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Das Rätsel der Hibiskus-Brosche

Das Rätsel der Hibiskus-Brosche

Titel: Das Rätsel der Hibiskus-Brosche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott - Joyce West
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wollten, und schliefen ein?«
    »So war’s. Ich wollte bloß ein bißchen dusseln, aber ich schlief doch fester ein. Als ich aufwachte, war es neun Uhr, und ich war halb erfroren.«
    »Aber niemand hat Sie dort gesehen?«
    »Warum? Es war dunkel, als ich hineinging, und der Schuppen steht mit der Rückfront zur Straße, da guckt wahrscheinlich keiner ’rein. Ich fühlte mich da sehr wohl«, schloß er auftrumpfend.
    Wright legte seinen Federhalter hin und faßte Leo nachdenklich ins Auge. »Soviel wir wissen, hat Mrs. Cox kein Testament hinterlassen. Ihr Anwalt sagt, er hätte gerade in der letzten Woche noch mit ihr darüber gesprochen, aber sie hätte nur gelacht und gemeint, daß sie nicht vorhätte, jetzt schon zu sterben. Es hätte keine Eile.«
    Cox schien weder überrascht noch betroffen. Er sagte: »Die verfluchte Bude will ich nicht haben. Ich hasse sie. Ich habe sie auch nie kaufen wollen. Das beste ist, sich davonzumachen und aufs Land zurückzugehen.«
    »Das müssen Sie natürlich selbst entscheiden. Vorläufig allerdings darf niemand, der irgendwie mit der Toten in Verbindung gestanden hat, den Bezirk verlassen.«
    »Warum sollte ich denn weggehen? Mrs. Sutherland hat niemanden für mich. Sie braucht mich, und ich laufe ihr nicht weg.« Damit war die Unterhaltung beendet.
    Als er gegangen war, meinte Wright: »Auch nicht gerade ein besonders feiner Kunde, aber es geht ihm heute ja auch nicht gut. Mrs. Sutherland mag ihn, nicht wahr?«
    »Ja. Sie sagt, daß er ein tüchtiger Arbeiter und eine große Hilfe für sie sei. Sie gibt zu, daß er manchmal trinkt, aber nicht sehr oft. Wenn er es tut, zieht er sich einfach zurück und stört niemanden. Er ist nicht streitsüchtig, sondern eher freundlich und liebenswürdig. Seit seiner Scheidung ist er dann und wann mürrisch und unglücklich.«
    »Aber er hat kein Alibi, und die Frau muß ihn geradezu wahnsinnig gemacht haben. Möglicherweise hat er sehr viel von seinem Whisky getrunken, ist dann in einer Art Trance zu dem Hotel zurückgegangen und hat sie umgebracht. Allerdings gibt es keinen Anhaltspunkt dafür. Und die Tatsache, daß er erbt, scheint ihm keinen tiefen Eindruck zu machen. Doch jetzt zu dem jungen Farmer! Sie haben nach dem Reynolds geschickt?«
    »Ja, er wartet schon. Ich werde ihm sagen, daß er reinkommen soll.«
    Bill Reynolds schien sich über den Mord an Vida Cox nicht aufzuregen. Er war allerdings erschrocken gewesen, als er am Morgen die böse Nachricht von Mrs. Sutherland erfahren hatte.
    »Arme Frau! Ich mochte sie nie, und ihr Einfluß war schlecht! — aber erdrosselt?... Hoffentlich erwischen sie den Kerl! Zu dumm, daß der alte Leo gestern abend so betrunken war; aber er wäre der letzte auf der Welt, der die Frau umgebracht hätte! Es muß irgendein Fremder gewesen sein.«
    »Bill, Alec war auch die ganze letzte Nacht außer Haus. Er sah schrecklich aus heute morgen.« Er klopfte ihm beruhigend auf die Schulter. »Na, machen Sie sich darüber keine Gedanken! Ich wette, daß Alec mit den anderen Jungen zusammen war. Keiner von ihnen war in der Kneipe, als ich um zehn Uhr draußen vorbeiging.«
    »Bist du sicher? Ich bin sehr unruhig; man gerät so schnell in falschen Verdacht.«
    »Alec ist unschuldig, dafür lege ich die Hand ins Feuer.«
    Er sprach ganz offen mit Wright über seinen Besuch in dem Lokal, wenn er auch der Frage auswich, weshalb er dort gewesen war.
    »Ja, Watkins hat ganz recht gesehen. Ich machte die Tür zum Lokal auf und ging hinein. Alles war dunkel und niemand zu erblicken. Ich dachte schon: Sie hecken mal wieder einen Streich aus, und machte mich wieder davon.«
    »Warum fuhren Sie nicht vor dem Hotel vor? Warum ließen Sie Ihren Wagen ein Stück davor stehen, Mr. Reynolds?«
    Bill zögerte. »Ich wollte sie überraschen. Ich hatte die Vorstellung, daß in den hinteren Räumen mal wieder gespielt würde, was den jungen Kerlen gar nicht gut tut.«
    »Aber warum waren Sie daran so interessiert? Sie sehen mir überhaupt nicht so aus, als mischten Sie sich in anderer Leute Angelegenheiten!«
    Bill wurde rot, und dann lachte er. »Da haben Sie ganz recht. Ich gehöre nicht zu den Leuten, die andere erziehen wollen. Aber in meinen Augen ist es jammerschade, wenn diese jungen Burschen ihr Geld so vertun und wenn ihnen das Spielen zur Gewohnheit wird.«
    »War unter den Burschen einer, an dem Sie besonders interessiert sind? Vielleicht einer, der besonders unter den Einfluß von Mrs. Cox geraten war?«
    Bill

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