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Das Rätsel der Hibiskus-Brosche

Das Rätsel der Hibiskus-Brosche

Titel: Das Rätsel der Hibiskus-Brosche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott - Joyce West
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nicht wahr? Annabel sagt, Sie würden schon gut auf ihre Mutter
aufpassen. Sie ist nicht gerade entzückt von dem Gedanken, sich schon wieder am
Schauplatz eines Mordes aufzuhalten.«
    »Eins steht jedenfalls fest«,
erwiderte der Inspektor sanft, » Mrs. Wharton muß in
ein anderes Hotel. Hier wäre es unmöglich für sie. Übrigens, wir sind hier auch
nur geduldet. Sie selbst, denke ich, können hier schon unterkommen; Sie sind ja
sozusagen in halbamtlicher Eigenschaft da. Aber für eine Dame ist das nichts.
Es gibt ein sehr schönes Hotel zehn Meilen von hier entfernt. Dort kann Mrs. Wharton bleiben. Das wird ihr gefallen. Gute
Verpflegung und ausgezeichnete Bedienung!«
    Wright unterdrückte ein
boshaftes Lächeln — er freute sich, daß er wenigstens das Schlimmste abgewendet
hatte.
    Es war erst Mittag, als Jim
erschien. Jim war allein; mit einem verschmitzten Grinsen erklärte er, daß er Mrs. Wharton schon in »Siedlers Wappen« abgesetzt hätte.
    »Aber Sie haben sich einen
traurigen Flecken ausgesucht! Sieht nicht danach aus, als lohnte es sich, den
Gastwirt um der Ladenkasse willen zu ermorden.«
    »Da sind Sie auf dem Holzweg. Mrs. Cox machte ein ausgezeichnetes Geschäft, meistens
allerdings außerhalb des Erlaubten. Spielen, Handel zu verbotener Stunde,
Ausschank von Alkohol an Jugendliche.«
    »Scheint eine feine Person
gewesen zu sein!«
    »Stimmt. Sie war auch nicht
beliebt. Ehefrauen fürchteten, daß ihre Männer verführt würden, und Mütter
jammerten, daß ihre Söhne auf die schiefe Bahn kämen.«
    »Kurz und gut, keiner vermißt sie. Aber mit dem Mädchen ist das etwas anderes?«
    »Ja. Was kann ihr nur
zugestoßen sein? Das ist eine verfluchte Geschichte! Was war der Grund? Gab es
vielleicht irgend etwas in den Ferientagen in
Honolulu, womit sich ihr Verschwinden erklären ließe? Ihre Mutter sagt: nein!«
    »Das sagen Mütter immer.«
    »In diesem Falle bin ich doch geneigt,
ihr recht zu geben. Dafür ist Beth eigentlich nicht der Typ. Hübsch, zufrieden,
ein bißchen oberflächlich; genau die Art, die Männer mögen. Sie war keine > femme fatale<, die einen Mord provoziert.«
    »Könnte sie sich mit einer
Verbrecherbande eingelassen haben? Rauschgift-Schmuggel oder so etwas?«
    »Ach, Sie lesen zu viele
Krimis! Wie sollte sie zu solchen Verbindungen kommen? Sie ist ausgesprochen
korrekt. Außerdem kann sie nichts für sich behalten, wenn es um etwas
Ungewöhnliches oder Aufregendes geht. Sie hätte sich bestimmt verplappert!«
    »Ihrer Mutter gegenüber?«
    »Ja! Ausnahmen bestätigen die
Regel. Die beiden waren ein Herz und eine Seele.«
    »Was ist mit dem Freund? Könnte
der vielleicht damit zu tun haben?«
    »Kein Gedanke! Obwohl er
irgendwie in diese Mordsache verwickelt zu sein scheint — vielleicht daß er
jemanden deckt. Ich sollte Ihnen das noch etwas näher erläutern, während das
Mädchen uns das Essen bringt. Sie finden den Haken an der Geschichte vielleicht
heraus. Denn natürlich stimmt da irgend etwas nicht —
Mord, Einbruch, ein Mensch verschwindet. Da kommt zuviel zusammen — in einer einzigen Woche an einem so kleinen Ort!«
    »Sieht aus, als wenn sich hier
eine Gangsterbande eingenistet hätte. Laufen verdächtige Fremde herum?«
    »Niemand. Nur ein argentinischer
Viehkäufer. Er ist völlig in Ordnung, wie die Farmer sagen, bei denen er
vorgesprochen hat. Er war auf der Jagd zeitweise bei dem Mädchen, verlor sie
aber aus den Augen, als sein Pferd auf einmal durchging. Aber zunächstmal zu diesem Mord.« Wright gab Jim einen Bericht
über das letzte Ereignis, bei dem sie bis jetzt noch keinen Schritt
weitergekommen waren.
    »Da steckt der Teufel drin! Ich
halte nicht viel von den dreien, die ich bis jetzt verdächtige, aber ich finde
niemanden sonst. Und es gibt absolut keine Hinweise.«
    »Eigentlich müßte man dankbar
dafür sein. Lassen Sie uns Ihre Verdächtigen noch einmal durchgehen: der
Ehemann, der alte Nicol, den Mrs. Wharton ja besuchen
will — der Himmel sei ihm gnädig! — , und schließlich der junge Reynolds. Und
was ist mit dem jungen Sutherland? Der war doch immer ziemlich knapp an Geld.
Übrigens wundere ich mich, wo er in der Nacht war, als das Schulgeld
verschwunden ist. Er konnte doch keine Erklärung beibringen?«
    »Nein, und er schien auch nicht
geneigt zu sein, sich um ein Alibi zu bemühen. Es ist freilich ein bißchen
schwer, sich vorzustellen, daß der Junge ins eigene Haus einbricht und seiner
Mutter das Geld klaut, auf das sie aufpassen

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