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Das Rascheln von Rosmarin (Historische Romane) (German Edition)

Das Rascheln von Rosmarin (Historische Romane) (German Edition)

Titel: Das Rascheln von Rosmarin (Historische Romane) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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was ihn zur Eile antrieb, was wiederum zu noch mehr Verknotungen führte. Endlich führte er das Schlachtross aus dem Stall, war sich bewusst, dass sie ihm folgte und ihn dabei – ganz ungewohnt – nur schweigend betrachtete.  
    Draußen, wo der Atem von beiden kleine weiße Wölkchen unter dem morgendlichen Sternenlicht malte, schwang er sich hoch in den Sattel von Nick und schaute zu Maris hinab. Sie hatte ihr Haar wieder bedeckt und den Schleier wieder eng um ihren Hals geschlungen. Dirick hielt noch kurz die Zügel fest und nickte ihr ein Lebewohl zu.  
    „Geht mit Gott, Dirick“, flüsterte sie.  
    „Gehabt auch Ihr Euch wohl, Mylady. Ich bin sicher, dass Victor d’Arcy Euch ein guter Ehemann sein wird.“ Diese Worte presste er sich aus dem bitteren Mund hervor, zwang sie aber wahrhaftig zu klingen. „Euer Vater will nur Euer Bestes. Das wisst Ihr, Mylady.“  
    „Ja.“  
    „Möge Gott Euch beschützen“, sagte er und wendete Nick, um davonzureiten. „ Adieu , Mylady.“  
    Und dann war er fort, gab Nick die Zügel, um seine aufgestaute Kraft zu entfesseln, spürte noch den goldgrünen Blick, der ihm in die Dunkelheit folgte.  

KAPITEL NEUN  
     
    Breakston besaß eine wenig gastfreundliche, finster aussehende Festung, die nahe am Gipfel eines niedrig gelegenen Berges lag. Sie war viel kleiner als die Festungen von sowohl Derkland als auch Langumont, und sie befand sich auch nicht in einem so guten Zustand wie jene Ländereien und die Gebäude auf dem Land derselben. Selbst aus der Entfernung konnte Dirick erkennen, dass Teile der Mauern am Einfallen waren.  
    Das Dorf, ebenfalls kleiner, war voll von einfachen Menschen, die Dirick rasch aus dem Weg gingen und hinter verschlossenen Türen spähten sie nach draußen, als er durchritt. Die Mehrzahl der Dächer schienen in leidlich gutem Zustand zu sein, aber das Schweigen, das im Dorf herrschte, war wie ein tiefer Schnitt ins Fleisch.  
    Die Reise hatte nicht lange gedauert. Er war den ganzen Tag über hart geritten, wobei er die aufgestaute Energie von Nick aufgebraucht hatte. Jetzt, wo er sich dem Fallgitter näherte und die Sonne gerade unterging, war Dirick die Aussicht auf eine Lagerstatt überaus willkommen. Kalter Wind blies ihm schneidend ins Gesicht und der Proviant, den Maris ihm mitgegeben hatte, war schon lange verzehrt.  
    Maris.  
    Er hatte oft an sie denken müssen, an diesem Tag auf Reisen. Viel zu oft.  
    Als die riesigen Eisentore bedrohlich vor ihm auftauchten, zog Dirick plötzlich an den Zügeln.  
    „Wer da?“, erscholl eine Stimme von oben.  
    „Dirick de Arlande, mit der Bitte um Beistand“, rief er zur Antwort und legte den Kopf nach hinten, um nach oben zu sehen.  
    Es folgte eine lange Pause, dann kam die Stimme wieder, „woher des Wegs, Sir Dirick?“  
    „Ich komme ursprünglich aus Paris und gerade kürzlich aus Dover“, entgegnete er. „Ich bin seit Tagen unterwegs, auf der Suche nach Arbeit. Ich habe recht viel Übung an der Waffe.“  
    Wieder folgte hierauf eine lange Pause. Dann, „Ihr seid Franzose?“  
    „So ist es. Ich stamme aus der Nähe von Brest“, erwiderte Dirick, wobei er versuchte seine Stimme nicht allzu ärgerlich klingen zu lassen. Außer es lagen ungewöhnliche Umstände vor, hob man sich Fragen wie diese meistens für einen Zeitpunkt nach dem Einlassen eines einsamen Ritters auf.  
    Endlich begann das Fallgitter zu ächzen und heftig zu erzittern, als es nach oben gezogen wurde. Dirick trieb Nick vorwärts und war sich nicht sicher, ob das schwächelnde Tor sich in einem Zustand befand, der ihm ein sicheres Passieren gewährleisten würde. Einmal im Burghof angelangt wurde er von einem untersetzten, pockennarbigen Mann, überaus voll der eigenen Wichtigkeit, begrüßt.  
    „Seid willkommen auf Breakston, Sir de Arlande“, sagte er. Ein Mann lungerte im Hintergrund herum, bis er herrisch nach vorn gewinkt wurde, „kümmere dich um das Pferd dieses Mannes, Severn.“  
    Dirick übergab Nick dem Burschen erst nach einigem Zögern, aber der Mann schien sich mit Pferden auszukennen und führte das Schlachtross ohne viel Mühe weg. „Ich danke Euch vielmals, dass Ihr mir Eintritt gewährt habt“, sprach er zum ersten der beiden Männer.  
    „Ich bin Sir Robert, der Burgvogt auf Breakston. Mein Herr, Bon de Savrille, erwartet seinen Gast im Saal.“ Dabei blieb es. Kein Lächeln, kein freundlicher Gruß – gerade mal der fast unverhohlene Befehl, dass Dirick sich

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