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Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Leute retten können, aber das Regenbogenschwert war nur noch eine ganz gewöhnliche Hiebwaffe, und der Düsterwald war immer noch dunkel.
    Der Erste Ritter trat neben ihn und stützte sich lässig auf seine Streitaxt. „Sieht aus, als hätte ich mich getäuscht. Dämonen jagen doch in Rudeln.“
    Rupert grinste müde. „Neun Männer, Herr Ritter. Wir haben neun weitere Männer verloren.“
    „Wir hatten Glück, dass es nicht mehr waren. Wie schätzt Ihr unsere Aussichten für einen Durchbruch ein?“
    „Nicht hoch. Wir können nicht mehr weit vom Waldrand entfernt sein, aber die Dämonen würden über uns herfallen, ehe wir den Weg um einen Schritt verlängert hätten.“
    „Wir könnten den Rückzug antreten …“
    Der Erste Ritter sprach den Satz nicht zu Ende. Dämonen traten aus dem Dunkel und kauerten sich am Rand des Lichtkreises nieder. Hunderte der buckligen Kreaturen bildeten einen dichten Ring um die Gruppe. Dazu kamen Hunderte, die sich ungesehen durch die Tiefen des Waldes bewegten. Das Scharren und Rascheln drang durch die Stille deutlich an Ruperts Ohr.
    „Sie haben uns aufgelauert“, stellte Rupert bitter fest. „Sie müssen uns bemerkt haben, als wir den Düsterwald betraten. Wir hatten nie eine Chance, das andere Ende zu erreichen. Die ganze Mühe umsonst.“
    „Es ist Euch schon einmal gelungen, die Dämonen zu besiegen“, gab der Erste Ritter zu bedenken.
    „Damals hatte ich ein Zauberschwert“, antwortete Rupert. „Das habe ich nicht mehr.“
    „Dann müssen wir unsere Ellbogen einsetzen.“ Der Erste Ritter lachte leise und umklammerte seine Streitaxt. „Weiter, Wachen, dafür bekommen wir schließlich unser Geld.“
    „Wenn wir siegen, will ich eine Solderhöhung“, knurrte einer der Gardisten, und die anderen klatschten begeistert. Rupert schaffte es nicht, ihren Sarkasmus zu teilen. Er trug die Verantwortung für diese Leute, und er hatte versagt. Er hatte ihnen vorgemacht, es gäbe Hoffnung, das Waldland zu retten, und stattdessen führte er sie nun in den sicheren Tod. Seine Blicke schweiften über die Köpfe der Kämpfer hinweg, und plötzlich war er ungeheuer stolz auf seinen Trupp. Die Männer warteten auf seine Befehle. Sie hatten die schlimmsten Prüfungen des Düsterwaldes auf sich genommen und bestanden, und nun standen sie bereit, sich dem Grauen noch einmal zu stellen, obwohl sie zahlenmäßig hoffnungslos unterlegen waren.
    Rupert grinste plötzlich, obwohl in seinen Augen Tränen des Stolzes und der Rührung brannten. Was immer als Nächstes geschah, war nicht wichtig. Die Finsternis hatte versucht, ihn und seine Männer zu brechen, und hatte versagt, und das war das Entscheidende. Rupert starrte in die blutroten Augen, die aus dem Dunkel hervor glommen, und lachte. Trotz ihrer erdrückenden Überzahl wagten die Dämonen nicht, den Lichtkreis zu betreten. Sie warteten mit ihrem Angriff lieber, bis die letzte Lampe erlosch. Dann brach Ruperts Lachen unvermittelt ab, als ihm ein Gedanke durch den Kopf schoss, ein so naheliegender Gedanke, dass er sich hätte schlagen können, weil er ihm nicht längst eingefallen war.
    „Die Lampen!“, rief er begeistert und wirbelte so heftig herum, dass ihn der Erste Ritter sprachlos anstarrte. „Die gottverdammten Öllampen. Das ist unser Weg hier heraus. Wachen, nehmt die Ölkanister und verteilt das Öl in einem Ring um uns! Nehmt zuerst die Reservekanister, aber wenn das nicht reicht, gießt das Öl aus den Lampen dazu! Steht nicht herum, beeilt euch! Wir haben doch noch eine Chance.“
    Die Wachen beeilten sich, seinem Befehl nachzukommen. Jenseits des Lichtkreises hörten sie das angespannte Geraschel der Dämonen. Rupert grinste so breit, dass seine Wangenmuskeln schmerzten.
    „Begreift Ihr, was ich vorhabe, Herr Ritter? Wir müssen nur warten, bis die Dämonen angreifen, und dann das Öl anzünden. Den Bäumen des Düsterwaldes kann das Feuer nichts anhaben, aber die Dämonen werden brennen, und bis sich die Überlebenden von ihrem Schrecken erholt haben und erneut angreifen, haben wir vermutlich den Durchbruch geschafft. Wir können nicht mehr weit vom Waldrand sein.“
    „Es wird eine knappe Sache“, wandte der Erste Ritter zögernd ein.
    „Ich weiß“, antwortete Rupert energisch. „Aber immer noch besser, als uns kampflos in unser Schicksal zu ergeben.“
    Dann traten die Dämonen aus dem Dunkel. Rupert schrie einen Befehl. Ein Dutzend Fackeln tauchte ins Öl. Gelbliche Flammen schossen in die Höhe und

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