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Das Reich der Sieben Städte

Das Reich der Sieben Städte

Titel: Das Reich der Sieben Städte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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das Tier von den Schultern gerissen. Dann hatte er den fauchenden Leoparden im Nacken und in Höhe der Hinterbeine am Fell gepackt, ihn mit aller Kraft gegen einen Felsblock geschleudert und ihm auf diese Weise den Schädel zerschmettert.
    Die anderen elf waren auf Icarium losgegangen. Als Mappo den leblosen Leoparden beiseite warf und herumwirbelte, sah er vier der Tiere reglos um das Jaghut-Halbblut herumliegen. Sein Blick fiel auf Icarium, und den Trell ergriff plötzlich eisige Furcht. Wie weit? Wie weit ist der Jhag gegangen? Beru segne uns, bitte.
    Eines der anderen Tiere hatte seine Fänge um Icariums linken Oberschenkel geschlossen, und Mappo sah zu, wie der Krieger mit seinem alten Schwert nach unten hackte und den Leoparden enthauptete. Die Fänge ließen nicht sofort los, und für einen kurzen Augenblick hing der Kopf wie eine Beule, aus der das Blut spritzte, am Bein des Kriegers.
    Die überlebenden Katzen umkreisten sie.
    Mappo machte einen Satz vorwärts, packte einen hin und her peitschenden Schwanz. Er brüllte laut, als er die kreischende Kreatur durch die Luft wirbelte. Sich krümmend und windend flog der Leopard sieben oder acht Schritt weit, bis er gegen eine Felsmauer krachte und sich das Rückgrat brach.
    Es war zu spät für den Vielwandler, der jetzt seinen Irrtum erkannte und versuchte, sich zurückzuziehen. Doch Icarium war unerbittlich. Ein durchdringendes Summen ausstoßend, stürzte der Jhag sich mitten unter die fünf übrig gebliebenen Leoparden. Sie stoben auseinander, jedoch nicht schnell genug. Blut spritzte, Fell- und Fleischfetzen fielen in den Sand. Innerhalb weniger Augenblicke lagen fünf weitere Leiber reglos auf dem Boden.
    Icarium wirbelte herum, suchte nach weiteren Opfern, und der Trell trat einen halben Schritt vor. Nach kurzer Zeit wurde das schrille Summen leiser, und langsam richtete Icarium sich aus seiner geduckten Haltung auf. Sein starrer Blick fiel auf den Trell, und er runzelte die Stirn.
    Mappo sah die blutigen Tropfen in Icariums Gesicht. Das unheimliche Geräusch verstummte endgültig. Er ist noch nicht zu weit gegangen. Noch ist es sicher. Ihr Götter in der Tiefe, dieser Pfad... Ich bin ein Narr, ihm zu folgen. Das war knapp, viel zu knapp.
    An diesem Tag war reichlich Vielwandler-Blut vergossen worden, und der Geruch dieses Blutes würde andere anlocken. Die beiden Wanderer hatten ihre Sachen schnell wieder zusammengepackt und waren in flottem Tempo losmarschiert. Ehe sie aufbrachen, zog Icarium einen einzelnen Pfeil aus seinem Köcher, den er so in den Sand steckte, dass er nicht zu übersehen war.
    Sie zogen die ganze Nacht in einem leichten Trott dahin. Es war keineswegs die Angst vor dem Sterben, die sie vorantrieb; es war das Töten, das sie weitaus mehr fürchteten. Mappo betete, dass Icariums Pfeil sich als ausreichende Warnung erweisen mochte.
    Im Morgengrauen erreichten sie den östlichen Steilabbruch. Jenseits der Klippen erhob sich der verwitterte Gebirgszug, der die Raraku von der Pan'potsun-Odhan trennte.
    Irgendetwas hatte den Pfeil ignoriert und folgte ihnen, befand sich vielleicht eine Länge hinter ihnen. Der Trell hatte es bereits eine Stunde zuvor gespürt. Ein Wechselgänger – und die Gestalt, die er angenommen hatte, war sehr groß.
    »Such uns eine Stelle, an der wir hinaufsteigen können«, sagte Icarium, während er die Sehne seines Bogens einhängte. Er legte die ihm verbliebenen Pfeile bereit und schaute dabei blinzelnd in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Nach knapp einhundert Schritten bildete die flimmernde Luft eine Art Vorhang, der es unmöglich machte, irgendetwas dahinter zu entdecken. Wenn der Wechselgänger in Sicht kommen und angreifen sollte, hatte der Jhag genug Zeit, ein halbes Dutzend Pfeile abzuschießen. Die Gewirre, die in ihre Schäfte eingeritzt waren, konnten selbst einen Drachen zur Strecke bringen, doch Icariums Gesichtsausdruck zeigte deutlich, dass schon der Gedanke daran ihn krank machte.
    Mappo betastete die Wunden, die die Reißzähne in seinem Nacken hinterlassen hatten. Das aufgerissene Fleisch war heiß, entzündet und wimmelte von Fliegen. Die Muskeln taten weh, es war ein dumpfer, pochender Schmerz. Er zog das Blatt eines Jegura-Kaktus aus seinem Bündel und presste es über den Wunden aus, sodass der Saft hineinfloss. Ein Gefühl der Betäubung breitete sich aus, das es ihm erlaubte, die Arme zu bewegen, ohne dass die stechenden Schmerzen auftraten, die dafür verantwortlich waren, dass er

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