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Das Rätsel der Hibiskus-Brosche

Das Rätsel der Hibiskus-Brosche

Titel: Das Rätsel der Hibiskus-Brosche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott - Joyce West
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wird.«
    Wright drückte auf die
Türklinke und trat freundlich lächelnd ein.
    »Ich bin fertig mit
Telefonieren. Wenn du kannst, Clara, bring mir jetzt mein Frühstück. Ich bin in
Eile.«
    Als er zum Eßzimmer zurückging, lächelte er. Bob und seine Liebhabereien — diese Frau hatte ein
gehässiges Mundwerk. Kein Wunder, daß Clara sie zurechtgewiesen hatte! Er mußte
dringend mit Leo Cox über die Eier und überhaupt über sein Essen sprechen! Er
machte sich Notizen, während er wartete. Dieser Jagdunfall — der
augenscheinlich kein Unfall war... Pferdegeschichten schienen ihn neuerdings zu
verfolgen.
    Er liebte diese Tiere ohnehin
nicht sehr. Sie machten die Arbeit eines Polizisten bloß noch schwieriger. Er
grinste, als er daran dachte, wie diese Worte Jim Middleton mißfallen hätten.
Jim dachte ja, ein Leben ohne Pferde wäre überhaupt kein Leben. Und er war so
irrsinnig stolz auf sein Fohlen!
    Plötzlich erinnerte er sich,
daß Jim ja nur fünfzig Meilen entfernt wohnte. Er würde doch sehr gern mal mit
ihm sprechen. Nicht, daß das großen praktischen Wert hätte; aber wenn in diesem
Fall wirklich wieder Pferde mit im Spiel waren, war Jim der Richtige — es gab
nichts, was er nicht über diese langweiligen Tiere wußte.
    Er wandte sich an Clara, die
gerade mit dem Frühstück ins Zimmer gekommen war, und sagte: »Stell es gerade
noch eine Minute warm, Clara. Es tut mir leid, aber ich muß schnell noch mal
telefonieren!«
     
     

9
     
    Wright fragte ziemlich nervös:
»Hallo, Annabel, wie geht es Ihnen?«
    Eine freundliche Stimme
antwortete: »Oh, sehr gut, danke, aber wer...? Oh, Sie sind’s, Inspektor.«
Zurückhaltung lag in ihrem Tonfall. »Wir haben lange nichts von Ihnen gehört.«
    »Ja, da haben Sie recht.«
Wright wollte freundlich bleiben und überhörte die leise Ironie in ihrer
Stimme. »Blüht Jims Geschäft? Na, es wird schon noch werden!«
    »Danke schön. Er hat viel zu
tun.«
    »Das klingt, als wenn Sie mich
warnen wollten. Kann er sich jetzt im Winter, in der flauen Zeit, nicht mal
einen Tag freimachen?«
    »Es kommt darauf an, wofür.
Nicht, wenn es wieder... Oh, da ist er. Jim, es ist Inspektor Wright. Aber ich
warne dich!«
    Jims Lachen wischte die Warnung
einfach weg. »Hallo, Sie Störenfried!«
    »Im Gegenteil, ich tue alles,
um euren Frieden zu hüten. Von Gesetz und Ordnung will ich gar nicht erst
reden.«
    »Annabel schaut mich warnend
an, sie traut Ihnen nicht. Also, was ist los? Es klingt ja, als ob Sie ganz in
der Nähe wären?«
    »Bin ich auch! Nur fünfzig
Meilen entfernt. Es ist, weil... Jim, ich würde Sie ja nicht behelligen, wenn
nicht...«
    »Ich meine, daß ich das schon
mal gehört habe! Es handelt sich um den Brücken-Hotel-Mord, denke ich. Das ist
ja ein gefundenes Fressen für Sie!«
    »Es geht. Sie haben natürlich
davon gelesen?«
    »Eine ganze Menge. Der
offizielle Polizeibericht steht noch aus, aber sie haben irgendwelche
Anhaltspunkte. Das alles...«
    »Wir kommen später darauf
zurück. Jetzt rufe ich aus einem anderen Grund an.«
    »Freut mich zu hören, denn das
gehört überhaupt nicht in mein Ressort. Ganz recht, Annabel. Ich habe nicht
gesagt, daß Mord überhaupt nicht in mein Ressort gehört, ich habe dem Inspektor
nur erklärt, warum ich an Vida Cox’ Ermordung nicht interessiert bin.«
    »Annabel bläst offensichtlich
schon die Kriegsfanfare! Aber ich glaube, sie wird anders denken, wenn sie
hört, um was es sich handelt. Jim, es geht um ein Mädchen. Sie ist
verschwunden. Ein nettes Mädchen, sag das Annabel! Von eurer Art, versessen auf
Pferde. Sie war gestern bei der großen Jagd dabei, und man fand ihr Pferd
hinterher, wie es ohne Reiter herumlief. Beth Sutherland gehört nicht zu jenen
Reitern, die ohne weiteres vom Pferd fallen. Außerdem ritt sie ein ruhiges,
kluges Tier — sofern Pferde überhaupt klug sind.«
    Darauf ging Jim nicht ein.
Statt dessen sagte er: »Beth Sutherland? Hören Sie, da klingelt’s bei mir! Beth Sutherland — war das nicht das Mädchen, das vor einem Monat
dieses Pferdequiz gewonnen hat?«
    »Dieselbe! Interessiert es Sie
jetzt?«
    »Die versteht sich wirklich auf
Pferde! Ich habe bei dem Quiz zugehört und hätte verschiedenes nicht gewußt.
Und Sie sagen, sie wäre eine gute Reiterin? Das ist ja eine merkwürdige
Geschichte. Leute, die bei der Jagd stürzen, verschwinden doch nicht gleich.
Ist schon gründlich nach ihr gesucht worden?«
    »Aufs allergründlichste. Jeder
verfügbare Mann ist heute nacht

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