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Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Titel: Das Reich des dunklen Herrschers - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Imperiale Ordnung unternehmen müßten, wenn wir sie aus Bandakar vertreiben wollten.
    Also reiste ich in die große Stadt, eine Stadt, in der ich noch nie zuvor gewesen war, und war sofort begeistert, als ich sah, zu welch enormen Leistungen eine großartige Kultur wie die unsere fähig ist - eine Kultur, deren Vernichtung unmittelbar bevorstand, wenn es mir nicht gelang, die Großen Sprecher sowie den Weisen dazu zu bringen, einen Plan zu ersinnen, wie man der Imperialen Ordnung Einhalt gebieten konnte.
    An diese Männer wandte ich mich und berichtete ihnen mit der größtmöglichen Eindringlichkeit von den Greueltaten der Imperialen Ordnung. Ich erzählte von meinen Gefährten, die ich versteckt hielt und die nur darauf warteten, daß man ihnen sagte, wie sie losschlagen sollten.
    Die Großen Sprecher sagten, ich könne unmöglich allein von meinem persönlichen Eindruck und dem einiger weniger anderer auf das wahre Wesen der Imperialen Ordnung schließen - diese Soldaten seien Angehörige eines riesigen Volkes, von dem wir nur einen winzigen Ausschnitt zu Gesicht bekommen hätten. Im Übrigen sei es völlig unmöglich, fuhren sie fort, derartige Greueltaten zu begehen, da man, noch ehe man sie vollendet hatte, sich vor Grauen abwenden müsse. Zum Beweis schlugen sie mir vor, einen von ihnen zu häuten. Ich mußte zugeben, daß ich dazu nicht fähig war, war jedoch nicht davon abzubringen, daß ich die Soldaten genau das hatte tun sehen.
    Die Sprecher wiesen meine beharrliche Behauptung, das Gesehene sei wirklich gewesen, empört zurück; schließlich dürfe ich niemals vergessen, daß sich die Wirklichkeit unserer Erkenntnis entziehe. Vermutlich, so argumentierten sie, hätten diese Soldaten lediglich befürchtet, wir seien ein gewalttätiges Volk, und wollten, indem sie uns glauben machten, die dargestellten Dinge entsprächen der Wirklichkeit, nur unsere Festigkeit auf die Probe stellen, um zu sehen, wie wir darauf reagierten - ob wir tatsächlich so friedliebend wären oder sie angreifen würden.
    Demnach könne ich also gar nicht wissen, ob all die Dinge, die ich gesehen zu haben meinte, die Wirklichkeit waren, und selbst wenn, könne ich nicht wissen, ob sie etwas Gutes oder Schlechtes verhießen. Es stünde mir wohl kaum zu, die Beweggründe von Fremden zu beurteilen, die ich nicht einmal kenne, zumal dies ein Zeichen von Überheblichkeit sei und diese wiederum der Beweis für meine feindselige Voreingenommenheit.
    Unterdessen konnte ich nur an das Grauen denken, das ich gesehen hatte, an meine Gefährten in den Hügeln, die mit mir einer Meinung waren, daß wir die Großen Sprecher davon überzeugen mußten, etwas zur Rettung unseres Reiches zu unternehmen. Immer wieder sah ich das Gesicht Luchans vor mir und stellte mir vor, daß Marilee sich in der Gewalt dieses Schurken befand. Ich dachte an das Opfer, das sie gebracht hatte, und daß sie ihr Leben vergeblich diesem Grauen geopfert hatte.
    Also trat ich vor die Großen Sprecher hin und schrie sie an, sie seien ein Unglück für unser Volk.«
    Cara prustete vor Lachen. »Offenbar bist du also doch in der Lage zu erkennen, was wirklich ist, du mußt dir bloß richtig Mühe geben.«
    Richard warf ihr einen vernichtenden Seitenblick zu.
    Owen hob den Kopf und blinzelte ihn verständnislos an. Beim Erzählen seiner Geschichte war er in Gedanken so weit abgedriftet, daß er ihre Bemerkung gar nicht mitbekommen hatte. Er sah zu Richard hoch.
    »Das war der Augenblick, da man mich des Landes verwies.«
    »Aber die Absperrung der Grenze hatte doch schon einmal versagt«, erwiderte Richard. »Du hattest den Paß selbst schon in beiden Richtungen durchquert. Wie konnten sie deine Verbannung durchsetzen, wenn die Grenze bereits gefallen war?«
    Owen machte eine wegwerfende Handbewegung. »Auf diesen Todeswall sind sie nicht angewiesen. In gewisser Hinsicht kommt die Verbannung einem Todesurteil gleich - einem Todesurteil als Bürger Bandakars. Mein Name war schlagartig im ganzen Reich - zumindest in dem noch verbliebenen Teil - bekannt, und alle Menschen würden mich fortan meiden. An jeder Tür würde ich abgewiesen werden; schließlich war ich ein Verbannter. Niemand würde etwas mit mir zu tun haben wollen, ich war fortan ein Ausgestoßener, daß sie mich nicht hinter die Barriere verbannen konnten, spielte dabei keine Rolle; ich war ein Verstoßener meines Volkes, und das war weitaus schlimmer.
    Also kehrte ich zu meinen Gefährten in den Hügeln zurück, um

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