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Das Rätsel der Hibiskus-Brosche

Das Rätsel der Hibiskus-Brosche

Titel: Das Rätsel der Hibiskus-Brosche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott - Joyce West
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Vielleicht einer, der besonders unter
den Einfluß von Mrs. Cox geraten war?«
    Bill zögerte, und dann sagte
er, indem er den Inspektor offen ansah: »Sind Sie mir böse, wenn ich Ihnen
darauf keine Antwort gebe? Es scheint mir eine ganz persönliche Frage zu sein,
die für die Untersuchung nicht wichtig ist. Tatsache ist, daß das für mich der
Grund war, mich letzte Nacht in diese Kneipe zu schleichen und sofort wieder zu
gehen.«
    »Und Sie liefen nicht die
Treppe hinauf, um nachzusehen, ob jemand nach oben gegangen war?«
    »Bestimmt nicht. Oben sind doch
nur die Schlafzimmer«, erwiderte Bill kurz.
    »Schade«, erklärte Wright
verbindlich. »Wenn Sie hinaufgegangen wären, hätten wir vielleicht eine klarere
Vorstellung davon, wann der Mord begangen worden ist. Ja, Mr. Reynolds, so
kommen wir nicht weiter. Sie wollen mir den wahren Grund nicht sagen, weshalb
Sie den Spielern nachgespürt haben — aber ich weiß, daß es einen Grund dafür
gibt und daß Sie nicht aus reiner Menschenfreundlichkeit so gehandelt haben.
Ich muß Sie jedoch auf die möglichen Folgen Ihres Verschweigens hinweisen. Zum
Beispiel könnte es sein, daß Sie für einen bestimmten jungen Mann fürchten, der
in dem bewußten Lokal war. Oder auch, daß dieser junge Mann zu Ihnen kam und
Sie bat, etwas zu holen, was er zurückgelassen hatte und von dem er fürchtete,
daß es ihn belasten könnte.«
    Bill starrte den Inspektor
fassungslos an. »Tut mir leid, aber da wenden Sie sich an die falsche Adresse!
Ich wollte jemanden davor bewahren, sein Geld zu verspielen, aber ich wollte
keinen vor einem Mord schützen.«
    Wright nickte nachdenklich und
wiederholte Bill gegenüber dasselbe, was er zu Leo über das Verlassen des
Bezirks gesagt hatte.
    »Mit anderen Worten, Inspektor,
ich stehe unter Verdacht«, bemerkte der junge Mann kurz, aber Wright lächelte
nur.
    »In einem Mordfall steht jeder
unter Verdacht, der zu einer bestimmten Zeit in der Nähe des Tatorts gewesen
ist. Und so weit, Mr. Reynolds, sind Sie auch betroffen. Aber ich hoffe doch,
daß Sie uns frei und offen sagen, nach wem Sie letzte Nacht gesucht haben.«
    Doch Bill wiederholte nur, daß
seine Angelegenheit nichts mit dem Mord zu tun hätte, und ging. Wright meinte
gereizt: »Ganz offensichtlich deckt er jemanden. Ich habe das Gefühl, als spielte
ein Mädchen dabei eine Rolle. Wissen Sie etwas darüber?«
    »Nur was Bob Green sagt«,
erwiderte Hyde. »Reynolds ist scharf auf das Sutherland-Mädchen. Aber das
bringt uns nicht weiter.«
    »Was für ein Mädchen ist das
denn?«
    »Ich habe sie nur gesehen, als
ich dort war, um ihre Mutter nach Leo Cox zu befragen. Ein hübsches, sehr
apartes Mädchen. Sie wurde kürzlich in der Zeitung erwähnt, als sie ein Quiz
über Pferde gewonnen hatte: Sie hatte damit eine Reise nach Honolulu gewonnen.
Ich kann mir nicht vorstellen, daß sie in den Mordfall Vida Cox verwickelt sein
könnte. Das paßte überhaupt nicht zu ihr.«
    »Hat sie Brüder?«
    »Da könnten Sie vielleicht eher
fündig werden! Sie hat zwei Brüder. Der eine ist der, der die Leiche entdeckt
hat; der andere ist älter und ein kleiner Tunichtgut. Verliert einen Haufen
Geld bei Pferderennen und vertut sehr viel Zeit und Geld in dieser Kneipe. Der
muß sich noch die Hörner ablaufen.«
    »Wir müssen herauskriegen, wo
er in der letzten Nacht war. Ich wette, daß Reynolds nach ihm gesucht und daß
er deshalb solche Ausflüchte gemacht hat. Jetzt hat er Angst, sich etwas
anmerken zu lassen, falls der Junge wirklich in den Mordfall verwickelt ist.
Schreiben Sie auf, daß wir uns nach dem jungen Sutherland erkundigen.« Damit
mußte Wright sich erst einmal bescheiden.
    Der alte Jakob Nicol machte
kein Geheimnis aus dem Haß, den er gegen Vida Cox hegte. Er erzählte den zwei
Polizisten lang und breit von dem Tod seines Hundes und bestätigte, daß er
öffentlich gesagt habe, die Frau verdiente, ermordet zu werden. Aber als er
danach gefragt wurde, was er in der Nacht ihres Todes getrieben habe, sahen sie
sich enttäuscht.
    »Wo ich war? In meinem Bett
natürlich. Wo sollte ich denn sonst gewesen sein?«
    »Sehr klug von Ihnen! Und hat vielleicht irgend jemand bei Ihnen ’reingeschaut in der Nacht?
Ein Nachbar? Oder vielleicht ein Freund von Ihnen oder Ihrer Frau?«
    » Florrie hat keine Freunde außer Mrs. Sutherland, und Nachbarn
gibt’s nicht. Wir verkehren nicht viel mit anderen Leuten. Wir halten uns für
uns. Nein, in der Nacht war niemand bei uns. Seit Wochen ist

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