Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Titel: Das Reich des dunklen Herrschers - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
Vom Netzwerk:
Anzeichen von Leben gab.«
    Richard hob erstaunt den Kopf. Seine Kopfschmerzen schienen schlagartig abgeklungen zu sein. »Kein Anzeichen von Leben? Was genau meinst du damit?«
    Sabar deutete mit der Hand in das abendliche Dämmerlicht. »Das Gebiet, durch das ich kam, ähnelte im Großen und Ganzen der Landschaft hier; es gab ein paar vereinzelte Bäume, ein paar Grasbüschel und gelegentlich ein kleines Dickicht aus Gestrüpp.« Er senkte die Stimme. »Aber dann gelangte ich in ein Gebiet, wo plötzlich jeglicher Bewuchs endete, und zwar schlagartig, so als hätte jemand eine Linie gezogen. Dahinter gab es nichts als Felsen. Nicci hatte mich darauf vorbereitet, daß ich an diesen Ort gelangen würde, trotzdem muß ich zugeben, daß ich es mit der Angst bekam.«
    Richard sah nach rechts - nach Osten - zu den fernen Bergen. »Bis wohin erstreckte sich dieser Ort, an dem es absolut kein Leben gab?«
    »Nun, nachdem ich alles Lebendige hinter mir gelassen hatte und weiterging, war mir, als marschierte ich geradewegs in die Unterwelt hinein.« Sabar wich Richards Blick aus. »Oder in die Fänge einer neuartigen Waffe, geschaffen von der Imperialen Ordnung, um uns alle zu vernichten.
    Ich bekam eine Heidenangst und wollte schon umkehren, doch dann dachte ich daran, daß die Imperiale Ordnung mir schon mein ganzes Leben lang Angst eingejagt hatte, und die Vorstellung paßte mir gar nicht. Schlimmer noch, ich stellte mir vor, wie ich vor Nicci stünde und ihr erklären müßte, daß ich einfach umgekehrt sei, statt, wie sie mich gebeten hatte, Lord Rahl zu suchen. Diese Vorstellung erfüllte mich so mit Scham, daß ich beschloß, weiterzugehen. Ein paar Meilen später setzte der Bewuchs dann wieder ein.« Er blies die Wangen auf. »Ich war ungeheuer erleichtert und kam mir vor wie ein Narr, weil ich mich so gefürchtet hatte.«
    Nummer zwei. Demnach existierten also zwei dieser merkwürdigen Grenzen.
    »Ich bin auch schon auf solche Gegenden gestoßen, Sabar, und, ganz unter uns, ich hatte auch Angst.«
    Ein Grinsen ging über Sabars Gesicht. »Dann war es also gar nicht so unvernünftig von mir, mich zu fürchten.«
    »Ganz und gar nicht. Konntest du erkennen, wie weit dieses Gebiet reichte? War es dort, an dieser einen Stelle, mehr als nur ein kleiner Flecken nackten Felsgesteins? Konntest du sehen, ob dieser Streifen gerade verlief, entlang einer Linie mit eindeutiger Richtung?«
    »Ja, ganz recht, es war eine gerade Linie, genau wie Ihr sagt.« Sabar deutete mit einer unbestimmten Handbewegung Richtung Osten. »Sie kam von den fernen Bergen dort, etwas nördlich des Einschnitts dort.« Die Hand flach wie ein Hackmesser, wies er mit einer scharfen Abwärtsbewegung in die entgegengesetzte Richtung. »Nach Südwesten verlief sie sich dort drüben in der Ödnis.«
    Bei den Säulen der Schöpfung.
    Kahlan beugte sich zu den beiden und meinte mit leiser Stimme: »Demnach verlief sie nahezu parallel jener Grenze, die wir nicht sehr weit südlich von hier passiert haben. Aber warum sollte es in unmittelbarer Nachbarschaft zwei solcher Grenzen geben? Das ergibt doch keinen Sinn.«
    »Das weiß ich auch nicht«, raunte Richard ihr zu. »Vielleicht war das, wovor die Grenze schützen sollte, so gefährlich, daß, wer immer sie dort eingerichtet hat, eine für nicht ausreichend hielt.«
    Kahlan rieb sich fröstelnd die Oberarme, enthielt sich aber einer Erwiderung. Richard glaubte ihrem Gesichtsausdruck ohnehin entnehmen zu können, welche Gefühle diese Vorstellung bei ihr auslöste - insbesondere, wenn man bedachte, daß die Grenzen jetzt nicht mehr existierten.
    »Wie auch immer«, sagte Sabar und zuckte verlegen die Achseln. »Ich war jedenfalls froh, nicht umgekehrt zu sein.«
    »Ich bin auch froh, Sabar. Ich glaube, das Gebiet, das du durchquert hast, ist schon seit geraumer Zeit nicht mehr gefährlich, jedenfalls nicht mehr so wie einst.«
    Jennsen konnte ihre Neugier nicht länger bezähmen. »Wer ist eigentlich diese Nicci?«
    »Nicci ist eine Hexenmeisterin«, erklärte Richard, »die früher einmal eine Schwester der Finsternis war.«
    Jennsen machte ein erstauntes Gesicht. »Früher?«
    Richard nickte. »Sie war Jagang bei der Durchsetzung seiner Ziele behilflich, bis sie ihren Irrtum erkannte und sich auf unsere Seite schlug.«
    Es war eine Geschichte, auf die er nur ungern näher eingehen mochte. »Jedenfalls kämpft sie jetzt für uns. Sie hat uns schon unschätzbare Hilfe geleistet.«
    Als sie sich erneut

Weitere Kostenlose Bücher