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Das Rascheln von Rosmarin (Historische Romane) (German Edition)

Das Rascheln von Rosmarin (Historische Romane) (German Edition)

Titel: Das Rascheln von Rosmarin (Historische Romane) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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ihm den Vater geraubt hatte. Wie töricht es doch von ihm gewesen war, hier zwei Wochen zu vergeuden, in denen er der Spur der Kreatur hätte folgen können, die solches Grauen verbrochen hatte.  
    Diricks Hand schloss sich fest um den zerbrochenen Dolch tief unten in der Tasche seiner Tunika. Er drückte fest auf den Griff und gestattete der Wut auf den Mörder seines Vaters wieder an die Oberfläche zu kommen ... wo sie sein Selbstmitleid und seine Trauer verdrängte.  
    „Ihr wünscht nicht meiner Lady Allegra ... oder Maris Adieu zu sagen?“, fragte Merle.  
    „Nein. Ich habe die Gesellschaft der Damen genossen, aber ich wünsche morgen beizeiten aufzubrechen.“ Es wäre das Beste, wenn er gehen würde, ohne sie wiederzusehen.  
    „Dann lebt wohl, mein Sohn“, sagte Merle. Er schlug mit einer Hand auf die Schulter des jüngeren Mannes. Nur einen kurzen Moment lang schien es, als wäre da eine ungewöhnliche Verbindung zwischen ihnen. „Meine besten Wünsche begleiten Euch auf Eurer Suche und wenn ich Euch irgendwie behilflich sein kann, lasst es mich wissen. Wenn mir ein Gedanke kommt, wie ich Euch helfen könnte, werde ich nach Euch schicken lassen.“  
    „Ich danke Euch.“ Dirick fühlte sich unerklärlicherweise traurig bei diesem Abschied von Lord Merle.  
    Es war ein nur winziger Schatten von der Trauer, die er empfunden hatte, als er seinen Vater verlor ... und doch ... auch dies hier war Trauer.  
     
    ~*~
    Am Himmel war noch nicht das leiseste Schimmern von Licht zu sehen, als Dirick sich von seiner Lagerstatt erhob. Er blieb einen Augenblick stehen, wartete, bis seine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnten, dann lief er durch die Reihen der anderen, dort noch schlafenden Körper in dem Zimmer, in dem man die übrigen fahrenden Ritter beherbergte.  
    Die wenigen Besitztümer, die er bei sich führte – darunter auch der zerbrochene Dolch –, waren gut eingewickelt in einem Lederbeutel verstaut. Er verlagerte das Gewicht seines Gepäcks und zog sich den mit Pelz gefütterten Umhang über die Schultern. Die Ränder des Umhangs raschelten in den süß duftenden Kräutern und dem Stroh, die den Boden der großen Halle bedeckten, als er mit seinen Stiefeln durch sie hindurch fuhr. Alles war still – selbst der Junge, der sich des Nachts um das Feuer kümmerte, schlummerte nun. Nur eine streunende Katze von der Farbe junger Karotten schlich sich durch die anderen schnarchenden Leiber, zweifellos in der Hoffnung eine unvorsichtige Maus in dem raschelnden Bodenbelag zu finden.  
    Dirick verspürte einen seltsamen Anflug von Traurigkeit, als er zum letzten Mal die große Halle verließ und sich unter dem tiefblauen, sternenübersäten Himmel wiederfand. Er hatte seinen Aufenthalt hier auf Langumont genossen und die Traurigkeit, dieses Gefühl von Unglücklichsein bei seinem Weggang jetzt, bohrte an ihm wie die ärgerlichen Schmerzen in einem Zahn. Vielleicht, so dachte er bei sich, als er durch den Pulverschnee Richtung Stallungen stapfte, war es, weil Lord Merle die engste Verbindung zu sein schien, die er zu seinem Vater und dessen Mörder hatte.  
    Das Schnauben der Pferde begrüßte ihn, als er die Tür in den Stall hinein aufschwingen ließ. Nick stand hier vorne in der Nähe und er wieherte leise, als er den Geruch seines Herrn wahrnahm. „Ja, mein Junge, es ist Zeit, dass wir von hier aufbrechen“ sagte er, als er sein Schlachtross aus der Box führte. Nick tänzelte schon aufgeregt in dem beengten Raum dort, offensichtlich begierig auf und davon zu sein, und Dirick streichelte ihm die Nase zur Beruhigung. „Ich werde froh sein, diesen Ort hier hinter mir zu lassen“, sprach er laut.  
    Er hörte das Geräusch hinter sich und wirbelte herum, die Hand schon am Griff seines Schwertes in dem Moment, als ihre Worte an sein Ohr drangen. „Dann sind auch wir froh, Euch gehen zu sehen.“ Dort stand Maris, in der Hand eine Talgkerze, und sie sah in dem leuchtenden Schimmern der Lampe wie eine überirdische Erscheinung aus.  
    Die Verärgerung in ihren Augen war jedoch deutlich weniger mit dem Charakter eines himmlischen Wesens in Einklang zu bringen. Ihr Kopf war von einem Tuch bedeckt gewesen, aber als der wollene Schleier verrutschte, zeigte sich ihr wundervolles Haar, das im Kerzenlicht erglühte. Ihr kleines Kinn war verärgert nach vorne geschoben und ihre vollen Lippen waren nur ein verkniffener, schmaler Strich. Der blaue Umhang, der sie von Kopf bis Fuß einhüllte, schleifte

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