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Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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…“
    Ein dumpfes Klatschen unterbrach den Satz, gefolgt von Haralds leisem, schmerzerfülltem Stöhnen. Der König presste ärgerlich die Lippen zusammen und winkte einem Mann seiner Leibgarde.
    „Majestät?“
    „Richtet meinem Sohn Harald und Prinzessin Julia aus, dass ich sie nach dieser Audienz im Thronsaal erwarte. Fügt hinzu, dass ich sie aneinandergekettet die Jauchegruben der Burgställe ausschöpfen lasse, wenn ich noch einen Mucks von ihnen höre!“
    „Ja, Majestät“, sagte der Posten und begab sich eilfertig ins Vorzimmer.
    Der König schüttelte bedächtig den Kopf und wandte sich wieder an die wartenden Bauern. „Tut mir leid. Harald wandelt auf Freiersfüßen.“
    Die Bauern nickten grinsend und schienen sich zum ersten Mal seit Betreten des Audienzsaals ein wenig zu entspannen.
    Der König überlegte fieberhaft, wie er seinen Besuchern die Scheu nehmen könnte. Es war klar, dass sie etwas Wichtiges vorzubringen hatten, aber keiner von ihnen wagte es, den Anfang zu machen. König John beugte sich vor und wählte seine Worte mit Bedacht, doch noch ehe er etwas sagen konnte, wurde die Flügeltür aufgerissen. Der Seneschall kam wütend in den Audienzsaal gehumpelt, gefolgt von einer protestierenden Wache, die er mit einer grimmigen Handbewegung zum Schweigen brachte. Immer noch zornig drang er bis zu den Stufen des Thronpodests vor.
    „Verdammt, Majestät, diesmal müsst Ihr aber wirklich handeln!“
    König John schloss kurz die Augen und wünschte sich sehnsüchtig an irgendeinen anderen Fleck auf der Welt.
    „Was gibt es nun schon wieder, Seneschall?“
    „Die Goblins treiben mich zum Wahnsinn!“ Der Burgverwalter nickte den verwirrten Bauern kurz zu, stützte sich schwer auf seinen Spazierstock und starrte König John finster an. „Ihr hätten das Kleine Volk nie auf der Burg unterbringen dürfen, Majestät. Mit diesem ekelhaften Gelichter gibt es nichts als Ärger. Ich weiß nicht, was in Prinz Rupert gefahren ist, uns diese Plage ins Haus zu schicken. Ich kannte Bordsteinschwalben von den Hügel gräberhöhen, die besser erzogen waren. Erst brauchten wir drei Wochen, um ihnen beizubringen, wie man Klosetts benutzt, und dann drei weitere, bis sie wussten, dass die Dinger sich nicht als Wasch- und Spülbecken eignen. Zur Verteidigung der Burg haben sie bisher nicht das Geringste beigetragen; sie sind jämmerliche Feiglinge und nehmen nur von ihren eigenen Anführern Befehle entgegen. Als Kundschafter machen sie sich ganz gut, wenn ich sie dazu überreden kann, die Sicherheit der Burgmauern zu verlassen; allerdings lassen sie sich nicht davon abhalten, den Dämonen Fallen zu stellen, und vergessen dann, wo die Dinger aufgebaut sind. Ihr glaubt nicht, wie viele Fährtenleser wir dadurch schon verloren haben. Ich gebe zu, die Wilderer sind seitdem auf der Hut, aber das ist ja nicht der Zweck der …“
    „Seneschall“, unterbrach ihn der König mit fester Stimme, „wo genau liegt das Problem? Was haben die Goblins angestellt?“
    Der Seneschall schniefte ein paarmal und betrachtete beleidigt seine Schuhspitzen. „Nun, Majestät, um sie wenigstens einigermaßen sinnvoll zu beschäftigen, überließ ich ihnen die Bewachung der Zinnen. Das schien mir klug, da sie dort oben niemanden stören und kaum Unfug treiben können. Ich hätte es besser wissen müssen. Als aus den Küchen immer mehr Kasserollen und Kessel verschwanden, kam ich dahinter, dass die kleinen Mistkerle sie entwendeten, um darin Pech und Öl zu sieden. Wir kamen dazu, als sie ihre neueste Mischung probeweise über die drei Landgrafen kippten, die gerade von einem Jagdausflug zurückkehrten.“
    König John bemühte sich, entsetzt dreinzublicken, aber die Vorstellung von einem Kessel siedenden Öls, der bedrohlich über den Köpfen der ahnungslosen Landgrafen schwappte, entlockte ihm ein Grinsen, das er diskret hinter vorgehaltener Hand und einem leisen Hüsteln verbarg.
    „Wurde einer der Landgrafen verletzt?“, fragte er den Burgverwalter, als er seine Stimme wieder im Griff hatte.
    „Nicht verletzt, Majestät, aber wenn sie keine Umhänge und Kettenhemden getragen hätten …“
    Einige der Bauern begannen auch, heftig zu husten. Anscheinend waren die Landgrafen auch außerhalb der Burg nicht sonderlich beliebt. König John beschloss, der Sache bei Gelegenheit nachzugehen; Verbündete gegen die Barone konnte er immer gebrauchen.
    „Es freut mich, dass niemand zu Schaden kam“, sagte er ruhig. „Wie nahmen die

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