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Das Rätsel der Hibiskus-Brosche

Das Rätsel der Hibiskus-Brosche

Titel: Das Rätsel der Hibiskus-Brosche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott - Joyce West
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befragt worden; und Alec — was war nur passiert, daß Alec auf einmal so verändert war? Er war plötzlich so hilfsbereit und ausgesprochen nett und freundlich! — Eigentlich hätten sie darüber froh sein müssen, aber irgendwie beunruhigte es Beth. Alles war unangenehm und rätselhaft, und Beth war nahe daran, Vida ihren unvorhergesehenen Tod ebenso vorzuwerfen wie ihr übles Leben.
    Sie wollte jedenfalls zu dem Tanzfest gehen und lustig sein. Sie hoffte, daß Hauptmann Hillford auch kommen würde. In den letzten drei Tagen hatte sie ihn zweimal gesehen. Er hatte Sahib mächtig bewundert, und sie waren ein Stück zusammen geritten, so daß er den mächtigen Schritt des Wallachs selbst hatte ausprobieren können. Er schien von dem Pferd begeistert, und Beth freute sich, bei der Jagd mit einem Kavalier zu erscheinen. Bill hatte ein verdrießliches Gesicht gemacht, als sie ihm davon berichtete, aber er war ja selbst schuld daran. Oft genug hatte sie ihn gebeten, mit zur Jagd zu kommen, aber er hatte es ihr stets abgeschlagen und nur gebrummt, daß er etwas Besseres zu tun hätte, als herumzuhetzen, Hecken niederzutrampeln und über anderer Leute Koppeln hinwegzurasen.
    Beth überlegte, während sie das hübsche Kleid anzog, das sie für Honolulu gekauft hatte, ob Hauptmann Hillford da sein würde. Sie hatte ihm von dem Tanzabend erzählt. Er war bestimmt ein ausgezeichneter Tänzer. Ohne Zweifel besser als Bill, der nur mittelmäßig tanzte, und Beth als begeisterte Tänzerin zog einen Einfaltspinsel, der gut tanzen konnte, ihrem besten Freund vor, wenn der ihr auf die Zehen trat.
    Nur wenige Leute schienen Alices Befürchtungen bezüglich des Tanzens zu teilen. Niemand trauerte um die arme Vida Cox. Eher fühlten sich alle befreit, daß Vida nicht mehr da war. Das Tanzfest würde sicher gut besucht sein; denn es schuf eine prima Gelegenheit, zusammenzukommen und alles ordentlich zu bereden.
    Beth und ihre Mutter waren den ganzen Tag sehr fleißig gewesen; der Festausschuß hatte selbstlos entschieden, daß der Imbiß gratis bereitgestellt würde. Für Beth und ihre Mutter bedeutete das einen langen heißen Nachmittag in der Küche, und Beth hatte ihre Meinung sehr deutlich kundgetan, daß der Festausschuß es verstünde, sich billige Arbeitskräfte zu verschaffen.
    Ihre Mutter hatte aber nur erwidert: »Es ist für einen guten Zweck, mein Kind, wenn ich dir auch recht geben muß, daß ich es vorgezogen hätte...«
    Aber da platzte Beth ganz unpassend heraus: »Nur noch fünf Minuten in dieser Hitze, dann machen wir den Ofen aus!«
    Es war bestimmt nicht der richtige Zeitpunkt, um an Vida Cox zu denken. Mochte da sein, was wollte, Mutter mußte mitkommen zum Tanzen. Beth hatte das Gefühl, daß sie einem richtigen Triumph entgegenging. Denn erstens war es ihr erstes Auftreten in der Öffentlichkeit — die blöde Verkaufsmesse zählte nicht — , und zweitens trug sie ein so schönes Kleid, wie sie selbst es sich nie hätte leisten können. Es war hellgrün, elegant geschnitten und hervorragend verarbeitet. Sie hatte es in einem Geschäft gekauft, das als sehr schick galt. Mit großem Vergnügen zog Beth es an; lächelnd betrachtete sie sich im Spiegel.
    Dann runzelte sie die Stirn. Es war hübsch, ja, aber irgendetwas fehlte, und sie dachte traurig an ihre Hibiskus-Brosche. Was war wohl damit geschehen? Leo hätte sie ihr zurückgeben sollen - aber natürlich hätte sie sie auch dauernd an den schrecklichen Auftritt mit Vida erinnert.
    Das Nächstliegende war gewiß das beste. Sie suchte die Vier-Shilling-Brosche heraus, die sie gekauft hatte, weil sie der ihrigen so ähnlich sah. Die wollte sie an ihrer Schulter tragen, wo die roten Steine schön leuchten und das helle Grün des Kleides besonders vorteilhaft zur Geltung bringen würden. Sie machte sie fest und ging dann zu ihrer Mutter in die Küche, wo eine Unzahl von Blechdosen und Körben sie erwartete.
    »Das können wir nicht alles tragen! Wo sind denn Jerry und Alec?«
    »Alec fühlt sich nicht wohl. Er will nicht mitkommen, und ich wollte ihn nicht drängen. Jerry kann für eine Weile mitkommen, aber ich habe ihn erstmal zurückgeschickt, damit er sich ordentlich wäscht. Du hättest seine Fingernägel sehen sollen! Wir wollen den Wagen nehmen, wenn es auch nur ein kurzer Weg ist.«
    In dem Moment erschien Jerry mit frisch eingekremtem Gesicht und Händen, die gut eine gründlichere Reinigung vertragen hätten und die er so gut wie möglich vor seiner

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