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Das Rascheln von Rosmarin (Historische Romane) (German Edition)

Das Rascheln von Rosmarin (Historische Romane) (German Edition)

Titel: Das Rascheln von Rosmarin (Historische Romane) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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Haus von Ernest vom Wäldchen.“  
    Verna ihrerseits hielt kaum an, während Maris zu den Wachen sprach. „Kommt, Herrin“, drängte sie Maris erneut. „Es geht ihm nicht gut.“ Sie führte ihre Herrin durch die dunklen Gassen des Dorfes, über den Marktplatz und in südlicher Richtung.  
    „Witwe Maggie erwartet Euch drinnen“, sprach Verna zu ihr und öffnete die Tür zu einer dunklen Hütte und machte Maris Handzeichen voranzugehen.  
    Arglos trat Maris durch die Tür ins Innere und sofort packten sie zwei starke Hände. Eine davon hielt ihr den Mund fest zu und erstickte den Schrei, den sie automatisch von sich gab, und die andere schloss sich wie eine Schlinge um ihre Arme, als sie gegen eine mächtige Umklammerung ankämpfte, die sie fest an einen breiten Körper drückte. Der Umhang fiel ihr von den Schultern, was ihr als einziges Gewand das dünne Untergewand ließ, das sie im Bett angehabt hatte.  
    Ein Mann grunzte, als er einen wohlgezielten Schlag abbekam, und er rächte sich mit einem Schlag in ihr Gesicht, der ihr den Kopf zur Seite schleuderte. Der Schmerz betäubte sie einen Moment lang und als Nächstes schob man ihr ein dickes Tuch in den Mund und knebelte sie. Sie versuchte die Finger zu beißen, die das Tuch da hineinschoben, und es gelang ihr einen Geschmack von dreckigem Fleisch zu bekommen. Bevor sie sich darüber klar wurde, was gerade passierte, rammte etwas von hinten gegen ihre Knie, was sie nach vorne und zu Boden einknicken ließ.  
    „Gib Acht, du Trottel“, erklang da eine barsche Stimme. „Er will sie wohlauf und lebendig.“  
    Sie keuchte vor Schmerz und Furcht und konnte nur noch schwach kämpfen, da ihr die Hände jetzt von einem dicken Seil am Rücken zusammengebunden worden waren. Wie sie so auf einem kalten Lehmboden lag, überkam sie plötzlich ein schreckliches Zittern und eine stetig zunehmende Übelkeit. Ihre Wange schmerzte, wo man sie geschlagen hatte, und obwohl sie sich wand und kämpfte, wurde sie festgehalten.  
    „Beeilt Euch!“, flüsterte jemand.  
    Ein schweres Tuch wurde ihr über den Kopf geworfen und sie spürte, wie man sie von Kopf bis Fuß locker in Sackleinen einwickelte.  
    „Ich nehme den Mantel“, kam da eine Stimme, die sie als Vernas erkannte, und Maris begann da wieder zu strampeln, bei der Erkenntnis, dass es ihre eigene Zofe gewesen war, die sie verraten hatte.  
    „Ach, ja?“, erklang da eine Männerstimme höhnisch.  
    Maris war unter Schock, aber immer noch in der Lage zu hören, und konzentrierte sich jetzt auf die Geräusche, die daraufhin folgten. Da kam ein überraschtes Keuchen von ihrer Zofe, dann das Geräusch von Schlägen gegen nacktes Fleisch, dann Stöße und Grunzen. Verna gab einen unterdrückten Schrei von sich und stöhnte den ganzen Kampf über. Da waren mindestens drei Männer, entschied Maris in ihrem vernebelten Geisteszustand und aufgrund der Geräusche, die da zu hören waren, hatte sie einen üblen Verdacht, was die Männer gerade mit Verna anstellten.  
    Einer der Männer stöhnte laut und darauf kam ein besonders heftiges Wimmern von der Zofe.  
    Schließlich war alles still, bis auf das Geräusch von schwerem Atem. Maris grauste es jetzt wirklich und sie hielt die Luft an und fragte sich, ob sie als Nächste dran wäre. Grobe Hände packten an dem Sackleinen um sie fest zu und sie spürte, wie sie durch die Luft gehoben und auf jemandes Schulter gehievt wurde.  
    „Versteckt sie“, sagte die Stimme, die ihr am nächsten war. „Ich gehe mit dem hier voraus. Beeilt Euch, denn man kann jeden Augenblick Alarm schlagen.“  
    Maris spürte, wie man sie trug, und dann fühlte sie, wie sie kurz durch die Luft flog, als man sie auf eine Art Plattform warf. Sie schlug da hart auf, mit Kopf und Hüften, und dann setzte sich das Gefährt in Bewegung. Die Kälte begann allmählich durch das Tuch hindurch zu sickern und ihre Finger und Zehen litten am meisten dabei. Obwohl das stinkende, grobe Sackleinen sehr dick war, hatte man sie nicht sehr fest darin eingewickelt. So konnte sie trotzdem noch Luft holen, selbst wenn das Atmen in ihrer Lage etwas mühsam war.  
    Nach einer Weile verlor sie entweder das Bewusstsein oder war eingeschlafen, denn es musste eine ganze Weile später sein, als man sie von dem Karren runterbugsierte. Ihr Schädel pochte und die eine Seite ihres Gesichts tat immer noch weh von dem einen Schlag dort. Immer noch in das Sackleinen eingewickelt zitterte sie, als sie über etwas

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