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Das Rätsel der Hibiskus-Brosche

Das Rätsel der Hibiskus-Brosche

Titel: Das Rätsel der Hibiskus-Brosche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott - Joyce West
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Hecke im Sturm nehmen, wie Sahib das so gern tut. Sogar Jerry hat Fidget schon geritten!«
    In dem Moment hörte man in der Auffahrt Bremsen kreischen, und Bill kam hereingestürzt. Sein Gesicht war kalkweiß. Er trat auf Mrs. Sutherland zu und sagte: »Nehmen Sie es nicht zu schwer! Sie ist wahrscheinlich gestürzt, und jemand hat sie mit zu sich nach Hause genommen. Sicher ruft gleich jemand an, oder man bringt sie her. Ich werde mal bei Bob Green anrufen. Nicht daß die Polizei dabei groß was tun könnte, aber je mehr Leute mitsuchen, um so besser. Ich rufe an, wo ich nur kann. Irgend jemand hat bestimmt von ihr gehört!«
    Nach einer Minute kam er zurück und sagte: »Bob ist ein feiner Kerl. Er kommt sofort.« Dann fuhr er zu Hillford gewandt fort: »Aber Sie sind ja schrecklich spät gekommen! Ich bin schon seit Stunden zurück!«
    Hillford sah auf seine Uhr. »Spät? O je! Ich muß tatsächlich richtig bewußtlos gewesen sein und lange dort gelegen haben. Später fing ich das Pferd ein. Auf dem Nachhauseweg habe ich mich allerdings noch einmal verirrt!«
    »Und auf dem Rückweg haben Sie Fidget gefunden?«
    »Ja. Auf der Straße. Sie wollte offenbar nach Hause.«
    »Waren Sie lange mit Beth zusammen?«
    Hillford schüttelte nur den Kopf. »Nein.«
    »Aber irgend jemand muß es doch gewesen sein! Es ist wirklich merkwürdig. Fidget ist ein so zuverlässiges Tier und Beth eine erstklassige Reiterin. Haben Sie keine Ahnung?«
    Hillford schüttelte abermals den Kopf und legte seine Hand an die Stirn, als ob die Bewegung ihm weh getan hätte. »Nein, keine. Ich muß mir selbst die Schuld geben. Ich hätte sie nicht allein lassen dürfen. Aber Sahib ging mir einfach durch. Dabei schien er so verständig zu sein! Ich werde es mir nie verzeihen, daß ich so ungeschickt war.«
    Mit offensichtlicher Überwindung sagte Bill schließlich großmütig: »Unsinn! Es ist genausogut mein Fehler wie der Ihre. Meiner beinahe noch mehr, weil ich — nun, wir hatten uns gestritten, und Beth zog beleidigt ab. Wenn jemand zu tadeln ist, dann bin ich es. Aber darüber brauchen wir nicht zu diskutieren. Ich telefoniere noch einmal!«
    Alec kam zurück und sagte: »Ich habe den Wagen aus der Garage gefahren. Kann ich jetzt nach ihr suchen? Es ist eine kalte Nacht. Es wird frieren.«
    Bill machte ein nachdenkliches Gesicht und blickte auf Alice Sutherland, die sehr blaß war. »Es hat nicht viel Sinn wegzufahren, solange du keine Ahnung hast, wohin du dich wenden mußt. Warte noch etwas, bis ich ein paar der Jagdgäste angerufen habe.«
    Zehn Minuten lang rief Bill bei einem nach dem anderen an. Immer bekam er dieselbe Antwort. Keiner hatte Beth gesehen, nachdem die Reiter sich getrennt hatten. Einer meinte, sie sei allein weggeritten. Ein anderer glaubte, sie mit Bill zusammen gesehen zu haben. Ein dritter aber bildete sich ein, der Engländer — hieß er nicht Hill oder so ähnlich? — wäre mit ihr geritten. Aber in einem Punkt waren sich alle einig: »Sie ritt doch die kleine schwarze Stute, und von der kann sie gar nicht heruntergefallen sein. Beth ist doch eine gute Reiterin!« Und dann beschlossen die meisten das Gespräch, indem sie sagten: »Ich hole meinen Wagen und suche nach ihr. Sehen Sie nur zu, daß Mrs. Sutherland sich nicht zu sehr aufregt! Wir bringen Beth in kürzester Zeit nach Hause!«
    Es war schon schlimm, daß man Alice keine tröstlicheren Nachrichten überbringen konnte; aber Alice und Bill verstanden einander, und jeder wußte vom anderen, wie er litt. Mrs. Sutherland sagte: »Es ist dunkel, Bill! Was können Sie tun?? Wohin wollen Sie sich wenden?« Er hingegen versicherte nur grimmig: »Wir werden alles aufs gründlichste durchsuchen. Wir finden sie bestimmt, und in kürzester Zeit liegt sie in ihrem Bett!« Aber seine Stimme zitterte, als er die letzten Worte sagte, und er wandte sich schnell ab, um die Angst in seinen Augen zu verbergen.
    Die Suche dauerte die ganze Nacht. Die Nachricht machte schnell die Runde, und im Nu waren alle auf den Beinen; auf allen Straßen und Wegen, wo die Jagd stattgefunden hatte. Männer parkten ihre Wagen am Straßenrand, Fackeln durchleuchteten Gestrüpp und Farn, und Stimmen hallten durch die Dunkelheit. Aber niemand fand auch nur die geringste Spur von Beth.
    Zunächst fuhr Hillford mit Alec und versuchte zu helfen. Er ging über eine der Pferdekoppeln und sagte ziemlich unsicher: »Ich glaube, hier waren wir, als mein Pferd durchging. Ja, irgendwo hier bei dem

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