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Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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täusche ich mich, aber soviel ich weiß, kann bei Teleportation eine ganze Menge schiefgehen.“
    „Oh, hunderterlei“, bestätigte der Erzmagier. „Deshalb werden die entsprechenden Zauber heute fast nicht mehr verwendet. Außer in Zwangslagen.“
    Rupert erklärte mit Nachdruck: „Ich habe meine Männer nicht quer durch das Waldland und die lange Nacht geführt, um sie jetzt der Laune eines Magiers zu opfern! Seht Euch doch an! In Eurem Zustand ist eine Teleportation gefährlicher als ein Kampf gegen die Dämonen!“
    Der Magier sah ihn fest an. „Rupert, wenn es eine andere Möglichkeit gäbe, die Burg rechtzeitig zu erreichen, ergriffe ich sie. Aber es gibt keine. Teleportation ist unsere einzige Hoffnung.“
    „Ein Teleport kann uns alle umbringen! Hört zu, wenn es nur um mich und meine Leute ginge, dann würde ich den Versuch wagen. Aber ich kann nicht zulassen, dass Ihr Euer Leben aufs Spiel setzt. Ihr seid die letzte Hoffnung des Waldlands. Ohne Euch müssen wir uns der Finsternis ergeben.“
    „Verlasst Euch nicht auf mich“, sagte der Zauberer. „Das könnte ein schmerzlicher Fehler sein.“ Seine Stimme klang gedämpft, müde und sehr bitter. „Ich habe zu lange allein gelebt, um mich irgendwelchen Träumen hinzugeben, Rupert. Ich bin längst nicht mehr so mächtig wie früher, und ich war nie so mächtig, wie es die Legenden gern darstellen. Ich hatte Talent, aber ich verschwendete es für Wein und Frauen, wie der Erste Ritter ganz richtig feststellte. Ich stehe dazu; ich hatte meine Gründe. Gute Gründe. Aber erwartet nicht zu viel von meiner Zauberkunst! Ich kann den Dämonenprinzen nicht einfach mit einem Fingerschnippen verschwinden lassen. Alles, was noch an Talent, Kenntnissen und hinterhältigen Tricks in meinem Hirn gespeichert ist, steht Euch zur Verfügung, und wenn ich es schaffe, uns vor dem Vollmond in die Burg zu bringen, ist das schon eine große Hilfe. Aber für Euren Kampf braucht Ihr mich nicht unbedingt, Rupert. So wichtig bin ich nicht mehr und war es nie, wenn man es recht betrachtet.“
    Rupert schüttelte langsam den Kopf. „Ich zweifle nicht an Eurer Zauberkunst. Es ist das Weinglas in Eurer Hand, das mich beunruhigt. Betrunken macht jeder Fehler.“
    Der Erzmagier grinste schief. „Ich bin betrunken kein Meister meines Fachs, aber nüchtern bringe ich noch weniger zustande. In meinem alten Hirn spuken zu viele Erinnerungen herum, zu viele traurige Erinnerungen. Nur ein guter Tropfen hält sie in Schach. Der Erste Ritter hat recht. Ich hatte das Zeug zum Meister aller Magier. Ich hätte ein Märchenheld werden können. Leider habe ich es einfach nicht hinbekommen. Nicht jeder schafft das. Unterm Strich bin ich nicht aus dem Holz geschnitzt, aus dem man Helden macht. Ich bin weder ausnehmend mutig noch ausnehmend gescheit. Ich besitze ein gewisses Talent zur Magie und habe sie mein Leben lang studiert, aber Eure Familie erwartete immer so verdammt viel von mir! Jedesmal, wenn eine neue magische Bedrohung auftauchte, schickten sie mich los, gleichgültig, ob ich Kopf und Kragen riskierte oder nicht. Für jede Bestie, jeden Dämon, jede Naturkatastrophe war ich zuständig … irgendwann hatte ich es satt. Die Verantwortung, den Druck, die Angst. Damals begann ich zu saufen. Am Anfang half es. Aber Eure Familie lud mir immer mehr Verantwortung auf, bis ich unter der Last zusammenbrach. Einfach so. Dann verliebte ich mich in eine Dame, die einem anderen den Vorzug gab, und … eine hinlänglich bekannte Geschichte, schätze ich.
    Schaut, Rupert, damit möchte ich sagen … Euer Besuch könnte einen Neuanfang für mich bedeuten. Verlangt nicht, dass ich zu trinken aufhöre, denn das schaffe ich nicht. Aber wenn Ihr mir vertraut, werde ich mein Bestes geben. Das verspreche ich.“
    Rupert sah den Erzmagier lange an. Die neugewonnene Jugendlichkeit des Magiers konnte nicht verbergen, dass er die Schultern müde hängenließ, aber noch trug er den Kopf hoch und wartete gespannt auf Ruperts Antwort. Der Prinz legte ihm schmunzelnd eine Hand auf den Arm.
    „Bereitet die Teleportation vor“, sagte er. „Es wäre ein langer, mühsamer Marsch zurück durch den Düsterwald, und ich will den Rest meiner Leute unversehrt heimbringen.“
    „Danke, Hoheit“, entgegnete der Zauberer. „Ihr werdet es nicht bereuen, versprochen.“

    Zeit verging, und die Nacht schritt langsam voran. Der blaufleckige Mond warf sein blasses Licht, als der Zauberer die Männer zusammenrief und in

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