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Das Rascheln von Rosmarin (Historische Romane) (German Edition)

Das Rascheln von Rosmarin (Historische Romane) (German Edition)

Titel: Das Rascheln von Rosmarin (Historische Romane) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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sich entschlossen aus seinen Armen, merkte dabei, dass ihr Atem zu rasch kam, zu schnell war, und dass alles in ihr, an ihr, von ihr, sich auf einmal einsam und verlassen fühlte. „Ich bin das Mündel des Königs, mit dem er tun kann, was ihm beliebt. Und morgen schon muss ich ihm die Treue geloben.“  
    Die Wut wich ihm wieder aus dem Gesicht. „Ich weiß.“ In seinen Augen funkelten immer noch das Begehren, als sein Blick über sie hinweg glitt. „Maris“, sagte er, leise und tief.  
    Sie musste sich abwenden, denn sonst hätte sie ihn zu dem Bett samt all seinen Kissen hinüber gezerrt. „Es ist mein Schicksal als Unterpfand benutzt zu werden, als eine Belohnung, mit der man zweifellos irgendeinen Baron, reich an Ländern, anlocken wird, der dem König nahe steht“, sagte sie bitter. „Und von allen Männern in diesem Königreich könnt Ihr das nicht werden, weil Ihr den großen Ländereien von Langumont nichts zu bieten habt.“  
    Dirick tat einen Schritt rückwärts, als hätte man ihn geschlagen. „In der Tat, es ist wahr, dass ich Euren großen Ländereien nichts zu bieten habe“, stieß er scharf hervor. „Und ich bezweifele, dass Ihr, wichtig wie Ihr seid, Euch dafür hergeben würdet, sich zu einem von einer so geringen Stellung wie der meinen herabzulassen, selbst wenn Ihr dem König keinen Gehorsam schulden würdet.“  
    Er schritt rasch zur Tür, hielt kurz an, um eine höhnische Verbeugung zu machen, bevor er sie öffnete. „Gute Nacht, Lady Maris. Und meinen Dank auch für Eure Dienste.“ Mit einer knappen Geste zu seinem Verband, machte er auf dem Absatz kehrt und ging zur Tür hinaus.
     

KAPITEL EINUNDZWANZIG
     
    Maris kniete vor König Heinrich nieder, in den Händen ein altes, vertrocknetes Stück Knochen, von dem der Bischof behauptete, es sei einmal der Finger von Sankt Petrus gewesen. Der König umschloss ihre Hände mit den seinen und zog sie unter seinen Umhang, während er mit stahlblauen Augen zu ihr herabsah.  
    „So soll ich Eure Lehensfrau sein, die fortan Euch ergeben ist und Euch folgen wird.“ Maris sprach laut und deutlich, damit man sie bei all dem Gewisper in der überfüllten Kathedrale noch hörte. „Um Euch und Euren Nachkommen mit Leben, Leib und in irdischer Anbetung treu zu sein, gegen alle Männer, die auf dieser Erde leben oder sterben, im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ Sie beugte den Kopf, um seine Hände zu küssen.  
    „Wir erneuern mit Euch hier Euren Lehenseid für die Ländereien von Langumont, Cleonis, Firmain und alle zugehörigen Rechte der Freiherrenwürde von Langumont.“ Heinrich half ihr auf die Füße und drückte ihr einen kurzen Kuss auf die Wange.  
    Maris machte einen kurzen Knicks, trat dann zur Seite und herunter von dem Podest und sah dann zu, wie der Lord von Southampton dem König gegenüber ihren Platz von eben einnahm. Der Bischof nahm ehrfürchtig den Finger von Sankt Petrus aus ihren Händen und sie setzte sich auf, so dass sie die Menschenmenge in der Kathedrale sehen konnte.  
    Ihr Blick wanderte über die vielen Gesichter, suchte nach jemandem oder etwas, sie wusste nicht was, und kam schließlich ganz vorne im Kirchenschiff auf zwei Häuptern, wie mit Silberhelmen verziert, zu ruhen. Die Lords Victor und Michael d’Arcy schauten mit zwei schimmernden Augenpaaren ebenfalls zu ihr hin, mit voller Absicht und auch voll der Wut.  
    Sie unterdrückte ein Schaudern und sah dann wieder weg. Während sie ihre Finger so fest ineinander verklammerte, dass ihre brüchigen Fingernägel sich in ihre Handflächen einbohrten, presste Maris für einen kurzen Moment die Augen fest zusammen. Sie fürchtete diese zwei Männer, wie sie noch nie zuvor Furcht empfunden hatte ... aber sie begriff nicht warum ... warum und wie sie nur ihr Herz mit einer solchen Abscheu erfüllen konnten. Lord Victor war der ihr zugedachte Gemahl, aber er war doch sicherlich kein böser Mensch.  
    Dann kehrte die Erinnerung an seine brutalen Lippen und die zudringlichen Hände wieder und ihr wurde übel. Wenn er nicht abgrundtief böse sein mochte, so war er zumindest wahrlich von verwerflichem Betragen. Sie erneuerte sich selbst den Schwur, wenn ihr das Unglück widerfuhr an ihn gekettet zu werden, wenn er die Hand gegen sie erhob oder auf eine andere Weise Gewalt anwendete, dann würde er den ersten Mond ihres Ehehimmels nicht überleben.  
    Als sie die Augen öffnete, fiel Maris’ Blick auf einen großen,

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