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Das Reich der Traeume

Das Reich der Traeume

Titel: Das Reich der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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bekommen habe.
    Ich möchte dir sagen, dass ich für dich da bin.
    Vielleicht verstehe ich dich nicht,
    aber ich liebe dich.
    Metáfora
    Ich glaube, heute Nacht werde ich wieder träumen. Ich merke, dass sich die Buchstaben auf meiner Haut bewegen. Genau genommen ist mein ganzer Körper mit ihnen bedeckt. Vielleicht zeige ich sie irgendwann einmal Dr. Vistalegre. Ob er dann immer noch behauptet, das Ganze sei das Produkt meiner Fantasie und meiner Sehnsüchte?

XV
    Zeichnungen werden
entschlüsselt
    A rturo erholte sich sehr gut. Alexias Pflege und die Arznei, die er regelmäßig einnahm, trugen zu seiner Genesung bei. Doch ganz gesund war er immer noch nicht. Er fühlte sich schwach und immer wieder wurde ihm schwarz vor Augen.
    Seltsamerweise schien Alexia das nicht sehr zu beunruhigen. Immer wenn Arturo sie danach fragte, war ihre Antwort dieselbe: »Sei unbesorgt. Das Gift ist in deine Blutbahn eingedrungen, und jetzt ist es sehr schwer, es wieder daraus zu entfernen. Aber dir geht es mit jedem Tag besser, bald bist du wieder ganz der Alte, glaub mir.«
    Arturo hörte ihr aufmerksam zu und allem Anschein nach glaubte er ihr auch. Doch irgendeine Stimme in seinem Innern sagte ihm, dass etwas nicht in Ordnung war. Er litt inzwischen unter dieser seltsamen Willensschwäche, die es ihm unmöglich machte, eigene Entscheidungen zu treffen.
    Eines Morgens brachte man ihn in ein Laboratorium, vor dessen Fenstern durchsichtige Vorhänge hingen, die das grelle Tageslicht milderten. Im hinteren Teil sorgten Fackeln für angenehmes Licht.
    Demónicus und Alexia setzten Arturo an einen großen Tisch, auf dem die fünfundzwanzig Zeichnungen aus der ledernen Mappe lagen. Alexia hatte sie an sich genommen, nachdem Arturo sie vor dem Scheiterhaufen gerettet hatte.
    Â»Arturo, weißt du, was diese Zeichnungen bedeuten?«, fragte Alexia. »Kannst du sie uns erklären?«
    Arturo zögerte. Er war sich nicht sicher, ob er die Antwort kannte; doch was ihn noch unsicherer machte, war, dass er nicht wusste, ob es richtig war, den beiden die Bedeutung der Zeichnungen zu enthüllen. Eine Million Fragen quälten ihn, auf die er keine Antworten wusste.
    Â»Ich weiß es nicht«, antwortete er schließlich. »Ich glaube, ich habe sie schon einmal gesehen, aber sagen, was sie bedeuten, nein, das kann ich nicht.«
    Â»Streng dich an! Ich bin sicher, dass du es uns sagen kannst, wenn du dich nur bemühst. Und ich wäre doch so glücklich, wenn du etwas für mich tun würdest! Vergiss nicht, ich habe mich von Ratala getrennt, um mich mit dir fürs Leben zu verbinden. Deswegen bitte ich dich, streng dich an!«
    Â»Ja, mein Junge, auch ich würde gerne wissen, was diese Zeichnungen bedeuten«, sagte Demónicus. »Damit könntest du auch deine Treue und Freundschaft unter Beweis stellen. Schließlich wirst du bald zur Familie gehören – und was kann schlimm daran sein, denen zu helfen, die dich lieben?«
    Arturo begriff, dass ihm keine andere Wahl blieb. Er musste Demónicus und seiner Tochter, die sich so liebevoll um ihn kümmerten, diesen Gefallen tun. Hin und wieder tauchte vor seinen Augen die Gestalt eines Weisen auf, mit durchdringendem, sanftem Blick und angenehmer Stimme, doch so schnell wie sie gekommen war, verschwand sie auch wieder. Arturo sah Alexia an. Was sollte falsch daran sein, ihr die Bedeutung der harmlosen Bilder zu erklären? Schließlich waren es nur Zeichnungen auf einem Pergament, die für niemanden eine Gefahr bedeuteten.
    Â»Ich glaube, sie stellen Träume dar. Jemand hat furchtbare Albträume, aber auch wunderschöne und sehr hoffnungsvolle Träume.«
    Â»Haben die Träume etwas mit den Buchstaben auf deinem Körper zu tun?«, fragte Alexia und gab ihm die tägliche Arznei zu trinken. »Du hast mir einmal etwas von einer magischen Tinte erzählt. Und von schwarzem Staub. Erinnerst du dich?«
    Â»Ich bin mir nicht sicher. Ich glaube, die hoffnungsvollen Träume sind magisch, unwirklich. Der Junge, der diese Träume hat, wünscht sie sich vielleicht herbei. Aber ob sie mit den Zeichen auf meinem Körper in Zusammenhang stehen, weiß ich nicht.«
    Â»Und wenn die Buchstaben auf deinem Körper und die Zeichnungen mit derselben Tinte angefertigt wurden?«, fragte Demónicus, der anfing, Zusammenhänge herzustellen. »Wäre das möglich?«
    Â»Ja, das wäre

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