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Das Reich der Finsternis - Verdammt: Band 2 (German Edition)

Das Reich der Finsternis - Verdammt: Band 2 (German Edition)

Titel: Das Reich der Finsternis - Verdammt: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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Stufen nicht leicht zu überwinden, doch die Hündin wollte auf keinen Fall zurückbleiben, und so halfen die Kinder ihr, bis sie alle oben waren. Neugierig sahen sich die Kinder auf dem Dachboden um. Während Patrick und Mona ja schon einmal hier gewesen waren, betrat ihn Kylah zum ersten Mal, zumindest behauptete sie das.
    Der Boden erstreckte sich von einer Giebelwand des Hauses zur anderen und wurde an seinen Längsseiten von den beiden Dachflächen begrenzt, die vom First aus in steilem Winkel bis zum Boden hinabführten. Man konnte bis ins Gebälk sehen und die Unterseite der Ziegel erahnen. An einigen Stellen drang ein wenig Licht ein. Das Dach schien außerdem nicht recht dicht zu sein. Das Holz roch modrig und war schwarz verfärbt, und auch auf dem Boden waren Spuren von Nässe zu erkennen. Die Ostseite dagegen schien besser erhalten. Vor allem dort stapelten sich alte Möbel, allerlei längst vergessener Kleinkram und jede Menge Kisten und Schachteln, in denen sie bei einer kurzen Stichprobe von altem Spielzeug bis über Kleider, die bestimmt niemand mehr tragen würde, nichts Interessantes fanden. Brock blieb in der Mitte des Dachbodens stehen. Cera steckte ihre Nase in jede Ritze und wirbelte eine Menge Staub auf, der nicht nur sie zum Niesen brachte. Mona rief sie streng zu sich und befahl ihr, sich neben die Treppe zu legen. Widerstrebend gehorchte die Hündin.
    Die beiden winzigen Giebelfenster ließen ein wenig Licht herein. Zusätzlich kam den Kindern ihre neue Art zu sehen zugute, seit sie ihre Augen mit dem Wasser der Quelle der Sehenden benetzt hatten. Die beiden magischen Wesen leuchteten hell im Dämmerlicht, und auch die Gegenstände und Kisten verströmten einen Schimmer von unterschiedlicher Farbe und Helligkeit.
    »Also, nun raus mit der Sprache, Finola. Wo ist dieser Schlüssel zum Schatz?«
    Die Koboldin reckte sich und drehte sich um ihre Achse, bis sie sicher sein konnte, dass alle Augen auf sie gerichtet waren. Dann verschwammen ihre Konturen. Noch einmal setzte sie ihre Magie ein, um sich vor den menschlichen Augen und selbst vor Brock unsichtbar zu machen.
    Der Hauswichtel seufzte. »Nun lass doch diese Kindereien!«
    »Geduld, Geduld«, kam eine Stimme aus dem Nichts. Mona, Patrick und Kylah suchten in jeder Ecke, konnten Finola aber nicht finden, während Brock einfach mit vor der Brust verschränkten Armen in der Mitte des Dachbodens stehen blieb.
    »Finola, wir warten!«, rief er schließlich ungeduldig. »Sollen wir uns hier etwa die Beine in den Bauch stehen, bis Mrs O’Connor zurückkommt?«
    Ein Kichern umwehte sie, das Mona nicht unbekannt erschien, nur dass es sie dieses Mal nicht ängstigte und schon gar nicht in die Flucht schlug. Doch was sollte man auch von so etwas halten, wenn man nicht an Kobolde und andere magische Wesen glaubte?
    »Da ist sie!«, rief Kylah unvermittelt.
    Richtig. Mit wichtiger Miene stolzierte die Koboldin auf sie zu, eine kleine Holzkiste in den Händen, die recht alt wirkte. Für einen Schatz war sie eindeutig zu klein, doch für einen Schlüssel?
    Finola setzte das Kästchen vor Brock auf den Boden. Dann kniete sie sich nieder, hob den Deckel und zog einen rostigen Schlüssel von der altmodischen Art heraus, wie man sie heute nur noch selten findet. Kylah und die Zwillinge rückten noch ein wenig näher, um ihn genau in Augenschein zu nehmen. Mona nahm ihre Brille ab und polierte sie an ihrem T-Shirt, ehe sie sie wieder auf die Nase schob. Alt war der Schlüssel und ein wenig rostig, größer als ein normaler Zimmerschlüssel, aber alles in allem schien an ihm nichts Besonderes.
    »Der Schlüssel zum Schatz!«, sagte die Koboldin feierlich und warf mit Schwung ihre langen roten Locken zurück.
    Sie sah in die Runde und wartete auf irgendeine Reaktion, doch die drei Kinder schwiegen. Es war Brock, der wieder die Initiative ergriff.
    »Das ist ja schön und gut, aber wo ist nun die Schatztruhe oder wozu der Schlüssel auch immer dient, versteckt?«
    Finola hob die Achseln. »Das weiß ich nicht.«
    Patrick verdrehte die Augen. »Ich fasse es nicht. Jetzt haben wir einen Schlüssel, der zu einem Schatz gehört, aber keine Ahnung, wo dieser sein soll. Das hilft uns kein bisschen weiter.«
    »Da hat er recht«, stimmte ihm Brock zu.
    »Warum hast du dann behauptet, das Geheimnis zu kennen, wie man den Schatz findet?«, wollte Mona wissen, die sich an die genauen Worte der Koboldin zu erinnern versuchte.
    Finola wehrte ab. »Nein, nein, das habe ich

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