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Das Reich der Dunkelheit

Das Reich der Dunkelheit

Titel: Das Reich der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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alles war sinnlos geworden. Hatte er doch soeben die Frau getötet, die er liebte! Und das auch noch eigenhändig mit dem alchemistischen Schwert, jener magischen Waffe, die er nur der Ehre und der Gerechtigkeit willen gebrauchen wollte, so jedenfalls hatte er es geschworen. Sein erstes Opfer aber war ausgerechnet Alexia geworden! Wäre in diesem Augenblick die Welt um ihn herum untergegangen, er hätte es nicht einmal bemerkt.
    Immer wieder sah er die grauenhafte Szene vor sich. Er versuchte, dem Lauf der Ereignisse eine andere Wendung zu geben, doch es gelang ihm nicht. Diese Tragödie würde seinem Gedächtnis auf immer eingebrannt bleiben, mit Feuer und Schwert, und niemand würde daran etwas ändern können. Bis in alle Ewigkeit würden ihn Gewissensbisse quälen und seine Eingeweide zerfressen.
    Behutsam schwebte Arturo hernieder, bis seine Füße wieder den Sandboden berührten. Völlig verzweifelt ging er zum Fluss und beugte sich über das kristallklare Wasser, in dem sich sein Gesicht mit dem Drachenbuchstaben spiegelte. Sein Antlitz bewegte sich leicht schaukelnd auf der glatten Oberfläche; von kleinen Wellen zerrissen, schwamm es Stück für Stück davon.
    ***
    I N JENER N ACHT war er zum Fluss gegangen, um allein zu baden, so wie er es immer tat, wenn ihn die Verzweiflung packte. In sanftenWellen strömte das Wasser um seinen Körper, was ihm vorübergehend etwas Trost spendete und ihm half, seine immer schlimmer werdenden Albträume zu vergessen. Das kalte Wasser schien ihm ein guter Begleiter, da er sich nichts sehnlicher wünschte, als diese Welt zu verlassen, um sich mit seiner toten Geliebten zu vereinen und in der Nähe seiner ermordeten Soldaten zu sein.
    Plötzlich wurde die Strömung heftiger und holte Arturo in die Wirklichkeit zurück. Er fragte sich, ob der Grund dafür war, dass die Schneeschmelze eingesetzt hatte und der Wasserpegel stieg. Doch er verwarf den Gedanken sogleich wieder. Irgendetwas durchquerte flussaufwärts den Wasserlauf, und die Höhe der Wellen ließ darauf schließen, dass es sich um etwas sehr Großes handeln musste.
    Arturo war alarmiert. Rasch stieg er aus dem Wasser, lief zu seinem Pferd, legte die Unterkleider und die Tunika an und lauschte dem näher kommenden Gewieher und Getrappel von Pferden. Wachsam zog er sein Schwert und kletterte auf eine dicht belaubte Eiche.
    Im Schein des Vollmondes konnte er beobachten, wie rund vierzig schwer bewaffnete Männer in schwarzen Mänteln nahezu lautlos auf Ambrosia zuritten.
    Demoniquianer, dachte Arturo, und damit hatte er zweifellos recht. Er sprang vom Baum und lief zu einem Felsen, an dem die Eindringlinge binnen Kurzem vorbeikommen würden. Eilig kletterte er hinauf und rief den Fremden energisch zu: „Halt! Keinen Schritt weiter! Was sucht ihr hier, Männer des Demónicus?“
    Überrascht vernahm General Nórtigo die fremde Stimme. Seine Leute hatten doch bereits zwei emedianische Patrouillen ausgeschaltet und ihm versichert, dass der Weg frei sei und sie in diesem Waldstück auf keine weiteren Wachposten treffen würden.
    „Wie kannst du es wagen?“, rief er. „Wer schickt dich?“
    „Antworte du zuerst auf meine Frage!“, forderte Arturo sein Gegenüber auf, wobei er das Schwert auf den General gerichtet hielt. „Was wollt ihr hier?“
    Nórtigo musterte die schwarz gekleidete Gestalt, die ihm den Weg versperrte. Sogleich erkannte er, dass der Kerl alleine und nicht geradevon kräftiger Statur war. Zwei seiner Soldaten würden genügen, um mit ihm fertig zu werden.
    „Súrfalo, Estiquio, schafft mir diesen Schwachsinnigen vom Hals!“, befahl er.
    Zwei finster dreinblickende Männer, der eine mit einer Keule, der andere mit einer zweischneidigen Wikingeraxt bewaffnet, kamen drohend auf Arturo zu. Der rührte sich nicht von der Stelle. Ihm war klar, dass die beiden Soldaten kurzen Prozess mit ihm machen wollten. Aber sie waren zu sehr von sich eingenommen.
    Súrfalo näherte sich von rechts, Estiquio von links. Offenbar hatten sie vor, ihn von beiden Seiten gleichzeitig zu attackieren. Eine todsichere Taktik. Siegessicher grinsten sie ihr Opfer an, um ihm zu bedeuten, dass seine Lage aussichtslos war. Schon hob Estiquio die Axt, während Súrfalos Keule durch die Luft wirbelte wie ein Windmühlenflügel.
    Doch Arturos Schwert sauste mit solcher Geschwindigkeit auf sie nieder, dass die Bewegung im silbernen Mondschein kaum wahrzunehmen war. Die scharfe Klinge durchtrennte Súrfalos Hals und schlitzte Estiquios

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