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Das Reich der Traeume

Das Reich der Traeume

Titel: Das Reich der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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vorstellen!«
    Â»Demónicus ist ein verkommener Hexenmeister! Er hat nichts anderes im Sinn, als das Volk zu unterwerfen und zu versklaven! Er ist abscheulich!«
    Â»Tja, und wie du siehst, stellt sich jetzt heraus, dass du ihm zugearbeitet hast«, sagte Graf Morfidio sarkastisch. »Du weißt, was man sich von ihm erzählt? Es heißt, dass er Menschen für seine abartigen Experimente verwendet.«
    Â»Bösartige Geschichten! Die Leute reden viel. So schlimm ist selbst Demónicus nicht. Du wirst ihn mögen.«
    Arturo hörte den beiden Männern aufmerksam zu und ihm wurde klar, das alles noch schlimmer werden würde. Den Alchemisten an Demónicus auszuliefern war eine teuflische Gemeinheit!
    Â»Mal sehen, was die Leute sagen, wenn sie feststellen, dass Demónicus mit deiner Hilfe und deiner verdammten Formel noch mächtiger geworden ist«, drohte Morfidio.
    Als sie bei Sonnenaufgang aufbrachen, ging es Hauptmann Cromell sehr viel schlechter. Er konnte kaum noch sprechen. Wenige Stunden später drang der kleine Tross in die Sumpfgebiete ein, das Reich der Finsteren Zauberer, über das Demónicus mit absoluter Macht herrschte.
    Die Gegend wurde immer wilder und unwirtlicher. Rauchwolken waberten über den Boden und heiße Wasserfontänen schossen in die Höhe. Vom Heulen des Windes begleitet, drangen Laute, die an menschliche Stimmen erinnerten, durch den hoch stehenden Farn.
    Bisweilen tauchten bedrohliche Echsen mit großen, spitzen Zähnen aus dem fauligen Wasser auf. Schwärme von Moskitos klebten an den Pferden und summten und brummten so ohrenbetäubend, als wollten sie vor einem verborgenen Unheil warnen. Die Soldaten bedeckten ihre Gesichter mit den Mantelschößen und wedelten vergeblich mit den Armen, um die Insekten zu verscheuchen.
    Die Pferde gerieten ständig ins Stolpern und gefährdeten so das Leben ihrer Reiter. Schwärme dunkler Vögel flogen immer wieder kreischend über sie hinweg.
    Gegen Abend hüllte dichter Nebel die Flüchtenden ein und zwang sie, das Tempo zu drosseln. Angst und Sorge steigerten sich ins Unermessliche.
    Die Echsen wagten sich nun immer näher an sie heran und wurden zunehmend angriffslustiger. Die unruhigen Pferde waren nur noch schwer zu kontrollieren.
    Morfidios Rappe scheute ein paarmal vor den Zähnen der gefährlichen Tiere, und der Graf war nahe daran, abgeworfen zu werden und in den stinkenden Morast zu fallen. Währenddessen verschlimmerte sich Cromells Zustand durch die nervösen, jähen Bewegungen der Pferde zusehends.
    Bei Einbruch der Dunkelheit löste sich der Nebel allmählich auf. Jetzt erst bemerkte die kleine Gruppe, dass sie von wilden Kriegern umzingelt war. Mit Pfeil und Bogen, langen Blasrohren und Kurzschwertern bewaffnet, verbargen sich die Angreifer zwischen den ufernahen Pflanzen und erinnerten dabei an hungrige Reptilien. Ihre mit Knochen und Kriegsbemalungen geschmückten Körper starrten vor Schmutz. Die meisten von ihnen waren mit groben dunklen Lumpen und Schlangenhäuten bekleidet, andere trugen primitive Panzer aus gehärtetem Leder.
    Die Mutigsten wagten sich ganz nah an die Pferde heran und taxierten sie gierig. Sie sahen in ihnen eine Beute, die sie schon lange hatten entbehren müssen. Die Aussicht auf frisches Fleisch schien sie in eine Art Rauschzustand zu versetzen und sie noch wagemutiger und gefährlicher zu machen.
    Â»Bringt uns zu eurem Herrn«, verlangte Morfidio und hob die Arme zum Zeichen der Friedfertigkeit. »Wir sind seine Freunde und haben ihm etwas sehr Wertvolles mitgebracht.«
    Zögernd kamen die Wilden der Sümpfe näher, um herauszufinden, welches die wahren Absichten der Fremden waren. Schnell überzeugten sie sich davon, dass Morfidio in friedlicher Absicht gekommen war.
    Doch einer seiner Soldaten machte plötzlich eine zu abrupte Bewegung, und sofort bohrte sich ihm ein Pfeil in den Rücken, der seinem Leben auf der Stelle ein Ende setzte. Sein Körper fiel ins Wasser und im selben Moment stürzten sich mehrere Echsen auf ihn. Er war so schnell verschwunden, dass keine Zeit zum Reagieren blieb. Kurz darauf färbte sein Blut das Wasser rot, dann herrschte wieder Stille im Sumpf. Zwei Wilde führten das Pferd des Unglücklichen rasch fort.
    Â»Hier geblieben!«, brüllte Morfidio, um seine Männer davon abzuhalten, ihnen zu folgen und sie anzugreifen. »Sie sind

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