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Das Reich der Dunkelheit

Das Reich der Dunkelheit

Titel: Das Reich der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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und eilte zu seiner Geliebten, die reglos auf der Bettstatt lag. „Alexia, meine Liebste!“
    „Wir sind am Ende unseres gemeinsamen Weges angelangt“, flüsterte die Prinzessin. „Alles ist vorbei … Es tut mir so leid … Verzeih mir, dass ich dir so viele Schmerzen zugefügt habe …“
    „Ich werde dich holen“, versprach Arturo ihr. „Ich werde noch einmal in den Abgrund des Todes hinabsteigen!“
    „Das ist unmöglich, mein Geliebter“, antwortete sie mit immer schwächer werdender Stimme.
    „Der Drache wird mir helfen.“
    „Du wirst seine Höhle nicht finden … Wir werden uns nie mehr wiedersehen … Ich bin tot … Du bist unsterblich.“
    Voller Verzweiflung sah Arturo, wie Alexia ihr Leben aushauchte. Er legte die Hand auf ihre Stirn. Sie war kalt wie Eis. Der Tod hatte sie mit sich fortgenommen.
    „Verfluchter Adragón!“, schrie Demónicia. „Verflucht seist du, Arturo!“
    Arturo wandte sich von Alexia ab und sagte zu der Finsteren Zauberin: „Demónicia, du bist schlimmer als die Mutanten, die du in die Welt gesetzt hast! Du verdienst kein Erbarmen. Schon lange hast du aufgehört, ein menschliches Wesen zu sein … Aber ich habe beschlossen, dich nicht zu töten. Ich werde dich leben lassen, damit du mit ansehen kannst, wie dein Körper sich langsam auflöst und verfault. Niemals sollst du deine Tochter im Abgrund des Todes sehen! Ich werde deinen Tod verhindern. Du wirst unter ständiger Bewachung stehen, damit du dich nicht selbst umbringen kannst. Du wirst niemals hier rauskommen! Wache!“
    Die schwere Kerkertür öffnete sich, und zwei Wachsoldaten betraten die Zelle. Entsetzt starrten sie auf die Szene, die sich ihnen bot. Arturo hob Alexia auf die Arme und ging mit ihr hinaus.
    „Lasst diese Hexe nicht aus den Augen!“, befahl er den Männern. „Ich brauche sie lebend! Sie darf keinen Augenblick allein sein! Strengste Bewachung!“

XX
    D AS P HANTOM VON F ÉRENIX
    E SCORIA IST ZUVERLÄSSIG. Ihre Informationen über den Aufenthalt des Waffenhändlers sind korrekt.
    Das fragliche Haus ist von einer hohen Mauer umgeben. Einige Fenster sind erleuchtet, demnach sind die Bewohner zu Hause.
    Sie müssen sich sehr sicher sein, denn nichts deutet darauf hin, dass sie Wachposten aufgestellt haben. Aber ich bin vorsichtig, vielleicht gibt es ja Überwachungskameras. Ich bin ganz in Schwarz gekleidet, und auf dem Kopf trage ich eine ebenfalls schwarze Skimütze. So verschmelze ich vollständig mit der Dunkelheit. Ich glaube, von nun an werde ich mich immer schwarz kleiden.
    Ich nähere mich der Mauer. Bevor ich hinaufsteige, schaue ich mich nach allen Seiten um. Bei solchen Leuten weiß man ja nie.
    Nichts zu sehen, nichts zu hören. Alles scheint in Ordnung zu sein.
    „Adragón!“, flüstere ich. „Hebe mich auf die Mauer!“
    Der Drache wird lebendig und umkreist mich. Ich knöpfe mein Hemd auf. Die Buchstaben lösen sich von meinem Oberkörper, fliegen um mich herum und bilden große Flügel auf meinem Rücken. Ich bewege sie ein wenig, und es gelingt mir, die Mauer zu erklimmen. Die Buchstaben kehren an ihren Platz zurück. So ist es unauffälliger.
    Ich schaue in den Garten. Alles ist unverändert ruhig. Anscheinend erwartet niemand meinen Besuch. Doch ich muss auf der Hut sein. Bestimmt sind sie bewaffnet. Ich habe das Überraschungsmoment auf meiner Seite, und diesen Vorteil will ich mir zunutze machen.
    Geduckt schleiche ich über die Mauer, die ziemlich breit ist.
    Die Haustür öffnet sich, und heraus tritt ein Mann mit einer Maschinenpistole. Es ist einer der Typen, die, als Kellner verkleidet, versucht haben, die Stiftung auszurauben. Ich würde ihn unter Tausenden wiedererkennen.
    Ich schleiche weiter über die Mauer. Der Mann hat sich nicht vom Fleck gerührt. Er hat sich eine Zigarette angezündet und genießt es, allein zu sein und ungestört zu rauchen.
    Ein zweiter Mann kommt heraus. Ich kenne ihn nicht. Er muss neu in der Bande sein. Er nimmt einen Schluck aus einer Flasche, dann reicht er sie dem Typen mit der Maschinenpistole, der jedoch ablehnt. Die beiden sind groß und kräftig, wie zwei Bären; ich darf ihnen keine Gelegenheit geben, mir ihre Stärke zu beweisen. Ich bin hier, um ein Problem zu lösen, nicht, um mein Leben aufs Spiel zu setzen.
    Ich gelange zu einer Stelle der Mauer, an der ich nicht weiterkomme. Also gebe ich mir einen Ruck, springe hinab in den Garten und lande im Gras.
    Ich warte kurz, um sicherzugehen, dass niemand etwas gehört

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