Das Raetsel des Pharao
Valerie. Sabrina zog an deren Hand, und sie plumpste neben ihr herunter.
„Salem-hotep, ich bin so schnell gekommen, wie ich konnte“, sagte Bast, nahm den Kater hoch und drückte ihn. „Ich hörte, dass man dir ans Fell wollte. Ach, ich war so besorgt um dich!“
Sabrina und Valerie tauschten Blicke. Salem-hotep?
Salem schob seine Unterlippe vor. „Jetzt bin ich wieder in Ordnung, aber es war schrecklich. Offensichtlich wollten sie für mich Lösegeld, das du bezahlen solltest. In Form von Fischköpfen.“
Bast tätschelte seinen Rücken. „Oh, mein Geliebter. Ich würde ihnen jeden Fischkopf aus den zwei Königreichen geben, um dich wieder sicher bei mir zu wissen. Nie, nie will ich dich aufgeben, nicht für neun Leben.“
„Sie wollten außerdem noch Schokoplätzchen“, fügte Salem unschuldig hinzu. „Dutzende.“
„Schokoplätzchen? Davon habe ich noch nie gehört“, sagte die Göttin und sah ein wenig beunruhigt aus.
„Hoheit, die gibt es in der Zukunft“, klärte Myron sie auf. Er trat vor und verbeugte sich. „Ich kann Euch das Rezept geben, oder noch besser, ich mache sie selbst.“
„Ruhe!“, donnerte Bast. „Du sprichst nur, wenn du gefragt wirst.“
Der Uschebti stemmte die Hände in die Hüften und stampfte mit dem Fuß auf. „Nun, seht her...“, begann er.
Die goldene Frau wirbelte zu ihm herum. „ Was?“
Sabrina trat vor. „Seht her“, sagte sie und deutete auf den Boden. „Da ist ein... äh... Valerie, hast du den großen, giftigen Skorpion gesehen, der weggerannt ist?“
Alle Wachmänner schrien.
Myron sprang auf Sabrinas Hand und rief: „Wo? Wo? Ein kleiner Kerl wie ich muss vorsichtig sein. Wenn eins von diesen Dingern mich beißt, bin ich Geschichte. Na ja, eigentlich bin ich bereits Geschichte.“
„Und du bist aus Ton“, stellte Sabrina fest. „Ich glaube kaum, dass der Biss eines Skorpions dir viel anhaben könnte.“
Bast rollte mit den Augen. „Myron, du hast kein Rückgrat.“ Sie klatschte in die Hände. „Wachen, sucht den Skorpion!“
Dann lächelte sie Sabrina und Valerie an. „Ihr habt das Leben meines Geliebten gerettet – vielleicht sogar zwei Mal, wenn man den Skorpion dazurechnet. Ihr seid wirklich seine Freunde. Und deshalb sollt ihr meine Ehrengäste bei dem Bankett sein.“ Sie strahlte Salem an. „Bald ist die Nacht des Skarabäus, und dieser edle Kater und ich werden die Vereinigung unserer Herzen in ewiger Liebe feiern.“
Valerie meldete sich. „Was sollen wir anziehen?“
„Besondere Gewänder werden für euch bereitgelegt“, erwiderte Bast, „die eurer Stellung angemessen sind.“
Salem seufzte und lächelte Bast an. „Ist diese Göttin nicht die Größte?“
„Absolut“, meinte Myron bewundernd.
Bast funkelte ihn an. „Ich habe gesagt, du sollst die Klappe halten!“
„Richtig, richtig“, brummte Myron, verbeugte sich und machte einen Kratzfuß. „Tut mir so Leid, Eure Herrlichkeit.“
„Salem-hotep, mein Liebster, lass uns um den Lotusteich wandeln“, zwitscherte die Göttin. „Ich muss mich von der Angst erholen, dich zu verlieren.“
„Dein Wunsch ist mir Befehl“, erwiderte Salem.
„Ach, du bist so wunderbar“, säuselte Bast verzückt.
Zusammen verließen sie das Gemach.
„Wie kommt es, dass sie ihn wunderbar findet, wenn er so ein Zeug von sich gibt?“, brummte Myron. „Wenn ich so was sage, bin ich ein Versager.“
„Da kann ich dir auch nicht helfen“, meinte Sabrina. „Ich bin genauso durcheinander wie du.“
Sie sah Valerie und Myron an. „Wir müssen einen Plan machen, wie wir Salem davon abhalten können, in diesen Spiegel zu schauen.“
„Wir sorgen dafür, dass er eine Augenbinde trägt“, schlug der Uschebti vor. „Dann kriegen wir ihn so weit, dass er den Spiegel zufällig zerbricht.“ Er verzog das Gesicht. „Sicher, Bast wird euch dann wahrscheinlich in Stein verwandeln. Aber es besteht immer noch die Möglichkeit, dass sie euch wieder zurückverwandelt, wenn sie sich beruhigt hat.“
„Gut zu wissen“, meinte Valerie.
„Ja. Außer dass sie ein oder zwei Jahrhunderte braucht, um sich zu beruhigen“, fuhr er fort.
„Keine guten Aussichten“, sagte Sabrina. „Vermute, dass wir wieder von vorn anfangen müssen.“
Hilda und Zelda saßen in der Hexenversammlung. Die Vorsitzende hatte gerade die Bestellung für das Mittagessen zu Delikatessen und Gebäck gefaxt („Sie wünschen, wir servieren“). Zwei Millisekunden später erschien das gewünschte
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