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Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Stück zurück in die Kammer zu tragen. Die Dämonen beobachteten sie aus dem Dunkel, machten aber keine Anstalten, ihnen zu folgen.
    „Wir müssen hier raus!“, sagte Bodeen schrill.
    „Stimmt“, sagte Julia ruhig. „Wir ziehen uns Schritt für Schritt zur Eingangstür zurück. Keine hastigen Bewegungen, nichts, was sie reizen könnten. Ruhe bewahren, dann schaffen wir auch das noch unversehrt.“
    „Aber es sind Dämonen! Ihr habt gesehen, was sie dem Seneschall angetan haben!“
    „Na und?“, fauchte Julia. „Rammt einen Schritt kalten Stahls durch sie hindurch, und sie sterben genauso wie Menschen! Ich muss es wissen, ich habe es ausprobiert, erinnert Ihr euch?“
    „Wie viele dieser verdammten Dinger lauern denn da im Dunkeln?“, fragte Bodeen ruhiger, und Julia entspannte sich etwas.
    „Höchstens ein Dutzend.“
    „Warum folgen sie uns nicht?“
    „Keine Ahnung. Möglicherweise blendet sie die plötzliche Helligkeit vom Fenster, und sie können nicht abschätzen, wie viele wir sind.“
    „Sobald ihnen das klar wird, haben wir ein Problem.“
    „Richtig. Wie weit noch bis zur Tür?“
    Bodeen warf einen Blick über die Schulter. „Wir sind fast da. Wie geht es dem Seneschall?“
    „Ich weiß nicht. Es hat ihn ziemlich schlimm erwischt.“
    „Wie schlimm?“
    „Schlimm genug – und er ist der Einzige, der den Weg hier heraus kennt.“
    „Na, toll“, sagte Bodeen.
    Sie hatten es fast bis zur offenen Tür geschafft, als die Dämonen aus ihrer Dunkelheit hervorbrachen. Ihre Augen leuchteten blutrot, und die aschfahlen, verkrüppelten Körper schossen durch das Halbdunkel wie missgestaltete Gespenster. Julia und Bodeen warfen den Seneschall in den Vorraum und sprangen dann hinter ihm her. Bodeen schlug die Tür vor der Dämonenmeute zu, schob dann sein Schwert in die Scheide und hielt mit beiden Händen die Klinke fest, um zu verhindern, dass die Verfolger die Tür aufrissen.
    „Schließt ab!“, rief er Julia zu.
    „Hier ist kein Schlüssel!“
    „Gibt es Riegel?“
    Es gab zwei, oben und unten. Beide waren festgerostet, und Julia lockerte unter Aufbietung aller Kräfte den oberen. Die Tür erzitterte unter dem Andrang der Dämonen. Krallen schürften am Holz entlang. Julia hämmerte den Bolzen in die Führung und wandte sich fieberhaft dem unteren Riegel zu. Er war so durchgerostet, dass er brach, als sie ihn zu bewegen versuchte. Julia und Bodeen sahen einander an.
    „Diese Tür wird sie nicht lange aufhalten“, sagte Bodeen.
    „Muss sie auch nicht“, sagte der Seneschall. „Wir müssen sie ins Zählkontor führen.“
    Julia und Bodeen fuhren herum und sahen, wie sich der Seneschall schwankend aufrichtete. Sein Gesicht war leichenblass und blutverkrustet, aber sein Blick wirkte wieder klar. Bodeen war mit zwei Schritten bei ihm, um ihn zu stützen, und der Seneschall nickte ihm dankbar zu.
    „Die Dämonen werden jeden Augenblick die Riegel sprengen. Bodeen, helft mir durch die Tür dort ins Zählkontor. Prinzessin, Ihr folgt uns, bleibt jedoch lange genug im Eingang stehen, damit die Dämonen Euch sehen. Erst dann weicht zurück und schließt Euch uns an. Die Dämonen dürfen Euch nicht aus den Augen verlieren, aber auch nicht erwischen. Verstanden?“
    „Nicht ganz“, entgegnete Julia. „Seid Ihr sicher, dass Ihr wisst, was Ihr tut?“
    „Natürlich“, blaffte der Seneschall gereizt. „Ich weiß immer, was ich tue – und nun reicht mir die Laterne!“
    Julia und Bodeen wechselten einen Blick. Die Tür zum Vorzimmer erbebte unter den Fäusten der Dämonen.
    „Was soll’s“, sagte Julia achselzuckend und reichte dem Seneschall die Laterne. „Ein kurzes Leben, aber ein interessantes. Bringt ihn nach drüben, Bodeen, ich halte inzwischen die Stellung.“
    Bodeen nickte und trug den Seneschall mehr, als er ihn führte, aus dem Vorzimmer ins Zählkontor . Julia warf einen Blick über die Schulter und beobachtete die bebenden Holzbohlen. Das einzige Licht in dem engen, kleinen Raum drang durch die offene Tür vor ihr. Julia strich unsicher über ihr Schwert. Ihr dunkler Schattenriss im hellen Eingang gab ein hervorragendes Ziel ab. Sie runzelte die Stirn und zog sich dann von der ächzenden Tür in die Schatten neben dem Zählkontor zurück. Sie wollte sich den Dämonen zeigen, aber erst dann, wenn sie bereit war. Da gab das verrostete Metall nach, der Riegel riss aus der Führung, und die Tür flog auf. Die fahlen Dämonen quollen in den Vorraum wie Maden über ein Stück

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