Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Reich der Finsternis - Verdammt: Band 2 (German Edition)

Das Reich der Finsternis - Verdammt: Band 2 (German Edition)

Titel: Das Reich der Finsternis - Verdammt: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
Vom Netzwerk:
Romanen. Das kannst du natürlich nicht verstehen.«
    Mona sah, wie gekränkt Kylah war. »Warum denn nicht?«
    »Weil du ja offensichtlich keine Rücksicht darauf nehmen musst, wenn sich dein Großvater Sorgen um dich macht, weil du plötzlich verschwindest.«
    Kylah schwieg, doch Mona sah, wie es in ihr arbeitete. Rasch lenkte sie die Aufmerksamkeit aller wieder auf das aufregende Thema der Schatzsuche und auf Finola, die ungehalten an ihrer Jeans zupfte.
    »Wo müssen wir hin? Kannst du uns den Weg zeigen?«
    Nun wieder im Mittelpunkt, schenkte Finola ihr ein gnädiges Lächeln. »Aber ja«, sagte sie. »Den Weg solltet selbst ihr finden. Wir müssen auf den Dachboden hinauf.«
    Und schon lief sie hinaus. Mona sah nicht, wie sie es schaffte, die Wohnzimmertür zu öffnen. An die Klinke reichte sie nicht heran. Und dennoch schwang die Tür einen Spalt weit auf, sodass die Koboldin hindurchschlüpfen konnte.
    Die Freunde und Brock liefen ihr nach. Cera folgte ihnen aufgeregt mit dem Schwanz wedelnd. Ihr entging nicht, dass etwas Außergewöhnliches vor sich ging. Sie drückte sich eng an Monas Beine und ließ die ungewöhnlichen kleinen Wesen nicht aus den Augen. Zumindest war sich Mona sicher, dass sie sie wahrnehmen konnte. Wenn sie sie nicht richtig sehen konnte, dann zumindest riechen.
    »Der Schatz ist hier im Haus auf dem Dachboden versteckt?«, rief Patrick ungläubig.
    »Das kann ich kaum glauben«, murmelte Kylah. »Dann hätte ihn längst jemand entdeckt.«
    »Ich hoffe, sie führt uns nicht nur an der Nase herum«, meinte Brock mit sorgenvoller Miene. »Das würde ich ihr durchaus zutrauen. Sie hat manches Mal eine seltsame Art von Humor, sogar für einen Kobold.«
    »Ich kann mir auch kaum vorstellen, dass der Schatz hier auf dem Dachboden Hunderte von Jahre unentdeckt geblieben sein soll«, meinte Mona und fügte dann an: »Ist das Haus denn überhaupt schon so alt?«
    »Eine gute Frage«, brummte Patrick.
    Sie hatten den kurzen Flur im oberen Stockwerk erreicht. Finola wartete am Ende vor der offenen Tür, hinter der eine schmale, steile Stiege zum Dachboden hinaufführte. Die Zwillinge hatten ihn in ihren ersten Tagen in Irland bereits in Augenschein genommen und außer Gerümpel nichts Spannendes entdeckt. Und nicht nur sie schienen Zweifel zu hegen, dass es dort oben einen Schatz geben könnte. Brock, der sich neben Finola sicher am besten hier im Haus auskannte, lief auf sie zu und packte sie am Ärmel.
    »Finola, das hier ist kein Spiel zu deiner Belustigung. Hier geht es um eine ernste Sache, ist dir das klar?«
    Die Koboldin riss sich los. »Das ist mir durchaus bewusst. Hältst du mich für dumm?«
    »Nein, aber für launenhaft und leichtfertig«, gab Brock zurück.
    »Vielen Dank«, rief sie beleidigt und verschwand unvermittelt.
    »Lass dass«, herrschte Brock sie an. »Sag uns lieber: Ist der Schatz wirklich dort oben auf dem Dachboden versteckt?«
    »Nein«, kam ihre Stimme aus dem Nichts. Die drei Kinder stöhnten auf. Mona fühlte sich wie ein Ballon, aus dem plötzlich alle Luft entwich.
    »Dann hast du uns angelogen?«, brauste Brock auf.
    »Nein«, lautete die schlichte Antwort.
    »Aber du sagtest doch …«
    Finola unterbrach ihn. »Ich habe nie behauptet, dass der Schatz auf dem Dachboden liegt. Ich sagte nur, wir müssen dort hinauf, um ihn zu finden!« Sie wurde wieder sichtbar. Ihre ganze Haltung drückte aus, wie ungerecht sie sich behandelt fühlte.
    »Und was ist dann dort oben?«, verlangte Patrick zu wissen.
    »Der Schlüssel«, verkündete Finola stolz. »Ich bin die Hüterin des Schlüssels. Ich habe ihn selbst versteckt und ihn über Jahre und Jahre hinweg so gut bewacht, dass nicht einmal Brock etwas davon weiß.«
    Mona begann wieder Hoffnung zu schöpfen, Brock jedoch schien noch immer misstrauisch.
    »Sag mir, wer hat dir den Schlüssel gegeben, und wie kommt es, dass ich nie etwas davon erfahren habe? Weder du noch ich sind so alt, dass wir behaupten könnten, zu der Zeit, als die Legende ihren Anfang nahm, bereits existiert zu haben. Wir Kobolde werden zwar alt, aber nicht so alt!«
    »Du warst nicht immer im Haus«, erinnerte ihn Finola. »Du bist nicht nur einmal einem O’Connor gefolgte, der seine Heimat verließ. Ich bin stets dem Haus treu geblieben.«
    Sie wandte sich ab und sprang mit erstaunlicher Leichtigkeit die Treppe hinauf, deren Stufen für sie eigentlich ein echtes Hindernis hätten sein müssen. Die anderen folgten ihr. Für Cera waren die steilen

Weitere Kostenlose Bücher