kaum, als er
schon verkündete, daß er nicht zu diesem dämlichen Basar gehen würde. Hatte
seine Mutter das Pferderennen vergessen, das nur dreißig Meilen weiter
stattfand? Seine Freunde würden ihn um 10 Uhr abholen, und wahrscheinlich würde
er etwas später nach Hause kommen.
    »Hat er heute schon irgend etwas getan?« fragte Beth ihre Mutter ärgerlich, als
Alec hinausgeschlendert war. »Wenn ihm die Farm egal ist, warum tut er nicht
wenigstens irgend etwas anderes?«
    »Ich glaube nicht, daß er die
Farm nicht mag. Er ist immer gern hier gewesen, und ich bin sicher, daß das
wiederkommt. Er kann ja tüchtig arbeiten, wenn er will, nur ist im Augenblick
eben stille Saison. Es ist kaum etwas zu tun, außer bei den Schafen
herumzulaufen und die Zäune auszubessern. Es gibt also keinen vernünftigen
Grund, weshalb Alec sich nicht einen freien Tag nehmen sollte, wenn er es gern
möchte.«
    »Solange er bei den Rennen
nicht eine Menge andere Tagediebe aushält und Geld verspielt... Aber ich weiß,
die meisten von uns stellen in dem Alter alles mögliche an. Ich weiß, ich war auch ein gräßliches Geschöpf;
aber ich wurde schließlich doch vernünftig, als ich so etwa einundzwanzig war.
Hallo, da klopft jemand an die Tür, und ein spaßiger kleiner Lieferwagen, der
aussieht wie ein Kasten auf Rädern, steht vor

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