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Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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fiebrig. Er befand sich offensichtlich nicht in der Verfassung weiterzureiten, aber das Einhorn wusste, dass Ruperts Stolz ihn zwingen w ü rde, es zumindest zu versuchen.
    „Rupert …“, sagte das Einhorn.
    „Ja?“
    „Warum f ü hrst du … mich nicht eine Weile am Z ü gel? Du wei ß t, wie leicht ich in diesem Schlamm ausrutsche.“
    „Ja“, sagte Rupert. „Gute Idee. Das werde ich tun.“
    Er nahm entkräftet den Z ü gel und marschierte mit h ä ngendem Kopf los. Langsam, mit Bedacht f ü hrte ihn das Einhorn an dem reglosen Kokon vorbei und den Pfad entlang, der immer tiefer in den Schlingforst vordrang.

    Zwei Tage sp ä ter sa ß Rupert wieder im Sattel und n ä herte sich rasch der Grenze zwischen Schlingforst und Düsterwald. Seine Schmerzen waren dank eines Beutels mit Heilkr ä utern, den ihm der Hofastrologe vor Antritt seiner Reise aufgedrängt hatte, so gut wie ausgestanden, und obwohl er mehr als einmal bedauerte, keinen Spiegel zu besitzen, hatte er das Gef ü hl, der Schorf ü ber den Gesichtswunden heile ordentlich ab. Alles in allem war Rupert etwas fröhlicher oder zumindest nur noch leicht depressiv.
    Er sollte einen Drachen t ö ten, aber genau genommen hatte seit ewigen Zeiten niemand mehr ein solches Untier gesehen, weshalb Drachen eigentlich nur noch in Legenden vorkamen. Rupert empfand mittlerweile eine gewisse Ern ü chterung in Bezug auf Legenden; sie verweilten endlos bei Ehre und Ruhm und lie ß en daf ü r die wichtigen Dinge weg, etwa wie man wen oder was auch immer t ö tete, ohne selbst get ö tet zu werden. Die Auskunft, dass man zu diesem Zweck „reinen Herzens“ sein m üss e, war keine gro ß e Hilfe, wenn man es mit einem Drachen zu tun hatte.
    „Ich wette, meiner speit Feuer“, dachte Rupert tr ü bsinnig. Er arbeitete gerade m ü hsam an einer logischen Begr ü ndung, die es ihm erm ö glichen w ü rde, an den Hof zur ü ckzukehren, und nur ein wenig das Gesicht zu verlieren, als sich seine Blase bemerkbar machte. Rupert lenkte das Einhorn seufzend an den Wegesrand. Wieder ein Punkt, den die Barden nie erw ä hnten.
    Er stieg ab und ging daran, die komplizierten Klappen zu ö ffnen, die seine Lenden sch ü tzten. Er schaffte es gerade noch rechtzeitig und pfiff laut vor sich hin, w ä hrend er gegen einen Baumstamm pisste. Wenn er nicht bald seine nervöse Blase in den Griff bekam, w ü rde er der erste und einzige Held sein, der mit offenem Hosenstall in die Schlacht ritt …
    Dieser Gedanke gab den Ausschlag, und sobald er sein Gesch ä ft erledigt hatte, machte sich Rupert daran, seine R ü stung auszuziehen. Er hatte das gottverdammte Blech nur getragen, weil man ihm versichert hatte, es sei nach alter Tradition ein Muss f ü r jeden, der auszog, um Heldentaten zu vollbringen. „Schei ß tradition“, dachte Rupert gl ü cklich, und seine Laune besserte sich mit jedem verbeulten Teil, das in den Morast am Wegesrand fiel. Nach kurzem Ü berlegen beschloss er, wenigstens die eisengenieteten Stiefel zu behalten; möglicherweise bekam er ja Gelegenheit, jemandem einen Tritt zu versetzen. In Lederwams, Reithose und seinem besten Umhang f ü hlte sich Rupert zum ersten Mal seit Wochen bequem gekleidet. Zugegebenermaßen f ü hlte er sich auch verwundbar, aber wenn er bedachte, wie viel Pech er in j ü ngster Zeit gehabt hatte, w ä re das Ding vermutlich irgendwann an ihm festgerostet.
    „Ich hasse Gras“, sagte das Einhorn griesgrämig.
    „Warum frisst du es dann?“, fragte Rupert, w ä hrend er seinen Schwertgurt umschnallte.
    „Ich bin hungrig“, sagte das Einhorn und kaute angewidert, „und da wir schon seit Wochen kein anst ä ndiges Futter mehr haben …“
    „Was st ö rt dich an Gras?“, fragte Rupert sanft. „Pferde fressen es st ä ndig.“
    „Ich bin kein Pferd!“
    „Das habe ich nie behauptet …“
    „Ich bin ein reinrassiges Einhorn und habe Anspruch darauf, ordentlich versorgt zu werden. Mit Hafer, Gerste und …“
    „Im Schlingforst?“
    „Hasse Gras“, murmelte das Einhorn. „Das Zeug bl ä ht.“
    „Versuch ’ s mal mit einer Handvoll Disteln“, schlug Rupert vor.
    Das Einhorn warf ihm einen entrüsteten Blick zu. „Habe ich auch nur entfernte Ä hnlichkeit mit einem Esel?“, erkundigte es sich drohend.
    Rupert schaute weg, um sein Grinsen zu verbergen, und entdeckte ein Dutzend Goblins, die lautlos aus den Schatten traten und ihm den Weg versperrten. Sie waren etwa einen Meter gro ß , d ü rr wie Vogelscheuchen,

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