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Das Rascheln von Rosmarin (Historische Romane) (German Edition)

Das Rascheln von Rosmarin (Historische Romane) (German Edition)

Titel: Das Rascheln von Rosmarin (Historische Romane) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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seinen niederen Gelüsten und der Versuchung nachgab, die sie darstellte.  
    „Sir Dirick, ich schwöre, Euch kommt nur wenig Sinnvolles über die Lippen. Ihr sucht Beschäftigung und hier gibt es genug davon, aber Ihr müsst nichtsdestotrotz aufbrechen. Ich schwöre, es wird gut sein, Euch fortgehen zu sehen!“  
    „So ist es“, sagte er, als er sich umdrehte, seine Hände umklammerten das Zaumzeug, „ich bin sicher, Ihr werdet meine Gesellschaft kaum vermissen, jetzt da Euer Verlobter eingetroffen ist.“ Kaum hatte er diese bitteren Worte ausgesprochen, wünschte Dirick, er hätte sich die Zunge abgeschnitten. Töricht.  
    „Er ist nicht mein Verlobter“, sagte sie kurz angebunden, ihr sonst so lauter Widerspruchsgeist versickerte da allerdings etwas.  
    „Er wird es schon bald sein und das wisst Ihr nur zu gut. Wenn es soweit ist, bin ich mir ziemlich sicher, dass Victor mit Vergnügen hinter Euch her rennt, auf Euren Wanderungen durch die Wälder, beim Graben nach Beeren im Schnee und gerne zuschaut, wie Ihr Euch um die Kranken kümmert.“ Er wusste, er sollte innehalten, aber die Worte strömten weiter aus ihm heraus. „Ich habe beobachtet, wie Ihr gestern Nacht mit ihm hier hinein gegangen seid. Euer Vater und ich sahen es von oben aus. Vielleicht habt Ihr nicht bemerkt, dass man Euch beobachtet hat?“  
    Der Gesichtsausdruck von Maris veränderte sich, aber er vermochte ihre Gedanken nicht zu erraten.  
    „So ist es. Er wollte Hickory kennen lernen.“  
    Dirick schob eine Augenbraue steil nach oben und schaffte es noch, ironisch auszusehen, als eine Flut von unerwünschten Bildern auf ihn einstürmte. Er wusste nur zu gut, wie gemütlich die Wärme in einem Stall sein konnte, wenn man die Arme voll mit der Wärme einer Frau hatte. Heu mochte an der nackten Haut etwas kratzen, aber es federte auch und war warm. „Und gab es noch etwas anderes, was er kennen lernen wollte? Vielleicht wollte er von den Lippen der Frau kosten, die er zum Weib nehmen wird?“  
    „Vielleicht wollte er das“, erwiderte sie und hob ihr Kinn scharf an.  
    „Törichtes Mädchen. Was, wenn er mehr als nur das kosten wollte? Habt Ihr nicht daran gedacht, eine Anstandsdame mitzunehmen? Es gehört sich nicht für eine Dame, alleine Verabredungen mit einem Mann zu haben, und das obendrein auch noch in einem Stall. Ganz besonders nicht, wenn sie ihm noch nicht versprochen ist.“  
    „Aber hier stehe ich nun mit Euch. Alleine in einem Stall, ohne eine Anstandsdame ... und meine Tugend war noch nie so sicher.“  
    Seine Willenskraft war jetzt am Ende und er ließ das Zaumzeug fahren und packte sie, diesmal etwas gröber als zuvor. „Ich würde nicht sagen, dass Eure Tugend bei mir sicher ist, meine teure Dame“, sagte er, als er sie ganz an sich zog. „Um genau zu sein, Maris, würde ich eigentlich sagen, dass Ihr Euch auf sehr dünnem Eis bewegt.“  
    Er blickte auf sie hinab und sah keine Furcht in ihren Augen, nur Überraschung, und er spürte, wie ihr warmer Atem sein Gesicht berührte. Mit seinen Händen auf ihren Schultern schob er sie langsam rückwärts, bis sie die Wand hinter sich spürte, und er hielt sie dort gefangen, keilte sie dort mit seinen muskulösen Beinen ein.  
    Maris’ Augen schlossen sich, als seine wettergegerbten Hände an ihrem Hals entlang hochstrichen, zärtlich, bis zu diesem widerspenstigen Kinn. Sein Daumen fuhr ihr über die Lippen und ihr Herz hämmerte wie verrückt unter seinen Fingern, pulsierte an ihrem langen Hals, so dass er ihre Unruhe fühlen konnte. Er hob ihre Haare von hinten an ihrem Nacken nach vorne hoch, zog die süß duftenden Locken vorsichtig aus der Verschnürung ihres Umhangs. Ihr Haar war warm, wie Seide, und es schlängelte sich wie Efeuranken um seine Handgelenke und über ihre Arme.  
    Dirick atmete ganz langsam aus, als er mit seinen Händen durch ihr Haar fuhr. Sie hatte keine Angst, fiel ihm auf, aber wenn sie bei Sinnen wäre, hätte sie genau das. Er musste an sich halten, ihr nicht die Kleider vom Leib zu reißen und sie auf das Bett aus Heu gleich hier im Raum neben ihnen zu werfen.  
    Als seine Hände an ihren Schultern wieder zur Ruhe kamen und er den Druck seiner Schenkel etwas lockerte, öffnete sie die Augen, um zu ihm hochzuschauen. „Maris“, sprach er leise, als ihre Blicke sich trafen. Er würde sie nie wieder sehen und noch war sie einem anderen nicht versprochen. Es war ein Moment des Wahnsinns, aber keine Sünde. „Ich kann

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