Das Raetsel des Pharao
Essen, und die Ratsmitglieder ließen es sich schmecken.
Alle außer Hilda und Zelda. Sie waren zu besorgt, um einen Bissen herunterzubekommen.
„Ich konnte Sabrina nirgendwo finden“, berichtete Zelda dem Hexenrat.
„Du hast wahrscheinlich nicht richtig nachgeschaut“, warf die Vorsitzende ein und kaute auf einer Dillgurke herum. „Ich habe tolle Leute hier, die eine Nadel in einem Heuhaufen finden können. Und du kannst noch nicht mal eine Nichte im Reich der Sterblichen finden?“
„Da hat sie Recht“, meinte Hilda.
„Auf welcher Seite stehst du eigentlich, Hildy?“ wollte Zelda wissen. „Ich habe eine Menge Ärger gehabt, um festgenommen zu werden, damit ich mit dir sprechen kann.“
Das stimmte. Sie hatte einen Aufruhr im Anderen Reich angezettelt, im Haus der Eleganz. Mit lauter Stimme hatte sie verkündet: „Unglaublich aber wahr. Alles zum halben Preis für die nächsten zwei Minuten!“
„Gut, aber du hast auch ein paar Superschnäppchen gemacht“, schoss Hilda zurück.
„Meine Damen“, sagte die Vorsitzende mit erschöpfter Stimme. „Können wir bitte zu dem Problem zurückkommen, dass ihr eure Nichte verloren habt?“ Sie griff nach ihrer Sandwichtüte. „Ich hatte geräucherte Chips dazu bestellt. Und jetzt sind sie verschwunden. Hat sie jemand geklaut?“
„Wir haben sie nicht verloren“, verteidigte sich Zelda. „Wir wissen nur nicht, wo sie ist. Wie Ihre Chips.“
„Hier, Euer Ehren“, sagte eine Hexe mit einem mittelalterlichen Hut. Sie hielt eine Tüte mit Chips hoch. „Die haben versehentlich zwei Tüten in meine Bestellung getan.“
Die Vorsitzende nahm die Tüte und riss sie auf. Sie wählte einen Chip aus und kaute gedankenverloren darauf herum. „Alt“, verkündete sie. „Keine Bestellung mehr in diesem Laden.“
„Aber Euer Ehren, die Gurken sind delikat. Sie haben mehr als nur alte Chips“, meinte die Hexe mit dem Hut.
„Okay. Sie sind auf Bewährung.“ Sie lächelte die Hexe an. „Auf dich wartet eine große Zukunft in der Gerichtsbarkeit. Nun hört zu, ihr beiden“, sagte sie und deutete mit ihrem Hammer auf Hilda und Zelda. „Wenn Sabrina eine Brille wäre, könnten wir sie als verloren betrachten.“ Sie ließ den Hammer niedersausen. „Hiermit befehle ich euch, eure Nichte innerhalb von vierundzwanzig Stunden zu finden, oder ich werde euch beide in Brillen verwandeln!“
„Unser Kater hat eine mildere Strafe gekriegt, als er die Weltherrschaft übernehmen wollte“, protestierte Hilda.
„Salem ist nicht eure Katze. Katzen gehören niemals jemandem“, verkündete die Vorsitzende. „Das ist mein Gerichtsbeschluss.“
„Dann bin ich also entschuldigt, um Sabrina zu suchen?“, fragte Hilda hoffnungsvoll.
„Ich nehme an“, sagte die Vorsitzende gereizt. Sie starrte den Gerichtsdiener an. „Wer ist der erste Stellvertreter für die Ratspflichten?“
Der Gerichtsdiener klatschte in die Hände. „Vesta Spellman, bitte vortreten!“
Schwuppdiwupp! Vesta erschien in einer pechschwarzen Richterrobe, die an Kragen und Saum mit Diamanten besetzt war. Der Saum reichte ihr kaum bis zum Knie, anders als die üblichen knöchellangen Gewänder. Außerdem trug sie eine verrückte weiße Perücke, in der Straußenfedern steckten.
„Da bin ich“, verkündete Vesta aufgeräumt. „Ich würde sagen, dass wir heute jeden mit einer Ermahnung davonkommen lassen. Wäre das nicht schön?“
„Vesta, du bist nicht der Richter“, sagte die Vorsitzende. „Und verpasse dir bitte eine etwas angemessenere Kleidung.“
Vesta starrte Hilda und Zelda an, Zelda gleich zweimal. „Etwas angemessener wofür? Schlammringen? Zelda, was um alles in der Welt hast du gemacht?“
Zelda winkte Vesta und versuchte, den Dreck von ihrem Gesicht zu wischen. „Ist doch egal. Wichtig ist jedenfalls, dass wir Sabrina nirgends finden können.“
„Und Salem auch nicht“, fügte Hilda hinzu.
„Und Sabrinas Freundin Valerie“, schob Zelda nach.
„Meine Lieben, das ist wirklich ernst“, murmelte Vesta. Sie zauberte sich aus ihrer Robe und verpasste sich stattdessen einen hübschen schwarzen Rock und einen schwarzen Rollkragenpulli. Dann wandte sie sich an die Vorsitzende. „Ich kann sicher von meinen Pflichten entbunden werden, um meinen Schwestern dabei zu helfen, Sabrina zu suchen, nicht wahr?“
Die Vorsitzende rollte mit den Augen und seufzte. „Ist das vielleicht eine Art Verschwörung der Spellmans, um der Arbeit hier zu entkommen?“
„Absolut nicht“,
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