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Das Reich der Sieben Städte

Das Reich der Sieben Städte

Titel: Das Reich der Sieben Städte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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seit einigen Stunden in Schweiß gebadet war. Der Trell erschauerte, als ihn plötzlich fröstelte. Der Kaktus-Saft war so stark, dass er nur einmal am Tag benutzt werden konnte, sonst würde sich der betäubende Effekt bis zum Herz und zu den Lungen ausbreiten. Und außerdem würde er die Fliegen noch durstiger machen.
    Er näherte sich der Kluft in dem Felsblock. Die Trell bewohnten Grassteppen. Klettern gehörte daher nicht zu Mappos herausragenden Fähigkeiten, und er sah der vor ihm liegenden Aufgabe mit gemischten Gefühlen entgegen. Die Spalte war tief genug, um das frühmorgendliche Sonnenlicht zu verschlucken, und an ihrem Fuß recht schmal, kaum so breit wie seine Schultern. Er duckte sich und schlüpfte hinein; die kühle, nach Moschus riechende Luft jagte ihm erneut einen Schauer den Rücken hinunter. Als sich seine Augen an das Dämmerlicht gewöhnt hatten, konnte er die Rückwand der Spalte ausmachen, die ungefähr sechs Schritt von ihm entfernt war. Es gab weder Stufen noch Handgriffe. Er legte den Kopf in den Nacken und schaute nach oben. Die Spalte verbreiterte sich weiter oben, zog sich jedoch ohne jede Unterbrechung bis zu jener Stelle hin, die er für den Fuß des Turms hielt. Es gab nicht einmal etwas so Einfaches wie ein herunterhängendes, mit Knoten versehenes Seil. Enttäuscht vor sich hin grummelnd, trat Mappo wieder nach draußen, zurück ins Sonnenlicht.
    Wo er Icarium fand, den Blick auf ihre Fährte gerichtet, einen Pfeil auf der Sehne und den Bogen erhoben. Dreißig Schritt von ihm entfernt stand ein massiger brauner Bär auf allen vieren; er wiegte sich vor und zurück und prüfte mit erhobener Nase den Wind. Der Wechselgänger war da.
    Mappo trat zu seinem Gefährten. »Den da kenne ich«, sagte er leise.
    Der Jhag senkte seine Waffe, entspannte auch die Bogensehne. »Er verwandelt sich«, sagte er.
    Der Bär taumelte vorwärts.
    Mappo blinzelte, als die Umrisse der Gestalt plötzlich verschwammen. Er schmeckte Kies. Seine Nasenflügel bebten, als er den kräftigen, würzigen Geruch wahrnahm, der mit dem Wandel der Gestalt einherging. Mappo verspürte eine instinktive Woge der Furcht, eine staubige Trockenheit, die es ihm schwer machte zu schlucken. Einen Augenblick später war die Verwandlung abgeschlossen. Ein Mann kam jetzt auf sie zu; er war nackt und wirkte im harten Sonnenlicht blass.
    Mappo schüttelte langsam den Kopf. Wenn er in anderer Gestalt auftrat, war der Wechselgänger groß und mächtig, eine einzige Masse aus Muskeln – doch jetzt, in seiner menschlichen Gestalt, maß Messremb gerade mal fünf Fuß; er war fast kahl und so dünn, dass er beinahe ausgezehrt wirkte, und er hatte ein schmales Gesicht und ein Pferdegebiss. Seine kleinen granatroten Augen waren von einem Netz von Lachfältchen umgeben und funkelten fröhlich, und auch sein Mund war zu einem Lächeln verzogen.
    »Mappo Trell, meine Nase hat mir schon gesagt, dass du hier bist!«
    »Wir haben uns verdammt lange nicht gesehen, Messremb.«
    Der Wechselgänger beäugte den Jhag. »Hm, es war nördlich von Nemil.«
    »Jene unberührten Pinienwälder haben meiner Meinung nach besser zu dir gepasst«, sagte Mappo. Für einen kurzen Augenblick stiegen Erinnerungen in ihm auf – Erinnerungen an eine freiere Zeit der gewaltigen Trell-Karawanen und großen Reisen.
    Das Grinsen des Mannes erstarb. »Das stimmt. Und Ihr, mein Herr, Ihr müsst Icarium sein, der Erbauer gewaltiger Mechanismen und jetzt der Fluch der Wechselgänger und Vielwandler. Ihr sollt wissen, dass ich im höchsten Maße erleichtert bin, dass Ihr Euren Bogen gesenkt habt – als ich gesehen habe, wie Ihr gezielt habt, ist es mir wie Donner durch die Brust gerast.«
    Icarium runzelte die Stirn. »Wenn ich die Wahl hätte, wäre ich für nichts und niemanden ein Fluch«, sagte er. »Wir sind ohne jede Vorwarnung angegriffen worden«, fügte er hinzu, wobei seine Worte merkwürdig unsicher klangen.
    »Das soll wohl bedeuten, dass Ihr keinerlei Gelegenheit hattet, die unglückliche Kreatur zu warnen. Bemitleidet die Stücke seiner Seele! Ich hingegen bin alles andere als vorschnell. Nur mit dem Fluch einer neugierigen Nase behaftet. Was für ein Geruch liegt da noch in der Luft, außer dem des Trell, habe ich mich gefragt – fast wie Jaghut-Blut, und doch anders. Nun, da ich die Antwort vor Augen hatte, kann ich den Pfad wieder aufnehmen.«
    »Weißt du, wohin er dich führen wird?«, fragte Mappo.
    Messremb versteifte sich. »Hast du die Tore

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