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Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Titel: Das Reich des dunklen Herrschers - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Seite, lächelte; das Spiel bereitete ihm einen Heidenspaß. Köstlich war es gewesen, geradezu erregend. Sein Grinsen wurde breiter, bis seine Zahne sichtbar wurden.
    Schwerfällig erhob sich Nicholas und blieb einen Moment unsicher schwankend stehen. Er fühlte sich an diesen Richard Rahl erinnert, der sich, benommen von der Wirkung eines Gifts, das mit tödlicher Unerbittlichkeit sein Werk verrichtete, ebenfalls kaum hatte auf den Beinen halten können. Der arme Kerl benötigte ganz offensichtlich die letzte Dosis des Gegenmittels.
    Nicholas, ungeduldig, erneut loszuziehen und weitere Einzelheiten in Erfahrung zu bringen, öffnete erneut den Mund zu einem Gähnen, das keines war. Nun, er würde noch früh genug wieder zurückkehren und sie beobachten; sie beobachten, wie sie sich vor Sorge den Kopf zerbrachen, wie sie vergeblich zu begreifen versuchten, was ihnen widerfuhr, und sie allmählich immer näher kamen. Nur wenige Stunden noch, dann würden sie bei ihm sein.
    Und dann würde der Spaß erst richtig beginnen.
    Nicholas bahnte sich zwischen den unzähligen Leichen hindurch einen gewundenen Pfad durch den Raum. Sie waren alle ganz plötzlich krepiert, als die Riesenkrähen getötet wurden.
    Welch ein grausamer Tod. Die Seelen waren entsetzt gewesen, als sie einfach hingemetzelt wurden, hatten aber nicht das Geringste tun können, um es zu verhindern. Ihre Seelen hatte er beherrscht, hatte ihr Schicksal in der Hand gehabt. Nun waren sie seiner Kontrolle entzogen; jetzt gehörten sie dem Hüter des Totenreiches.
    Nicholas fuhr sich mit den Fingernägeln durch sein Haar und erbebte wie gewohnt vor Wonne, als er das glatte, seidige Gefühl der Öle zwischen seinen Fingern und auf der Innenfläche seiner Hand spürte.
    Ehe er an die Tür gelangen konnte, mußte er erst drei Leichen auf die Seite schleifen. Dann warf er den schweren Riegel herum und öffnete die massive Tür.
    »Najari!«
    Najari stand unweit an die Wand gelehnt und wartete. Sein muskulöser Körper straffte sich.
    »Was gibt es?«
    Nicholas streckte seinen Arm in einer weiten, eleganten Bewegung nach hinten und spreizte die Finger mit den schwarzen Nägeln. »Die Sauerei dort drinnen muß unbedingt beseitigt werden. Schnappt Euch ein paar Männer und laßt die Leichen fortschaffen.«
    Najari kam zur Tür und reckte seinen Hals, um einen Blick in den Raum zu werfen.
    »Die ganze Gruppe, die wir hergebracht haben?«
    »Ja, verdammt«, fuhr Nicholas ihn an. »Ich habe sie alle gebraucht, und sogar noch ein paar mehr, die ich mir von den Soldaten habe herbringen lassen. Aber jetzt bin ich mit ihnen fertig, also schafft sie fort.«
    Während ihrer Attacke war jede der Riesenkrähen von der Seele eines dieser von der Gabe völlig Unbeleckten gelenkt worden, und jede dieser Seelen wiederum von Nicholas. Das gleichzeitige Kommando über all diese Seelen - noch dazu mit solcher Präzision und Koordination -war eine ungeheure Leistung gewesen.
    Vermutlich, überlegte er, sollte er irgendwann einmal lernen, die Seelen zurückzurufen, sobald ihre Wirte ums Leben kamen; das würde es ihm ersparen, jedes Mal frischen Nachschub beschaffen zu müssen. Andererseits gab es Menschen zur Genüge. Zudem würde er sich, falls er tatsächlich einen Weg fände, sie zurückzuholen, vor diesen Leuten in acht nehmen müssen, sobald ihre Seelen zurückgekehrt und sie dahinter gekommen waren, wozu er sie benutzte.
    Trotzdem, es war ein Jammer, daß dieser Richard Rahl die Tiere, die er zur Beobachtung einsetzte, getötet hatte.
    »Wie lange noch?«, fragte Najari.
    Ein Lächeln ging über Nicholas’ Lippen; er kannte den Grund seiner Neugier nur zu gut. »Nicht mehr lange. Aber vor ihrem Eintreffen müßt Ihr diese Leute fortschaffen. Und sorgt dafür, daß Eure Männer ihnen nicht in die Quere kommen. Sie sollen tun können, was immer ihnen beliebt.«
    »Ganz wie Ihr wünscht, Nicholas.« Najari grinste anzüglich.
    Nicholas zog eine Braue hoch. »Kaiser Nicholas.«
    Najari lachte amüsiert in sich hinein, als er sich zum Gehen anschickte, um seine Männer zu holen. »Kaiser Nicholas.«
    »Wißt Ihr, Najari, ich habe nachgedacht.«
    Najari wandte sich noch einmal herum. »Worüber?«
    »Über Jagang. Wir haben hart gearbeitet; warum sollte ich mich ihm da länger beugen? Ich könnte einen Schwarm meiner lautlosen Armee über ihm herniedergehen lassen, und das war’s. Ich brauchte nicht mal eine Streitmacht. Oder aber er besteigt eines schönen Tages sein Pferd, in dem ich

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