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Das Rätsel der Hibiskus-Brosche

Das Rätsel der Hibiskus-Brosche

Titel: Das Rätsel der Hibiskus-Brosche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott - Joyce West
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erfahrenen Jäger. »Dem Kerl scheint es ja noch gelungen zu sein, das Tier in seiner Gewalt zu halten; aber Sahib ist unberechenbar, wenn er nervös wird — ein Wunder, daß beide überlebt haben.«
    Man konnte verstehen, daß Hillford in der vergangenen Nacht ein bißchen angeschlagen gewesen war.
    Sie hatten eine lange Kette gebildet und durchkämmten systematisch das Gestrüpp. Sie suchten alle Koppeln ab, schauten in jeden Graben — doch nirgends ein Zeichen von Beth.
    Es war kurz vor neun Uhr, als sie aufgaben. Es mußte doch wohl mehr als nur ein Jagdunfall dahinterstecken. Wright und Wade gingen ins Hotel zurück, wo Clara Masters gerade wieder Ordnung schaffte. Mit fragenden Augen trat sie ihnen entgegen, und Wright merkte, daß sie schon Bescheid wußte. »Nein, Clara«, sagte er, »wir haben sie nicht gefunden, werden aber weitersuchen. Könntest du uns Frühstück machen, während ich telefoniere?«
    Er rief die Zentrale an, und kurz darauf erklärte er: »Ja, ich weiß, wir sind zu wenig Leute! Aber ist das nicht immer so? Und das hier ist ein besonders mysteriöser Fall: das Mädchen ist einfach verschwunden.«
    »Kann es nicht sein, daß man sie irgendwo aufgenommen hat und sich dort um sie kümmert?«
    »Bestimmt nicht! Die Jagd ist nicht sehr weit gegangen, und jeder kennt das Mädchen gut.«
    »Dann vermuten Sie, daß ihr Verschwinden irgendwie mit der anderen Sache zu tun hat?«
    »Kann gut sein. Denn es sind noch eine Menge anderer verdächtiger Dinge passiert! Im Sutherland-Haus ist in der Nacht zuvor eingebrochen und eine ziemliche Geldsumme gestohlen worden.«
    »Warum behalten denn die Leute nur soviel Geld in ihrem Haus?«
    »Das war das Eintrittsgeld von dem Tanzabend, und sie hatten es nur über Nacht in Verwahrung. Das Mädchen, diese Beth Sutherland, ist aufgewacht und merkte, daß jemand in ihrem Zimmer war. Als sie ihn anrief, machte er sich aus dem Staub, hat aber das Geld, das auf dem Tisch lag, mitgenommen.«
    »Komisch! Er wußte also, daß welches da war?«
    »Richtig. Sie haben mich gleich alarmiert, aber nirgends gab es Fingerabdrücke. Und auch sonst keine Spuren. Dann ist da noch etwas, was mir die Mutter erst heute früh erzählt hat. Niemand hat weiter darauf geachtet, aber plötzlich fiel es ihr wieder ein. Das Mädchen ist beinahe niedergeschlagen worden, als sie das Tanzlokal verließ. Ein Mann war gegen sie gestolpert. Vielleicht hatte er sie niederschlagen wollen und wurde durch irgend etwas daran gehindert. Jedenfalls verzog er sich. Sie hat ihn leider nicht erkannt.«
    »War sie verletzt??«
    »Sie hat sich furchtbar erschreckt, und ihr Kleid war zerrissen. O ja, und dann verlor sie dabei ihre Brosche, ein billiges Ding, aber das ist ja nicht weiter wichtig. Echter Schaden ist nicht entstanden. Aber es sieht fast so aus, als ob es jemand auf das Mädchen abgesehen hätte — der Himmel weiß warum! Aus dem hiesigen Bezirk war es bestimmt niemand.«
    »Was ist das für ein Bezirk?«
    »Schwierigkeiten gab’s bisher nur mit dieser Frau, Vida Cox, und die ist tot. Sonst ist es eine ausgesprochen friedliche Gegend.«
    »Wie bei Sherlock Holmes! Wenn man Verbrechen erleben will, muß man in eine friedliche Gegend gehen!... Na gut, ich schicke Ihnen heute noch weitere drei Mann, aber belegen Sie sie um Gottes willen nicht zu lange mit Beschlag!«
    Wright hängte ein und ging in die Küche, um nach dem Frühstück zu sehen. An der Tür blieb er stehen, denn er hörte Claras Stimme, laut und zornig: »Das dürfen Sie nicht sagen! Mr. Green ist ihr seit Jahren nicht über den Weg gelaufen. So einer ist er nicht!«
    Und dann, etwas beleidigt, die Stimme einer Frau: »Ich behaupte ja nicht, daß er scharf auf sie gewesen wäre! Alles, was ich sagen will, Clara Masters, ist, daß es so aussieht, als ob der komische alte Bob den Mord deshalb so genau untersucht, weil er mal selber hinter ihr her war.«
    »Diese alten Geschichten sollten Sie wirklich nicht wieder aufwärmen, Mrs. South. Das hat Mr. Green längst vergessen. Seit Jahren hat er sich nicht mehr nach Mrs. Cox umgeschaut.«
    Die andere lachte. Es klang boshaft. »Natürlich nicht! Heute nimmt er es ja sehr genau, der liebe Bob Green! Lebt nur für seine kleinen Vögel und sein kleines Häuschen! Na, sei’s drum. Hier sind die Eier, Clara, die du so dringend brauchst, wenn ich auch nicht weiß, wer sie mir bezahlen wird.«
    Wright drückte auf die Türklinke und trat freundlich lächelnd ein.
    »Ich bin fertig mit

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