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Das Rätsel der Hibiskus-Brosche

Das Rätsel der Hibiskus-Brosche

Titel: Das Rätsel der Hibiskus-Brosche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott - Joyce West
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die
Nerven wie diese ungeschminkte Offenheit. Wenn sie wirklich die Absicht gehabt
hätten, sie gehen zu lassen, dann hätten sie nicht so frei gesprochen. Sie
hatten nichts anderes vor als... Sei vernünftig! sagte sie zu sich selbst.
Werde nicht verrückt! Gebrauche deinen Kopf! Kämpfe, so gut du kannst, denn du
kämpfst um dein Leben! Ruhig erklärte sie: »Gut, dann muß sie irgend etwas damit gemacht haben. Vielleicht hat sie sie
jemandem gegeben?«
    Damit beeindruckte sie die
Kerle wirklich. Sie guckten sich ärgerlich an und schienen zu zögern. Beth sah
jetzt deutlich, daß die Mörder von Vida Cox vor ihr standen, und das machte sie
ganz hilflos. Ohne viel Hoffnung fragte sie unvermittelt: »Wo bin ich denn
eigentlich? Wo haben Sie mich hingebracht? Ist das weit — weit von zu Hause?«
    Wenn es das wäre, dann waren
all ihre Anstrengungen umsonst gewesen, niemand würde die kleinen grünen
Papierschnipsel finden.
    Der Kleine kicherte abermals
und sagte: »Nicht so weit und nicht so fern. Zu weit
und doch nicht weit genug — das Rätsel löse mal!« Und dann flüsterten sie
miteinander und gingen schließlich zur Tür. Dort standen sie, murmelten
miteinander und berieten sich. Augenscheinlich hatten sie nicht erwartet, daß
sie so strikt leugnen würde; darauf hatte der »Boss«, wer immer das auch sein
mochte, sie nicht vorbereitet. Sie versuchte, einen Plan zu machen. Sollte sie
lügen, vorgeben, daß sie die Brosche irgendwo versteckt hätte, sie auf die
Suche schicken und damit Zeit gewinnen? Nicht um alles in der Welt wollte sie
etwa behaupten, daß die Brosche zu Hause wäre, und so die Verbrecher in ihr
Heim schicken! Aber sie konnte ja vorgeben, daß sie das Ding irgendwo versteckt
hätte, vielleicht in einem Gebüsch. Sie fragte sich, ob das wohl das beste wäre, um Zeit zu gewinnen. Aber da wandten sie sich
wieder ihr zu und sagten: »Denk noch mal gründlich darüber nach. Es ist besser,
du sagst uns, was du damit gemacht hast! Letzten Endes ist das bestimmt für
jeden das beste .« Damit gingen sie, kamen aber gleich
wieder und brachten ihr Tee und etwas Brot.
    Bald darauf setzten sie ihre
eintönige Fragerei fort. Aber in der Zwischenzeit hatte sich Beth entschieden.
Sie war eine recht gute Schauspielerin und hatte schon in mehreren
Liebhaberaufführungen mitgespielt. Bill hatte ihr mal mit nicht allzu großer
Begeisterung gesagt, sie könnte etwas »mit Erfolg vorführen«. Jetzt mußte sie
die schwerste Rolle ihres Lebens spielen. Und wehe, wenn es kein Erfolg wurde!
    Sie sagte: »Wenn Sie die
Brosche bekommen, lassen Sie mich dann laufen?«
    Ihre Gesichter versteinerten
förmlich, und der große Mann erwiderte nur: »Natürlich lassen wir dich dann
laufen. Du mußt nur deinen Mund halten.« Sie wußte zu genau, daß er nicht ein
Wort davon ehrlich meinte, sagte aber: »Das werde ich bestimmt tun. Ich will ja
selbst nicht, daß irgend jemand erfährt, daß ich hier
mitgespielt habe. Ich werde sagen, daß ich mit Freunden weggegangen bin.«
    Was für eine dumme Ausrede!
Trotzdem versuchte sie zu lächeln und sagte lebhaft und völlig anders, als sie
vorher gesprochen hatte: »Gut, also ich brauchte die Brosche. Aber nicht genug
damit. Ich will es Ihnen erklären. Ich werde doch meinen Hals nicht für ein
paar Rubine riskieren! Der wunde Punkt ist nur, wie ich aus der Sache wieder
herauskomme.« Ihre Stimme hatte einen rauheren Ton
angenommen, und sie hatte ein fast unverschämtes Lächeln aufgesetzt.
    Der große Mann sagte: »Du hast
es also schon die ganze Zeit über gewußt? Hat dir der Bengel am Flughafen die
Geschichte verraten? Hat er dir gesagt, was sie wert ist?«
    Sie dachte an den lächelnden
Hawaii-Jungen und an die Rache, die ihn sicher treffen würde, und antwortete
rasch: »Nein, der Junge war es nicht. Ich bin mit einem Freund gereist und
holte die Brosche aus meiner Handtasche und steckte sie an mein Kleid. Da sagte
mein Freund: >Das ist ja eine wundervolle Brosche! Die solltest du nicht so
tragen, die ist ja ein Vermögen wert!<«
    »Und da hast du dich
entschlossen, sie zu behalten?«
    »Warum denn nicht? Das sollte
man doch mit einem Vermögen machen! Finden Sie nicht?« Sie blinzelte dem Kerl
verständnisinnig zu.
    »Ganz gewiß! Und du hast sie
niemandem gezeigt?«
    »Natürlich nicht! Dann dachte
ich, man sollte die Leute lieber täuschen, ihnen vormachen, die Brosche wäre
gar nichts wert. Deshalb brachte ich sie zu dem Verkaufsstand beim Basar; aber
ehe ich sie

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