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Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Titel: Das Reich des dunklen Herrschers - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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bereits auf ihn lauere und nur darauf warte, ihn abzuwerfen und zu Tode zu trampeln.«
    Najari strich mit der Hand über seine Bartstoppeln. »Der Gedanke hat etwas für sich.«
    »Zu was ist Jagang überhaupt nütze? Ich könnte die Imperiale Ordnung ebenso gut führen, ja, ich wäre sogar besser geeignet.«
    Najari neigte den Kopf zur Seite. »Was wird also aus den Plänen, die wir bereits ausgearbeitet haben?«
    Nicholas zuckte die Achseln. »Warum sie ändern? Nur warum sollte ich Jagang die Mutter Konfessor aushändigen? Oder ihm gar die Welt überlassen? Vielleicht behalte ich sie zu meinem eigenen Vergnügen … und die Welt gleich mit.«

56
    Das dritte Stadium der Vergiftung hatte eingesetzt.
    Zum Glück würde es wenigstens nicht mehr lange dauern, bis sie die letzte Dosis des Gegenmittels beschafft hatten.
    »Dies hier ist die Gasse«, sagte Owen leise.
    Richard blickte die Straße in beiden Richtungen entlang, konnte aber keine Bewegung entdecken; die Stadt Hawton lag in tiefem Schlummer. Er hätte ebenfalls gern schlafen wollen; er war so erschöpft und benommen, daß er kaum noch einen Fuß vor den anderen setzen konnte, und mußte flach atmen, um seinen Husten zu unterdrücken. Beim Husten waren die Schmerzen fast unerträglich. Immerhin spie er beim Husten noch kein Blut.
    Aber da ein Husten jetzt fatale Folgen haben konnte, schluckte er und versuchte, den Drang zu unterdrücken. Schon der geringste Lärm konnte die Soldaten alarmieren.
    Als Owen in die Gasse einbog, folgten Richard, Kahlan, Cara, Jennsen, Tom, Anson sowie eine Hand voll ihrer Leute im Gänsemarsch. In den zur Straße hinausgehenden Fenstern hatte kein einziges Licht gebrannt; als die kleine Gruppe sich jetzt dicht an den Häuserwänden vorbei durch die Gasse bewegte, sah Richard nicht einmal mehr Fenster. Einige der Rückfronten besaßen jedoch eine Tür.
    Bei einem schmalen Spalt zwischen zwei Gebäuden bog Owen erneut ab und folgte einem mit Ziegeln gepflasterten Weg, der kaum breiter war als Richards Schultern.
    Richard packte Owen beim Arm. »Ist dies der einzige Eingang?«
    »Nein. Seht Ihr, dort vorn? Der Pfad geht durch bis zur Straße an der Vorderseite, dort gibt es noch einen zweiten Eingang, durch den man bis auf die andere Seite des Gebäudes gelangt.«
    Richard, zufrieden, daß es einen zweiten Fluchtweg gab, nickte ihm kurz zu, dann stiegen sie durch den dunklen Treppenschacht hinunter bis zu einem im Untergeschoß gelegenen Raum. Tom mußte seinen Feuerstein etliche Male gegen den Stahl schlagen, bis es ihm endlich gelang, eine Kerze anzuzünden.
    Als sie endlich brannte, sah Richard sich in dem kleinen, leeren, fensterlosen Raum um. »Wo sind wir hier?«
    »Im Keller des Palasts«, sagte Owen.
    Richard sah ihn fragend an. »Und was tun wir hier?«
    Owen zögerte verlegen und warf einen Blick auf Kahlan.
    Sie hatte den Blick bemerkt und drückte Richard herunter, bis er auf dem Boden saß und mit dem Rücken an der Wand lehnte. Sofort zwängte sich die fußwunde Betty zwischen den anderen hindurch und legte sich, froh über die Pause, neben ihn. Jennsen kauerte sich neben ihrer Ziege nieder, während Cara von der anderen Seite her an Richard heranrückte.
    Schließlich ging Kahlan vor ihm in die Hocke und setzte sich auf die Fersen. »Ich selbst habe Owen gebeten, uns hierher zu bringen, Richard - an einen Ort, wo wir sicher sind. Wir können nicht alle in dieses Gebäude hinein, um das Gegenmittel zu beschaffen.«
    »Vermutlich hast du Recht; das ist eine gute Idee. Owen und ich gehen allein, während ihr anderen hier wartet, wo euch niemand bemerken wird.«
    Er machte Anstalten, sich zu erheben, doch Kahlan drückte ihn wieder nach unten. »Richard, du mußt hier warten. Du kannst nicht gehen; dir wird schwindelig. Außerdem mußt du deine Kräfte schonen.«
    Richard starrte in ihre grünen Augen. Augen, die ihn stets bezaubert hatten, die alles außer ihr hatten unwichtig erscheinen lassen. Sie war für ihn das Wichtigste im Leben, sie bedeutete ihm alles.
    »Ich fühle mich kräftig genug«, erklärte er. »Ich komme schon zurecht.«
    »Wenn du in dem Gebäude, wo sich die Soldaten befinden, nur ein einziges Mal hustest, wird man dich umgehend gefangennehmen und dort nicht mehr herauslassen - erst recht nicht mit dem Gegenmittel. Man würde euch beide gefangennehmen, und was würde dann aus uns? Was würde passieren, wenn …?« Sie ließ den Satz unbeendet und strich sich eine verirrte Strähne ihres Haars hinters

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