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Das Rätsel der Hibiskus-Brosche

Das Rätsel der Hibiskus-Brosche

Titel: Das Rätsel der Hibiskus-Brosche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott - Joyce West
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durchgemacht
hatte.
    Der Sergeant war schweigend auf
die Anlegestelle zugegangen und guckte über die Hecke. Dann begann er seine
Hosenbeine aufzurollen. »Die Flut ist vorüber, aber es fragt sich, ob man durch
das Wasser waten kann. Es ist bestimmt lauter Schlick da.«
    Die anderen Männer taten es ihm
nach, nur Bob Green fürchtete, daß er seine Uniform schmutzig machen würde. Er
hatte nicht viel Talent, seine Sachen sauberzukriegen, und eine Reinigungsanstalt
war auch nicht in der Nähe des Dorfes. Trotzdem sagte er nur: »Wenn es Ihnen
recht ist, Herr Inspektor, will ich Sie führen. Ich habe eine Ahnung, wo die
Tür sein könnte.«
    »Der Nebel ist wahnsinnig dick.
Glauben Sie, daß Sie ohne Taschenlampe auskommen?«
    »Ich bin ziemlich sicher im
Dunkeln, Herr Inspektor«, erwiderte Green ruhig, und Wright erinnerte sich
daran, daß Bill ihm erzählt hatte, wie er den Polizisten in der Mordnacht
getroffen hatte. Er wollte nicht vergessen, Green zu fragen, was er da im
Dunkeln gemacht hatte. Aber augenblicklich mußte er alle Gedanken auf das
momentane Unternehmen konzentrieren.
    Es war ein höchst
unerfreuliches Gestolper durch Nebel und Schlamm.
Wasser war fast keins mehr da, aber der Schlamm stieg ihnen an manchen Stellen
fast bis an die Knie. Bob ging langsam voraus, wobei er bei jedem Schritt erst
vorsichtig mit einem Fuß vorfühlte. Die anderen folgten ihm. Der Nebel hing
tief über dem Flußufer , und Wright war sehr froh
darüber. Dennoch nagte an jedem die Angst. Was, wenn die Falltür von innen
vernagelt war? Was, wenn die Treppenstufen weggebrochen waren und es keine
Möglichkeit gab, in das Gasthaus zu gelangen? Er wies diese Befürchtungen
jedoch alle von sich und konzentrierte sich darauf, nicht auszurutschen.
    Endlich waren sie direkt unter
dem Haus. Sie mußten sich bücken, weil da kaum Platz genug war, um den Kopf zu
heben. Bob Green tastete vorsichtig mit der Hand nach oben. Er versuchte die
Stelle zu finden, wo die Falltür sein mußte. Er machte noch einen Schritt und
hielt inne. Diesmal hatten seine Finger etwas gefaßt. Er gab den anderen hinter
sich ein Zeichen stehenzubleiben und fing an, an einem unsichtbaren Riegel zu
ziehen. Sie beobachteten ihn gespannt. Sie hörten ein leises Knarren, merkten,
wie Bretter, die sie nicht sehen konnten, sich verschoben, und langsam, ganz
langsam zog der Polizist die brüchige Vorrichtung auf, die einen Zugang zum
Haus verdeckt hatte.
    Der Raum darüber schien ganz
dunkel zu sein, und man hörte keinen Laut. Green lauschte angespannt. Zunächst
war nichts zu hören. Aber dann vernahmen sie entfernt durch mehrere Wände
Stimmengemurmel. Green machte dem Mann hinter sich ein Zeichen und fing an,
sich hochzuziehen. Wade, der hinter ihm war, half ihm, und kurz darauf hatte
Green sich keuchend ganz auf den Fußboden über sich emporgezogen und kniete
nieder, um dem nächsten heraufzuhelfen.
    Dann standen alle fünf Männer
stumm in dem fensterlosen Raum, der augenscheinlich einmal ein Keller gewesen
war, und versuchten, ihre Augen an die undurchdringliche Finsternis zu
gewöhnen. Wright zog seine Taschenlampe und riskierte einen raschen Blick. Das
Licht zeigte zerbrochene Treppenstufen: hier ein fehlendes Brett, dort ein
großes Loch. Rasch und lautlos kletterte der Inspektor voran. Als er oben war,
duckte er sich, schirmte den Schein seiner Taschenlampe ab und leuchtete
hinunter, um dem nächsten Mann beim Aufstieg zu helfen.
    Bill war ebenso geschickt wie
der Inspektor, aber Bob Green und Wade waren schwerfälliger, so daß Wright
schon fürchtete, daß in den oberen Räumen womöglich etwas von ihnen zu hören
war. Wright setzte seine Taschenlampe erneut in Tätigkeit und leuchtete die
Treppe an, die zu den oberen Räumen führte.
    »Seid bloß vorsichtig!« hauchte
er. »Jeder Schritt knarrt. Wenn sie uns hören, kommen sie sofort zur Treppe
gestürzt.«
    Bill, der stumm und erbittert
bei den anderen stand, konnte sich kaum mehr zurückhalten — würde es denn nicht
endlich weitergehen? Mußten sie denn so behutsam zu Werke gehen, während da
oben, in dem Raum, aus dem man laute ärgerliche Stimmen hörte, Beth vielleicht
in Todesgefahr war? Er wäre am liebsten vorbeigestürmt, die Treppe
hinaufgerannt und in das Zimmer gestürzt.
    Wright mußte seine Gedanken
erraten haben, denn er faßte ihn am Arm. »Ich gehe zuerst, dann Wade, und Sie
folgen. Dann die anderen beiden.« Eine Minute später standen die fünf auf dem
oberen Treppenabsatz und

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