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Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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verdrängten die Finsternis. Die ersten Gegner, die das brennende Öl erreichten, stolperten ins Feuer und verglommen im Nu. Die nächste Angreiferwelle rollte heran wie ein Mottenschwarm, den das Licht unwiderstehlich anzog. Sie versuchten, die Flammen mit ihren Körpern zu ersticken, und benutzten die verkohlten Leichen ihrer Gefährten als Trittsteine, um ins Innere des Feuerrings zu gelangen und sich auf Prinz Rupert und seine Kämpfer zu stürzen. „Es war ein Versuch“, dachte Rupert enttäuscht, während er den ersten Dämonen niedermähte, der die Flammen übersprang, „aber er hat nichts gebracht“. Er begriff, dass er sterben musste, und stellte erstaunt fest, dass er darüber eher ver är gert als unglücklich war. Es gab so viele Dinge, die er noch hatte tun wollen. Er hatte Julia kein einziges Mal gesagt, dass er sie liebte. Er trug ihr Unterpfand immer noch am Herzen, gut geschützt von seinem Lederwams.
    Der Abschaum stürmte heran. Rupert trat den Dämonen mit erhobenem Schwert entgegen.
    Plötzlich loderten die Flammen höher. Das Öl hatte die ersten Bäume erreicht, die unter der großen Hitze schließlich doch Feuer fingen und nun wie Kienspäne brannten. Rupert wich zurück, und die Männer folgten seinem Beispiel. Die Dämonen brachen ihre Attacke ab, verdattert und verunsichert. Rupert trat einen weiteren Schritt zurück, und blendende Helle drang auf ihn ein. Für einen Augenblick dachte er, die Flammen hätten ihn eingeholt, aber dann hörte er allenthalben Schreie der Erleichterung und Freude. Rupert wischte sich mit dem Handrücken über die tränenden Augen und lachte auf. Sie waren in Sicherheit. Sie hatten die Grenze des Düsterwaldes erreicht.
    Bald konnte Rupert wieder klar sehen. Es war Spätnachmittag. Er schüttelte überrascht den Kopf. Als er seine Kompanie in den Düsterwald geführt hatte, war gerade erst die Mittagsstunde angebrochen.
    Im Düsterwald verging die Zeit anders.
    Rupert schluckte trocken und beobachtete, wie die letzten seiner Wachsoldaten aus der Dunkelheit ins Licht stolperten. Die Dämonen folgten ihnen nicht. Ihm blieb zwar verborgen, was sich jenseits der dunklen Barriere abspielte, aber er war sicher, dass die Dämonen sie beobachteten. Er wandte ihnen grinsend den Rücken zu und bemerkte erst jetzt, wie stark die Truppe dezimiert war. Zögernd zählte er. Fünfundzwanzig. Fünfundzwanzig von fünfzig. Rupert wandte den Blick ab. Er fühlte sich abscheulich.
    „Nehmt es nicht zu schwer“, versuchte ihn der Erste Ritter aufzumuntern.
    „Leicht gesagt“, antwortete Rupert bitter. „Die Hälfte meiner Männer ist tot. Das wirft ein merkwürdiges Licht auf meine Fähigkeiten als Anführer.“
    „Angesichts der Ausgangslage ist es ein Wunder, dass es so viele Überlebende gab. Ohne Euer schnelles Handeln wäre unser aller Schicksal besiegelt gewesen, lange bevor wir das Ende des Düsterwaldes erreicht hätten. Schön, Ihr habt die Hälfte Eurer Leute verloren. Aber Ihr habt die andere Hälfte gerettet. Niemand hätte mehr tun können. Alles in allem bin ich sehr zufrieden mit Euch. Ich mache noch einen richtigen Prinzen aus Euch.“
    Rupert warf dem Ersten Ritter einen argwöhnischen Blick zu.
    „Vergesst nicht, dass ich nur der zweite Sohn bin.“
    „Ich erinnere mich.“ Der Erste Ritter drehte sich um und starrte auf die schwarze Wand, die hinter ihnen aufragte. „Wir dürfen nicht hoffen, uns ein zweites Mal durch den Düsterwald kämpfen zu können, aber wir haben auch nicht die Zeit, ihn zu umgehen. Irgendwie müssen wir den Erzmagier dazu bewegen, mit uns zurückzukehren.“
    Rupert nickte. „Sagt den Männern, wir brechen auf, Herr Ritter. Noch eine Meile, dann können wir vielleicht ein wenig ausruhen.“
    „Ausruhen?“, fragte der Erste Ritter. „Am Dunklen Turm?“
    „Er hat recht“, sagte das Einhorn. „Wenn nur ein Teil der Geschichten stimmt, die ich über diesen Zauberkünstler gehört habe, dann wären wir wohl besser im Düsterwald geblieben. Wie mächtig ist der Erzmagier eigentlich genau?“
    „Hoffentlich mächtig genug, um dem Treiben der Dämonen Einhalt zu gebieten und die Finsternis zu bannen“, antwortete Rupert.
    „Wie weit können wir ihm vertrauen?“
    „Etwa so weit, wie du ihn werfen kannst.“
    „Klingt ermutigend“, entgegnete das Einhorn. „Absolut. Warum begehen wir eigentlich nicht Selbstmord? Das würde die Sache abkürzen.“
    „Komm schon!“, sagte Rupert freundschaftlich und nahm die Zügel des

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