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Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Titel: Das Reich des dunklen Herrschers - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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uns stießen. Von ihnen erfuhren wir, daß die Soldaten sie den Frauen zugeführt und ihnen erklärt hatten, wenn sie nicht alle ihnen erteilten Befehle buchstabengetreu befolgten, würden sämtliche Frauen, die sie dort sahen, sterben - man werde sie bei lebendigem Leibe häuten. Die Geflohenen wußten weder, wohin man sie schaffen werde, noch was sie dort tun sollten, nur daß sie, wenn sie die ihnen erteilten Anweisungen nicht befolgten, schuld daran sein würden, daß man unseren Frauen Gewalt antat.
    Nach anderthalb Jahren des Versteckens, in denen wir uns nur sporadisch mit anderen treffen konnten, erfuhren wir schließlich, daß die Imperiale Ordnung sich auch auf andere Teile unseres Reiches ausgebreitet und andere Ortschaften und Städte überfallen hatte. Der Weise und die Sprecher zogen sich in ein Versteck zurück. Wir fanden heraus, daß einige Ortschaften und Städte die Soldaten hinter ihre Umwallungen eingeladen und aufgefordert hatten, unter ihnen zu leben - es war ein Versuch, sie zu befrieden und zu verhindern, daß sie Unheil anrichteten.
    Doch so sehr unsere Leute sich auch bemühten, es gelang ihnen trotz aller Zugeständnisse nicht, die Aggressivität der Soldaten der Imperialen Ordnung zu besänftigen. Warum dies so war, entzog sich unserem Verständnis.
    In einigen der größeren Städte jedoch war die Lage anders. Die Menschen dort hatten auf die Sprecher der Imperialen Ordnung gehört und waren zu der Überzeugung gelangt, daß die Ziele der Imperialen Ordnung sich mit den unseren deckten - nämlich, der Ungerechtigkeit und den Mißständen ein Ende zu bereiten. Die Imperiale Ordnung konnte diese Leute überzeugen, daß sie Gewalt ebenfalls verabscheute, daß sie ebenso erleuchtet war wie unser Volk, jedoch gezwungen war, zum Mittel der Gewalt zu greifen, um jene zu besiegen, die uns alle zu unterdrücken suchten. Die Ordensmänner gaben sich als Streiter für die Erleuchtung unseres Volkes aus. Die Menschen waren überglücklich, endlich in den Händen ihrer Erlöser zu sein, die allen Barbaren, die noch nicht zu einem Leben in Frieden gefunden hatten, die frohe Botschaft der Erleuchtung bringen würden.«
    Richard konnte sich nicht länger zurückhalten. »Und nach all dieser Barbarei waren diese Leute noch immer bereit, den Versprechungen der Imperialen Ordnung Glauben zu schenken?«
    Owen breitete die Hände aus. »Die Erklärungen der Imperialen Ordnung - daß sie denselben Idealen huldigten, nach denen auch wir lebten - hatten bei den Menschen in diesen Städten offenbar einen starken Eindruck hinterlassen. Sie erzählten den Einwohnern dieser Städte, sie seien nur deswegen so aufgetreten, weil mein Heimatort sowie einige andere sich auf die Seite der Barbaren aus dem Norden - und des d’Haranischen Reiches - geschlagen hätten.
    Den Namen - d’Haranisches Reich - hatte ich bereits früher gehört. Ich hatte während der anderthalb Jahre, die ich zusammen mit den anderen versteckt in den Hügeln lebte, unser Land gelegentlich verlassen und die umliegenden Ortschaften aufgesucht, in der Hoffnung, etwas in Erfahrung zu bringen, das uns helfen könnte, die Imperiale Ordnung aus Bandakar zu vertreiben. Auf diesen Reisen außer Landes gelangte ich in einige Städte der Alten Welt, wie diese, erfuhr ich damals, genannt wurde. In einer dieser Städte, Altur’Rang, hörte ich die Einwohner hinter vorgehaltener Hand von einem hochgewachsenen Mann aus dem Norden erzählen, aus dem d’Haranischen Reich, der den Menschen den Frieden brächte.
    Währenddessen besuchten einige meiner Gefährten andere Städte. Nach unserer Rückkehr tauschten wir uns darüber aus, was wir gesehen und gehört hatten. Alle Rückkehrer wußten dasselbe zu berichten: Sie hätten von einem gewissen Lord Rahl und seiner Gemahlin, der Mutter Konfessor, gehört, die gegen die Imperiale Ordnung kämpften.
    Schließlich erfuhren wir auch, wo man den Weisen sowie unsere bedeutendsten Sprecher sicher untergebracht hatte: in unserer größten Stadt, einer Stadt, bis zu der die Imperiale Ordnung bis dahin noch nicht vorgedrungen war. Die Soldaten waren noch in anderen Orten beschäftigt und hatten es offenbar nicht eilig. Und mein Volk hatte ohnehin nicht die Absicht, sich an einen anderen Ort zu begeben, es hätte ja auch gar nicht gewußt, wohin.
    Meine Begleiter wollten mich zu ihrem Sprecher machen, damit ich mit den anderen Großen Sprechern rede, um sie von der Notwendigkeit zu überzeugen, daß wir etwas gegen die

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