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Das Raetsel der Liebe

Das Raetsel der Liebe

Titel: Das Raetsel der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Rowan
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Notizbuch. »Sie können es in Spalte vier hinzufügen.«
    Er wusste, er benahm sich höchst unmanierlich, doch er hatte die letzten beiden Jahre damit verbracht, sich stets und ständig zusammenzunehmen, jedes seiner Worte abzuwägen und seine Gedanken zu kontrollieren. Jetzt hatte das Erröten dieser Frau etwas in ihm ausgelöst. Dieses Etwas wollte sie aus dem Konzept bringen, es wollte sich schlecht benehmen und sehen, wie sie reagierte. Und war nicht schlechtes Benehmen genau das, was die Gesellschaft von ihm erwartete?
    »Nehmen Sie mein Angebot an?«, fragte er.
    »Selbstverständlich nicht.«
    »In Ordnung. Dann werde ich John anweisen, Sie nach Hause zu bringen.«
    Er wandte sich zur Tür. »Warten Sie!« Nicht im Geringsten überrascht, drehte er sich wieder um.
    »Mylord, es gibt doch gewiss etwas –«
    »Sie kennen mein Angebot, Miss Kellaway.«
    Lydia schob sich mit zitternder Hand einige Haare aus der Stirn. Die braunen Strähnen glitzerten leicht golden. Er fragte sich, wie sie wohl aussehen mochte, wenn sie ihre strenge Frisur löste.
    Lydia, die Wangen immer noch gerötet, nickte steif. »Also gut.«
    »Dann lesen Sie mir eins von Ihren Rätseln vor.«
    »Wie bitte?«
    Er deutete auf ihr Notizbuch. »Lesen Sie mir eins vor.«
    Sie sah ihn verständnislos an, als wäre sie außerstande, den Grund für diese Aufforderung zu erkennen. Er überlegte, was sie wohl sagen würde, wenn er ihr erklärte, dass er den Klang ihrer Stimme mochte, zerbrechlich und sanft, doch unterlegt mit einer Heiserkeit, die ihm direkt ins Blut ging.
    »Nur zu«, ermutigte er sie.
    Unsicher betrachtete Lydia ihr Notizbuch. Northwood hatte sie völlig aus der Fassung gebracht. Mit einer solchen Wendung der Ereignisse hatte sie nicht gerechnet, als sie dieses kleine Scharmützel plante, und jetzt wusste sie nicht, wie sie reagieren sollte.
    »Also gut.« Sie räusperte sich, blätterte kurz und schlug eine Seite auf. »Eine Frau ist auf dem Weg zum Markt, um Eier zu verkaufen. Sie durchquert das Gelände einer Garnison. Dabei muss sie an drei Wachposten vorbei.«
    Sie hielt inne und sah ihn an. Als ihre Blicke sich trafen, blitzte leise Verwirrung in ihren Augen auf. Alexander nickte ihr aufmunternd zu.
    »Dem ersten«, fuhr Lydia fort, »verkauft sie die Hälfte der Eier und ein halbes dazu. Dem zweiten verkauft sie die Hälfte der verbleibenden Eier und ein halbes dazu. Dem dritten verkauft sie wiederum die Hälfte vom Rest und ein halbes dazu. Als sie auf dem Markt ankommt, hat sie noch sechsunddreißig Eier. Wie viele Eier hatte sie, als sie losging?«
    Alexander überlegte kurz. Dann stand er auf und ging zu dem Schreibtisch auf der anderen Seite des Raumes. Er öffnete die oberste Schublade, förderte einen Stift zutage und streckte die Hand nach dem Notizbuch aus. Sie gab es ihm.
    Er strich ein leeres Blatt Papier auf dem Schreibtisch glatt und vertiefte sich in ihre akkurate Handschrift.
    In seinem Kopf formte sich ein Bild – Lydia Kellaway, an einem ebensolchen Schreibtisch sitzend, das lange Haar lose über die Schultern fallend, eine kleine Falte zwischen den Augenbrauen, völlig vertieft darin, ein Rätsel zu entwerfen, mit dem sie die Leute zu verblüffen hoffte. Vielleicht war es spät in der Nacht, und sie trug nichts außer einem wallenden, weißen Untergewand, unter dem ihr nackter Körper …
    Alexander schüttelte energisch den Kopf. Er las die Aufgabe nochmals durch und fing an, einige mathematische Berechnungen anzustellen.
    Komische Zahl, ein halbes Ei dazu, dreiundsiebzig Eier vor dem letzten Wachposten …
    Er rechnete weiter, wobei er halb bewusst registrierte, wie er sich allmählich entspannte, wie der hartnäckige Ärger, der sich in ihm festgesetzt hatte, nachließ. Er bemerkte, dass er zum ersten Mal seit langer, langer Zeit wieder Vergnügen an etwas fand.
    Er schrieb eine Zahl auf das Blatt und kreiste sie ein. Dann hielt er es Lydia hin.
    »Sie hatte zweihundertfünfundneunzig Eier.«
    Lydia trat an den Tisch, um seinen Lösungsweg in Augenschein zu nehmen. Eine verwirrende Mischung aus Siegesfreude und Bedauern wallte in Alexander auf, als er den Blick hob und den Ausdruck der Enttäuschung auf ihrem Gesicht bemerkte. Sie hatte nicht erwartet zu verlieren.
    Nein. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass er gewinnen würde.
    »Das ist korrekt, Lord Northwood.«
    Er warf den Stift auf den Tisch und richtete sich auf.
    Lydia sah ihn an. Ihre Miene zeigte einen Anflug von Skepsis. Ihre Haut war

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